Paralympics Paris: Disqualifikations-Drama um Spanierin Elena Congost im Marathon - Verband reagiert
VonNiklas Bien
Update 09/09/2024 um 13:11 GMT+2 Uhr
Es war der große Aufreger der Paralympics in Paris: Die spanische Marathonläuferin Elena Congost wurde als Drittplatzierte disqualifiziert, weil sie wenige Meter vor dem Ziel das Verbindungsband zu ihrem Guide kurz losgelassen hatte, als dieser im Begriff war, erschöpft zu stürzen. Die Medaille ist weg, der spanische Verband CPE will die Athletin nun aber zumindest anderweitig entschädigen.
Die Spanierin Elena Congost und ihr Guide Mia Carol Bruguera nach dem Marathon bei den Paralympics in Paris 2024
Fotocredit: Getty Images
Es war ein minimales Vergehen, das die Goldmedaillengewinnerin von 2016 nach 42 Kilometern die Bronzemedaille kostete. Ihr Guide Mia Carol Bruguera taumelte wenige Meter vor dem Ziel, Congost ließ das Verbindungsband daraufhin für einen kurzen Moment los, um ihn zu stützen. 
Ein klarer Regelverstoß in der Kategorie T12 - die Disqualifikation war die Folge. Dass sich die 36-Jährige dadurch keinen Vorteil verschafft hatte, war klar zu erkennen, entsprechend groß war ihr Unverständnis nach dem Verlust der Bronzemedaille.
"Ich möchte, dass alle wissen, dass ich nicht disqualifiziert wurde, weil ich betrogen habe, sondern weil ich ein Mensch bin und weil ich einen Instinkt habe, der in mir aufsteigt, wenn jemand fällt: Der besteht darin, ihm zu helfen oder ihn zu unterstützen“, stellte die disqualifizierte Katalanin klar. 
Beim spanischen paralympischen Komitee ist man nun gewillt, Congost trotz der fehlenden Medaille für ihre sportliche Leistung zu belohnen.
Verband will Förderung für Congost
Miguel Carballeda, der Präsident des CBE, veröffentlichte während der Abschlussfeier eine Erklärung zur Situation der Marathonläuferin. Demnach soll Congost in Zukunft finanziell gefördert werden.
"In Anbetracht der großartigen Leistung, die Elena heute erbracht hat, werden wir bei der nächsten Sitzung des Entscheidungsgremiums, das wir mit dem höheren Sportrat und dem Spanischen Blindensportverband teilen, die Vergabe einer Förderung ansprechen", erklärte Carballeda.
Congost fühlte sich nach der bitteren Disqualifikation ohne Förderung noch "im Stich gelassen". Die Paralympics-Siegerin von Rio 2016 hatte sich ohne Unterstützung auf Paris vorbereitet. Bei einem Medaillengewinn wäre sie wieder in die entsprechenden Programme gerückt - genau das könnte jetzt trotz des bitteren Schlussspurts geschehen. 
Das könnte Dich auch interessieren: "Dachte, mein Leben wäre vorbei": Scholz feiert Gold unter Tränen
Ähnliche Themen
Werbung
Werbung