Wilder Sprint bei Deutschland Tour: Jury greift gegen Red-Bull-Sprinter durch - Danny van Poppel wird Sieg aberkannt

Erst Vollgas-Sprint, dann langes Warten: Zwar jubelte Danny van Poppel am Ende der 3. Etappe der Deutschland Tour, doch die Fahrweise des Niederländers auf der Zielgeraden hatte Folgen - die Jury erkannte dem Profi aus dem Team Red Bull-Bora-hansgrohe den Erfolg nach intensiven Beratungen und Videostudium ab. Der Sieg ging an Sören Waerenskjöld, Marius Mayrhofer war als Zehnter bester Deutscher.

Kontroverser Sprint: Van Poppel jubelt, darf Sieg aber nicht behalten

Quelle: Eurosport

Die am Vortag gestürzten Florian Lipowitz und Georg Zimmermann kamen trotz ihrer Blessuren ins Ziel in Kassel.
Für Waerenskjöld war der Erfolg doppelt wertvoll: Durch die Sekundengutschriften für den Sieg baute er seine Führung in der Gesamtwertung vor dem Schlusstag weiter aus.
Sein Vorsprung auf den kolumbianischen Vortagessieger Jhonatan Narváez (UAE Emirates-XRG) wuchs vor der 4. Etappe am Sonntag auf zehn Sekunden. Der US-Amerikaner Riley Sheehan (Israel-Premier Tech/0:15 Minuten zurück) ist Dritter.
"Ich habe das Videomaterial gesehen und ich denke, die Zurücksetzung war die richtige Entscheidung. Aber so will ich eigentlich nicht gewinnen", erklärte Waerenskjöld im Ziel. "Danny war der Stärkste, hätte er seine Linie gehalten, dann hätte er auch gewonnen. Mit der Ausgangsposition, die wir jetzt haben, wollen wir den Gesamtsieg morgen nun auch nach Hause bringen."
"Wir mussten das Rennen heute schwer machen, nachdem wir gestern gewonnen haben. Wir wollten versuchen, irgendwie Sören abzuhängen, aber haben es leider nicht geschafft", sagte Narváez' deutscher UAE-Teamkollege Nils Politt am "ARD"-Mikrofon.

Milan und Bauhaus auf 3. Etappe abgehängt

Durch eine Tempoverschärfung am Buttenberg und anschließende Windkanten hatte sich früh eine rund 40 Fahrer starke Spitzengruppe gebildet. Narváez und Wout van Aert (Visma–Lease a Bike) hielten das Tempo hoch. Sprinter wie Jonathan Milan, Gewinner der Punktewertung bei der diesjährigen Tour de France, oder Phil Bauhaus verloren den Anschluss und konnten kein Wörtchen um den Tagessieg mitreden.
Trotz ihrer Stürze am Vortag hielten sich Shootingstar Florian Lipowitz (Red Bull–Bora–hansgrohe) und der deutsche Straßenmeister Georg Zimmermann (Intermarché–Wanty) in der vorderen Gruppe. Lipowitz, der beim Aufprall gegen einen Stromkasten Schmerzen an der rechten Hand davongetragen hatte, machte zeitweise Tempo für sein Team und rollte kurz nach der Spitzengruppe ins Ziel.
"Der Hand ging es nicht ganz so gut, aber die Beine haben mitgemacht", sagte Lipowitz. Auch Zimmermann gab Entwarnung: "Ich habe keine größeren Verletzungen abbekommen und bin glücklicher als bei der Tour de France." Bei der Frankreich-Rundfahrt hatte der 27-Jährige nach einem Sturz aussteigen müssen.
Am Sonntag endet die Deutschland Tour mit einer Flachetappe über knapp 164 Kilometer von Halle (Saale) nach Magdeburg.
(SID)
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Diskussion mit Rennleitung: Van Poppel wird Sieg aberkannt

Quelle: Eurosport


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