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Tour de France 2016, Vorschau 9. Etappe nach Andorra-Arcalis
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Publiziert 09/07/2016 um 16:45 GMT+2 Uhr
Tour de France 2016, Vorschau 9. Etappe nach Andorra-Arcalis mit fünf Bergwertungen zur Zielankunft in 2240 Metern Höhe. Bei der ersten ganz schweren Bergankunft in dieser Tour-Auflage wird es ernst für alle Podiumskandidaten. Was die Kandidaten für Etappensieg, Gelbes Trikot und Bergtrikot in den Pyrenäen erwartet, verrät unsere Vorschau.
Tour-de-France: Topfavorit Chris Froome (Team Sky)
Fotocredit: SID
Die Organisatoren der Tour de France wollen wohl die Spannung in den Pyrenäen bis zum großen Showdown Stück für Stück steigern.
Diese 9. Etappe, die erste, die mit einer Bergankunft endet, wird den Kreis der Anwärter auf den Tour-Sieg weiter schrumpfen lassen.
TagesTour: Heute führt die diesjährige Tour erstmals nicht über französisches Staatsgebiet. Von Vielha Val d’Aran stehen zuerst gut 130 Kilometer durch an, bevor das Mini-Fürstentum Andorra erreicht wird. Dabei lässt bei Kilometer 19 mit dem Port de la Bonaigua (1.Kategorie) der erste Berg nicht lange auf sich warten.
Danach folgen zwei weitere Anstiege der 1. und 2. Kategorie. Hervorzuheben ist der Col de Beixalis, der durchschnittlich 8,5% steil ist, im unteren Teil gar Abschnitte mit bis zu 20% aufweist und zum Teil über unbefestigte Straßen führt. Zum Schluss steht der gut zehn Kilometer lange Schlussanstieg zur Skistation nach Andorra-Arcalis (HC) an.
Video: Karte + Profil der 9. Tour-Etappe
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Tour: Karte & Profil der 9. Etappe durch die Pyrenäen nach Andorra
Quelle: Eurosport
Das Finale der Bergankunft in der Animation
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Hautnah: Die Berge auf dem Weg nach Andorra auf der 9. Etappe
Quelle: Eurosport
KulTour: Neben den vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, den zahlreichen Skistationen und den knapp 60 Berggipfeln, die zu sportlichen Aktivitäten einladen, wartet der Zwergstaat Andorra noch mit einer weiteren Attraktion auf, dem Vall dell Madriu-Perafita-Claror. Seit dem Jahr 2004 gehört das Gletscher-Tal zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist Heimat zahlreicher seltener und bedrohter Wildtiere, die sich in diesem abgelegenen Tal angesiedelt haben.
HisTourie: Lediglich zwei Mal war Andorra bisher das Ziel einer Tour de France-Etappe, die meisten deutschen Radsportsfans erinnern sich stets gerne an das Tour-Debüt von Andorra im Jahr 1997. Damals attackierte Jan Ullrich am Schlussanstieg und distanzierte die Ausnahme-Kletterer Marco Pantani und Richard Virenque deutlich. Im Ziel hatte der 23-Jährige mehr als eine Minute Vorsprung und eroberte das Gelbe Trikot, das er bis Paris nicht mehr abgab. „Le Patron“ nannte ihn die französische Presse damals – ein Sportstar war geboren.
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Tour de France 1997, Andorra: Jan Ullrich und Richard Virenque
Fotocredit: AFP
Im Gegensatz zu Ullrich, dessen Dopingvergangenheit ihn längst eingeholt hat, ist der zweite Fahrer, dessen Stern in Andorra aufging, noch aktiv. Im Jahre 2009 kletterte der britische Zeitfahrspezialist und Bahn-Olympiasieger Bradley Wiggins überraschend mit den Besten nach Andorra und wurde in Paris schließlich Vierter der Gesamtwertung.
Der große Wurf gelang ihm jedoch drei Jahre später, als er sich als erster britischer Sieger der Frankreich-Rundfahrt feiern lassen durfte. Der Sieger jener Etappe, Brice Feillu, ist auch 2016 wieder im Feld der Tour.
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Tour 2009 Andorra Brice Feillu
Fotocredit: AFP
Prognose: Die heutige Pyrenäen-Königsetappe wird einen ähnlichen Verlauf nehmen wie die gestrige. Doch werden die Favoritenteams schon früher das Tempo erhöhen, da morgen der erste Ruhetag ansteht. Nairo Quintana hat angekündigt, dass er bei der diesjährigen Tour früher attackieren will - heute wäre der perfekte Tag hierfür.
Gut möglich, dass in Andorra die große Stunde des kleinen Kolumbianers schlägt. Die steilen Anstiege sollten dem südamerikanischen Leichtgewicht entgegenkommen.
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