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Super-G bei Olympia 2018: Ester Ledecka holt Gold nach Krimi

VonSID

Update 17/02/2018 um 10:18 GMT+1 Uhr

Gold-Sensation im Super-G bei Olympia 2018: Außenseiterin Ester Ledecka holt in einem Krimi völlig überraschend den Olympiasieg in Pyeongchang. Die Snowboard-Weltmeisterin aus Tschechien verdrängt mit Startnummer 26 noch die bereits als Triumphatorin gefeierte Anna Veith (Österreich) um eine Hundertstelsekunde von Rang eins. Bronze geht ganz knapp an Tina Weirather aus Liechtenstein (+0,11).

Ester Ledecka, championne olympique de Super-G à Pyeongchang

Fotocredit: Getty Images

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Olympia-Märchen: So fährt Ledecka zu Gold im Super-G

Für Tschechien war es das erste Gold bei Olympia 2018.

Ledecka: "Ich dachte, die Zeit ist falsch"

Die Ski-Welt steht seit Samstag kopf. "Ich war sehr überrascht. Ich dachte, die Zeit ist falsch, die werden sie in einigen Sekunden korrigieren", sagte Ledecka nach ihrer Sensationsfahrt noch immer völlig baff bei Eurosport.
Noch über eine Stunde nach dem Lauf ihres Lebens trug sie ihre Skibrille. Der Grund? "Ich habe kein Make-up drauf."
Die geschlagene Veith sprach von einem "verrückten Rennen". Das Rennen war nicht nur um Gold extrem knapp, sondern auch um Bronze: Lara Gut aus der Schweiz verpasste das Podium als Vierte auch nur um 1/100. Nicht weniger als 13 Fahrerinnen lagen innerhalb einer Sekunde.
Zwei Tage nach ihrem vierten Platz im Riesenslalom verpasste Viktoria Rebensburg als Zehnte auch im Super-G ihre dritte Olympia-Medaille. Die 28-Jährige lag 0,51 Sekunden hinter Ledecka (1:21,11 Minuten), vier Zehntelsekunden fehlten Rebensburg auf Bronze.
Die Deutsche konnte sich aber trotzdem mit Ledecka freuen:
Super geil! Solche Geschichten werden nur bei Olympia geschrieben, das ist cool für unseren Sport!
Die zweite deutsche Starterin, Kira Weidle, schied aus. Top-Favoritin Lindsey Vonn (+0,38) vergab eine Medaille mit Startnummer 1 durch einen Fehler, sie belegte am Ende den geteilten sechsten Rang.

Ledecka: Zweites Gold im Snowboard möglich

Eigentlich hätte Ledecka erst am kommenden Donnerstag Olympiasiegerin werden sollen. Bei den Snowboarderinnen, im Parallel-Riesenslalom. Sie ist die Weltmeisterin in dieser Disziplin und praktisch unbesiegbar.
Dementsprechend sagte sie im Interview nach dem Sensations-Erfolg beim Super-G, sie wolle "schon längst wieder auf dem Brett stehen". Das Board hatte sie - anders als ihr Make-up - auch dabei. Doch aus dem Training wurde erst mal nichts.
Stattdessen kostete die sympathische Pragerin ihren Triumph voll aus. Hier ein Scherz, da eine nicht ganz ernst gemeinte Antwort - Ledecka gab vor den staunenden Reportern die Entertainerin. Wirklich zu begreifen, was ihr da gelungen war, schien sie nicht.
Es war mein Traum, darauf habe ich hingearbeitet. Aber das habe ich nicht erwartet.
Dabei ist Ledecka im Skizirkus kein völlig unbeschriebenes Blatt. Im Weltcup fuhr Ledecka erstmals im Februar 2016 in Garmisch-Partenkirchen mit, nahm bei der WM 2017 in St. Moritz teil, immer mit dem Ziel, bei Olympia in Pyeongchang in beiden Sportarten zu starten. Ihre beste Weltcup-Platzierung war ein siebter Rang bei der Abfahrt im November in Lake Louise. Im Olympia-Riesenslalom (der Alpinen) am Donnerstag hatte sie Rang 22 belegt.

Bach gratuliert bereits Veith

Diesen Sieg hatte niemand kommen sehen. Veith, geborene Fenninger, war sogar schon von IOC-Präsident Thomas Bach im Zielraum beglückwünscht worden, es wäre eine märchenhafte Geschichte gewesen, nachdem die Österreicherin nach einer schweren Knieverletzung im Oktober 2015 beinahe ihre Karriere hätte beenden müssen. Und dann das:
"Ein verrücktes Rennen. Ich hätte jede Medaille genommen. So, mit der einen Hundertstel, ist es von den Emotionen etwas anders. Ich freue mich über Silber", sagte Veith.
Die als Medaillenanwärterin gehandelte Vonn dagegen war bedient nach ihrem ersten Versuch, acht Jahre nach Vancouver ihr zweites Gold bei Olympischen Spielen zu gewinnen. Kurz vor dem Ziel wäre die Amerikanerin, als "Testpilotin" mit Startnummer eins unterwegs, fast aus dem Kurs geflogen.
Heute war alles möglich, aber ich habe einen kleinen Fehler gemacht und viel Zeit verloren. Ich habe trotzdem gekämpft. Ich bin sicher frustriert, aber nicht traurig. Ich habe noch Möglichkeiten.
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