Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster ist mit Severin Freund zufrieden

Trotz einer starken Leistung bei den ersten drei Springen der Vierschanzentournee sieht es so aus, als müsse Severin Freund den Gesamtsieg Peter Prevc überlassen. Bundestrainer Werner Schuster ist dennoch sehr zufrieden mit der Vorstellung seines Vorzeigeadlers.

Werner Schuster

Fotocredit: SID

Werner Schuster, ist die Tournee entschieden?
Werner Schuster (46, Skisprung-Bundestrainer): "Gegen Michael Hayböck wäre es für Severin Freund vielleicht noch denkbar, aber gegen Peter Prevc wird es schwierig. Er ist einfach extrem stark, und die Schanze in Bischofshofen liegt ihm extrem gut."
Was muss passieren, damit Freund doch noch gewinnt?
Schuster: "Es braucht einen Fehler von Prevc oder äußere Umstände. Aber beide begegnen sich jetzt seit drei Jahren immer wieder. Letztes Jahr hat Peter gelitten, jetzt ist es Severin. Sie haben zu viel Respekt voreinander, als dass sie sich gegenseitig einen Fehler oder einen Sturz wünschen."
Was macht Prevc so stark?
Schuster: "Er hat alles drauf, vom Anlauf bis zur Landung. Daher ist er schwer zu schlagen. Was er in Innsbruck gemacht hat, war fabulös."
Hatte Severin Freund bislang überhaupt eine Chance?
Schuster: "Dafür hätte es sechs perfekte Sprünge gebraucht. Severin hat hier eine tolle Geschichte geschrieben, er ist der erste Verfolger. Wenn man Erster, Dritter, Zweiter wird, führt man normalerweise oder ist zumindest in Schlagdistanz. Aber Prevc hat echt tolle Sprünge gemacht."
Wecken Ihre Erfolge nicht langsam das Interesse in Ihrem Heimatland Österreich an Ihrer Person?
Schuster: "Das glaube ich nicht, das ist geklärt. Heinz Kuttin macht dort einen Top-Job. Ich habe letztes Jahr ein klares Bekenntnis zum deutschen Verband abgegeben."
Wie bewerten Sie die bisherige Leistung von Richard Freitag?
Schuster: "Er wäre sicher der, der Severin am ehesten das Wasser reichen könnte. Das sage ich jetzt schon länger. Er hat den ersten Sprung in Oberstdorf nicht so gut gemacht, seither hat er eigentlich eine gute Tournee gesprungen. In Innsbruck hätte er ganz locker Dritter oder Vierter werden können, aber er war etwas übermotiviert. Er ist eine Spur zu ungeduldig."
Andreas Wank springt dagegen sogar über seinen Verhältnissen...
Schuster: "Er wollte bei allen Stationen unter die Top 15, das hat er bislang eindrucksvoll geschafft. Seit ich Bundestrainer bin, ist er dreimal hingefallen und dreimal wieder aufgestanden. Wenn er da ist, ist er mit einer hohen Emotion und Energie da. Es ist im Moment toll, in ihm Team zu haben."
Bestätigt Sie diese Tournee in Ihrer Arbeit?
Schuster: "Ich bin durch einige Wechselbäder gegangen, zuletzt hatte ich viele positive Erlebnisse. Ich habe meinen inneren Frieden gefunden - egal, was jetzt passiert. Es in Deutschland anzugehen, war mutig und hat sich schon jetzt rentiert. Und ich glaube, die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben."
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung