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Ryoyu Kobayashi sorgt mit Rekordflug auf 291 Meter für Aufsehen - Martin Schmitt zeigt sich beeindruckt und warnt

Katharina Wiedenmann

Update 25/04/2024 um 22:03 GMT+2 Uhr

Der inoffizielle Weltrekord von Ryoyu Kobayashi (291 m) auf einer Schanze in Island hat in der Skisprungszene für Aufsehen gesorgt. Eurosport-Experte Martin Schmitt ist vom Flug des Japaners beeindruckt, warnte zugleich aber davor, immer weitere Rekordflüge zu erwarten: "Es sah sicher und stabil aus. Trotzdem bewegt man sich, um diese Weiten erreichen zu können, immer auch in einem Grenzbereich."

291 Meter! Kobayashi schreibt mit Monsterflug Skisprung-Geschichte

Ab einem gewissen Punkt gebe es sicher eine Grenze. "Aber wo diese liegt, weiß niemand. Man hat völliges Neuland betreten und gesehen, dass es bei diesen Flügen gut funktioniert hat", meinte der 46-Jährige im exklusiven Eurosport-Interview.
Man könne Kobayashi "zu diesem Flug und dieser Dimension" nur gratulieren. Der Japaner als absoluter Topspringer habe den Sprung auch gut stehen können.
"Der Landedruck war nicht das Limit, d.h. theoretisch wären auf dieser Anlage noch weitere Flüge möglich", ist sich Schmitt sicher: "Aber die Herausforderung, in diesen Weitenbereich überhaupt zu kommen, ist riesig. Im Nachgang werden sicherlich alle Daten, die Geschwindigkeitsverläufe und die Höhen in den einzelnen Flugphasen angeschaut und analysiert werden."
Danach könne man die Flüge noch besser einschätzen. "Was könnte man im Sprung optimieren, was beim Material, welche Nuancen im Profil der Schanze", nannte der ehemalige Topspringer Faktoren, die dabei in den Fokus genommen werden könnten.

Schmitt: 300 Meter "noch eine Schallmauer"

Das Ganze sei "sehr komplex und dieses Vorwissen hatte man nicht. Daher ist es extrem beeindruckend, was hier gelungen ist, mit welcher Akribie das aufgezogen wurde." Zumal die Bedingungen beim Rekordflug von Kobayashi perfekt waren. Bei blauem Himmel und kaum Wind war der dreimalige Vierschanzentournee-Sieger zunächst bei 259 und 282 m gelandet, ehe er auf 291 m segelte.
Mit dieser Weite übertraf er den offiziellen Weltrekord von Stefan Kraft (253,5 m) um beinahe 40 Meter. Die FIS erkennt den Flug des Japaners aber nicht als neuen Rekord an.
Schmitt glaubt ohnehin nicht, "dass das in eine Rekordjagd ausarten wird". Die magische Grenze von 300 Meter sei aber womöglich "noch eine Schallmauer, die man irgendwann in Angriff nehmen wird".

Ähnliche Weiten bald auch im Weltcup?

Dass auch im Weltcup irgendwann auf derart großen Schanzen gesprungen wird, dürfte dagegen schwierig werden. "Man muss da unterscheiden. Es ist natürlich keine zertifizierte Weltcup-Anlage, auf der man sicherstellen muss, dass 40 Athleten in einem Skiflugwettkampf unter guten Bedingungen runterkommen", stellte der Eurosport-Experte klar.
Die Aktion sei "zugeschnitten auf einen absoluten Spitzenathleten, der an einem frei wählbaren Tag X gute Bedingungen vorfindet".
Schmitt glaubt daher: "Es wird weiter einen Unterschied geben: die weitesten möglichen Skiflüge und was im Weltcup die offizielle Weltrekordbezeichnung im Skifliegen sein wird."
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