Psychische Probleme im Snooker - WPBSA-Vorsitzender reagiert auf Ronnie O'Sullivan: "Gibt viele Herausforderungen"
VonLukas Fegers
Update 15/01/2025 um 12:10 GMT+1 Uhr
Psychische Probleme im Snooker - offenbar keine Seltenheit. Dies machten noch einmal Ronnie O'Sullivans Worte am Rande des Masters deutlich. Im Gespräch mit Mark Selby hatte der siebenmalige Weltmeister am Montag behauptet, dass viele Spieler "im Stillen leiden". Nun reagierte der WPBSA-Vorsitzende Jason Ferguson auf die Aussagen und lobte die beiden Profis für ihre ehrlichen Äußerungen.
"Kann dich verrückt machen": Snooker-Stars über mentalen Druck
Quelle: Eurosport
O'Sullivan und Selby hätten "sehr, sehr gut gesprochen", sagte der Funktionär der World Professional Billiards and Snooker Association am Dienstag im Eurosport-Talk: "Dies ist ein sehr einsamer Sport, ein individueller Sport natürlich, und man weiß nie, was die Leute durchmachen."
Es gehe nicht nur um das Geschehen am Snooker-Tisch, sondern "manchmal auch um das, was abseits des Spielfelds passiert. Und diese Spieler verbringen viel Zeit außerhalb ihrer Heimat."
O'Sullivan, der beim Masters aus "medizinischen Gründen" kurzfristig nicht gestartet war, hatte am Montag vorgeschlagen, dass die World Snooker Tour (WST) einen Vollzeit-Psychologen einstellen sollte. An der Gesprächsrunde beteiligt war auch der viermalige WM-Champion Selby, der wie O'Sullivan ebenfalls während seiner Karriere mit physischen Problemen zu kämpfen hatte.
"Es gibt viele Herausforderungen da draußen, und wir nehmen das sehr, sehr ernst", erklärte Ferguson wiederum einen Tag später. Dabei schilderte der WPBSA-Vorsitzende, welche Dienste für alle Spieler bereits zur Verfügung stünden.
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Ronnie O'Sullivan sprach über psychische Probleme im Snooker.
Fotocredit: Getty Images
Psychische Gesundheit: An wen sich Profis wenden können
Durch die WPBSA gebe es eine große Anzahl von Spielerdiensten, eine davon seien vertrauliche Hotlines. "Wir haben den Dachverband aufgelöst und eine sogenannte 'Athletenkommission' geschaffen. Sie heißt 'WPBSA Players' und wird von Shaun Murphy, einem Profi, geleitet. Es handelt sich um ein Spielergremium, das aus Spielern besteht, um Spieler zu unterstützen", so Ferguson.
"Dieser Einrichtung werden Mittel zur Verfügung gestellt, um sicherzustellen, dass spezialisierte Dienste für die Betreuung der Spieler eingesetzt werden können", führte der Funktionär weiter aus.
In diesem Zuge erklärte Ferguson, dass die WPBSA-Dienste regelmäßig von Profis in Anspruch genommen werden und "sehr angesehen" seien: "Es ist sicherlich etwas, das funktioniert."
Gleichzeitig betonte der 55-Jährige, man könne sich "ständig verbessern, und das tun wir auch". Das Wichtigste sei, dass die Dienstleistungen im Rahmen der psychischen Gesundheit "für jeden einzelnen Spieler verfügbar sind, nicht nur für einige wenige an der Spitze".
Auch Trump bezieht Stellung
Nach O'Sullivan und Selbys offenem Dialog äußerte sich auch Judd Trump zu mentalen Hürden im Snooker. "Jeder hat in seiner Karriere mal Probleme, vor allem wenn man nicht gewinnt oder nicht das erreicht, was man eigentlich könnte", sagte der Weltranglistenersten am Dienstag nach seinem Masters-Auftaktsieg gegen Barry Hawkins im Eurosport-Interview.
"Wenn man den Erfolg von Ronnie und Mark hat und dann auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird, ist es sehr schwer, damit umzugehen, denke ich", führte der 35-Jährige fort.
Mit Blick auf O'Sullivan betonte Trump, dass der Druck, unter dem der Snooker-Superstar im Verlauf seiner mehr als 30-jährigen Karriere gestanden habe, "extrem schwierig" sei. O'Sullivan und Selby seien "großartige Spieler. Ich hoffe, dass sie beide sehr glücklich zurückkommen."
Hinsichtlich seiner eigenen Psyche betonte Trump, dass er "immer das Gleichgewicht gehalten und mich nicht mit Ergebnissen verrückt gemacht habe". Darauf sei er sehr stolz, denn: "Es ist mir gelungen, diese Mentalität während meiner gesamten Karriere beizubehalten."
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"War ein Albtraum!" O'Sullivan erklärt Rückzug vom Masters
Quelle: Eurosport
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