Snooker-Weltmeisterschaft 2025 - Rolf-Kalb-Blog: Wilson, Trump, Higgins, Selby und mehr – riesiger Favoritenkreis bei der WM im Crucible Theatre

Gewinnt erneut ein Spieler aus dem Kreis der üblichen Verdächtigen die Snooker-Weltmeisterschaft in Sheffield - oder erleben wir mal wieder einen Außenseitererfolg? Wahrscheinlich wird es einen Favoritensieg geben, aber sicher ist das bei weitem nicht, meint Eurosport-Experte Rolf Kalb. In seinem aktuellen Blog wirft er einen Blick auf die Chancen der vermeintlichen Favoriten für die WM.

Judd Trump (li.) und Kyren Wilson (re.)

Fotocredit: Imago

Außenseitersiege sind selten bei der WM im Crucible Theatre. In den vergangenen 15 Jahren haben mit Stuart Bingham (2015) und Luca Brecel (2023) nur zweimal Spieler gewonnen, die im Vorfeld wohl niemand auf dem Zettel hatte. Grund genug für mich, mal einen Blick auf die Chancen einiger Favoriten zu werfen.
Die dominierenden Akteure in dieser Saison waren Kyren Wilson und Judd Trump. Als Nummer eins und zwei der Setzliste würden sie auch erst im Endspiel aufeinandertreffen; das wäre das Traumfinale.
Aber ein Endspiel zwischen der Eins und Zwei gab es zuletzt 1987, als sich Steve Davis gegen Joe Johnson den Titel zurückholte.
Der "Fluch des Crucible" (noch nie hat ein erstmaliger Weltmeister seinen Titel auf Anhieb verteidigt) wird Wilson nicht kümmern. Der Titelverteidiger ist mit Sicherheit nicht abergläubig.
Bei der Tour Championship deutete er zuletzt allerdings an, dass er sich vielleicht ein bisschen viel zugemutet hat. Doch die Pause bis zur WM sollte ausreichen. Für mich ist er ein ganz heißer Titelkandidat.

Fragezeichen bei Trump - warum nicht Higgins?

Bei Trump sind für mich die Fragezeichen schon größer. Drei Finals hat er in dieser Saison gegen Wilson verloren und zudem zuletzt zweimal über "best of 19" den Kürzeren gezogen. Solche Negativ-Erlebnisse möchte man bei der WM nicht im Rucksack haben. Außerdem hat er seit seinem WM-Triumph 2019 im Crucible keine Bäume mehr ausgerissen, bis auf seine Finalteilnahme 2022.
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John Higgins

Fotocredit: Getty Images

Was spricht eigentlich gegen einen fünften WM-Titel für John Higgins? Für mich nichts. Dass er das Spiel wieder hat, das hat er mit seinen Siegen beim World Open und bei der Tour Championship gezeigt. Die einzige Frage ist, ob die Kraft für den 17-Tage-Marathon reicht.
Der Sieg bei der Tour Championship gibt ihm natürlich Rückenwind. Aber dass der, der das letzte Turnier vor dem WM gewonnen hat, dann auch in Sheffield triumphiert, ist ziemlich selten. Zuletzt gelang das Mark Selby 2017. Das vorletzte Mal gab es das 1998 - durch Higgins!

Selby ist Hendrys Top-Favorit

Für Stephen Hendry heißt der Top-Favorit Mark Selby. Was für einen Unterschied doch ein Jahr ausmachen kann. Vor Jahresfrist dachte Selby noch über das Karriereende nach, nun ist er wieder obenauf. Für ihn wird es entscheidend sein, die Konstanz in seinem Spiel zu finden. Im Crucible reicht unter Umständen eine schwache Session, um alle Träume platzen zu lassen.
Bei Ronnie O'Sullivan sind die Fragezeichen am größten. Tritt er überhaupt an? Und falls ja: Was ist nach der langen Pause und mit einem neuen Queue für ihn drin? Dass er 2013 nach einem Jahr Pause Weltmeister geworden ist, muss nicht viel bedeuten. Schließlich ist auch er nun zwölf Jahre älter und die Konkurrenz ist härter geworden.
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O’Sullivan names the three sports stars he loves to watch

Quelle: Eurosport

Einen Mark Williams darf man natürlich nie abschreiben. Aber eine Chance hat er nur, wenn er seine Augenprobleme in den Griff bekommt. Angesichts der Kürze der Zeit bin ich als langjähriger Brillenträger skeptisch.
Aber es gibt auch noch andere, die mit Zuversicht nach Sheffield kommen werden. Zum Beispiel Neil Robertson und Shaun Murphy. Vielleicht platzt bei Ding Junhui endlich mal der Knoten auch im Crucible. Und dann ist da noch ein Barry Hawkins, der sich still und heimlich ganz nach vorne spielen könnte.
Fazit: Es bleibt spannend!
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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Quelle: Eurosport


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