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Tod von Brandon Parker: Snooker-Deutschland hat ihm viel zu verdanken
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Publiziert 19/07/2020 um 15:23 GMT+2 Uhr
Mit dem Tod von Brandon Parker hat Snooker einen unermüdlichen Antreiber verloren. Gerade für Snooker-Deutschland hat er viel bewegt. Parker hat maßgeblich dazu beigetragen, Top-Profis nach Deutschland zu bringen. Viele Exhibitions, aber auch Turniere wie das Paul Hunter Classic und das German Masters, hat er mit ermöglicht. Parker ist am Samstag mit nur 55 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.
Brandon Parker
Fotocredit: Getty Images
Brandon Parker arbeitete ursprünglich als Manager in der chemischen Industrie, machte aber sein Hobby zum Beruf, als er zum Management-Team von Wheels in Motion stieß. Bekannt wurde er dann als Manager von Paul Hunter und Matthew Stevens. In dieser Funktion war er auch 2004 in Fürth mit dabei, als das später in Paul Hunter Classic umbenannte Turnier zum ersten Mal ausgetragen wurde. Die Atmosphäre hatte den erfahrenen Manager begeistert, und er sah das Potential.
So sorgte Parker mit dafür, dass in den Folgejahren immer attraktivere Teilnehmerfelder in Fürth am Start waren; das Paul Hunter Classic war für ihn immer auch eine Herzensangelegenheit. Auch war er an vielen Exhibitions beteiligt, bei denen die Stars des Snooker nach Deutschland kamen. Es folgten weitere kleinere Turniere, bis er 2011 sein Meisterstück ablieferte und gemeinsam mit anderen das German Masters im Berliner Tempodrom aus dem Boden stampfte. Auch bei einer Reihe weiterer Turniere in Europa war Parker der Geburtshelfer; so auch beim European Masters Anfang 2020 in Dornbirn, als die Maintour erstmals in Österreich gastierte.
Parker blieb bis zum Tod an der Seite von Hunter
Parker blieb der Manager von Paul Hunter bis zu dessen Tod. Danach gründete er auch die Paul Hunter Foundation. Als Manager betreute er auch in der Folgezeit weitere Top-Spieler. Shaun Murphy, Barry Hawkins, Neil Robertson, Ryan Day und zuletzt Kyren Wilson waren seine Klienten.
Bedeutend war auch die Rolle von Parker als Mitglied des Direktoriums der World Snooker Tour. Barry Hearn erinnerte in einem Tweet am späten Samstagabend daran, dass Parker eine bedeutende Rolle dabei gespielt habe, dass er (Hearn) vor gut zehn Jahren wieder zum Snooker zurückgekehrt sei: "Ohne seine Unterstützung, seine Energie und seine Ideen wären wir nicht der Sport, der wir heute sind."
Parker mit unermüdlichem Einsatz für Snooker
Anfang des Jahres 2018 wurde bei Parker ein Tumor in einer Niere entdeckt. Er wurde operiert und musste sich in der Folgezeit immer wieder Therapien unterziehen. Sein Einsatz für Snooker blieb trotzdem unermüdlich. Noch beim letzten Paul Hunter Classic sagte er mir in einem privaten Gespräch: "Ich weiß, dass der Krebs mich umbringen wird, aber ich weiß nicht wann."
In der letzten Woche war er gerade in seinem Zweitwohnsitz in Portugal, als sein Zustand sich dramatisch verschlechterte. Am Samstag ist er schließlich seinem Krebsleiden erlegen. Für mich ist Parker nicht nur ein Mensch, mit dem ich bei vielen Veranstaltungen intensiv zusammengearbeitet habe, sondern auch jemand, mit dem mich viel verbunden hat. Brandon Parker wurde nur 55 Jahre alt. Er hinterlässt seine Frau Charlotte sowie sein Tochter Annabelle und seinen Sohn Max.
In tiefer Trauer
Ihr / Euer Rolf Kalb
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