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Elnaz Rekabi - Situation iranischer Klettersportlerin macht Weltverband und UN Sorgen

Eurosport
VonEurosport

Update 18/10/2022 um 18:47 GMT+2 Uhr

Der internationale Sportkletter-Weltverband (IFSC) hat Kontakt zu der iranischen Klettersportlerin Elnaz Rekabi aufgenommen. "Soweit wir wissen, kehrt sie zurück in den Iran, und wir werden weiter beobachten, wie sich die Situation nach ihrer Ankunft entwickelt", teilte der Verband mit. Man versuche, "Fakten zu ermitteln". Die Sicherheit von Sportlerinnen und Sportlern stehe "an erster Stelle.

Elnaz Rekabi in Seoul

Fotocredit: Getty Images

Der Sportkletter-Weltverband (IFSC) unterstütze "alle Bemühungen, ein geschätztes Mitglied unserer Gemeinschaft in dieser Situation zu schützen".
Auf Rekabis Instagram-Seite wurde am Dienstag ein persönliches Statement veröffentlicht. Sie entschuldigte sich zunächst "für die Sorgen, die ich verursacht habe", heißt es da.
Dass sie bei ihrem Wettkampf am Sonntag ihre traditionelle Kopfbedeckung nicht getragen habe, sei "unabsichtlich" gewesen. Ihr Hidschab sei "ungewollt problematisch geworden", da sie schnell und plötzlich zum Wettkampf gerufen worden sei.
Die 33-Jährige Rekabi hatte für weltweites Aufsehen gesorgt, als sie im Finale der Asienmeisterschaften in Seoul ohne Kopftuch antrat. Ihr Auftritt, der sich im Internet wie ein Lauffeuer verbreitete, wurde als Reaktion auf die momentan herrschenden Proteste in ihrer Heimat gedeutet.
Vor dem Instagram-Statement hatte unter anderem die "BBC" berichtet, dass nach ihrem Auftritt im Wettkampf ihr Pass und ihr Mobiltelefon konfisziert worden seien.

Rekabi in die Botschaft gelockt?

Laut einer ungenannten Quelle sei außerdem kein Kontakt zu ihr seitens ihrer Freunde möglich gewesen. In dem Instagram-Statement heißt es dagegen, Rekabi sei auf dem Weg zurück in den Iran und mit ihrem Team zusammen.
Laut einem Bericht des iranischen Nachrichtenportals "IranWire" sei sie vom Chef des nationalen Kletterverbandes in die Botschaft "gelockt" worden mit der Versprechung, sie direkt zum Flughafen zu bringen. Weiter heißt es, ihr sei eine sichere Rückreise versprochen worden, wenn sie ihr Telefon und ihren Pass aushändigen würde.
Der Nachrichtenagentur "AFP" gegenüber gab die iranische Botschaft in Seoul ein Statement ab. In diesem werden "all die falschen Nachrichten und Fehlinformationen" über die Situation der Sportlerin abgestritten. Weiter heißt es auch dort, Rekabi sei unterwegs in den Iran.

"Wo ist die iranische Sportlerin Elnaz Rekabi?"

International löste der Fall Rekabi Besorgnis aus. Die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Ravina Shamdasani, sagte, die Vereinten Nationen würden den Fall "genau" verfolgen und hätten sich mit den iranischen Behörden in Verbindung gesetzt.
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, schrieb bei Twitter: "Wo ist die iranische Sportlerin Elnaz Rekabi? Und wo ist ihr Bruder?" Ihre Schicksale stünden "für so viele Iraner*innen, gerade in diesen Tagen."
(SID)
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