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Holger Rune sorgt im Finale von Basel für Eklat und benutzt mehrfach das F-Wort

Tobias Laure

Update 31/10/2022 um 08:34 GMT+1 Uhr

Holger Rune hat den Turniersieg in Basel im Finale gegen Félix Auger-Aliassime verpasst (3:6, 5:7) und dabei für einen Eklat gesorgt. Der Däne ging Schiedsrichter Mohamed Lahyani Ende des zweiten Satzes verbal extrem hart an und verwendete mehrfach das F-Wort. Später legte er sich zudem mit mehreren Twitter-Usern an. Schuld war das Flackern einer LED-Werbebande.

Holger Rune (r.) in Rage - links die ausgefallene LED-Bande

Fotocredit: Imago

Nach dem Break seines Gegners zum 6:5 im zweiten Satz kam es zu einem emotionalen Ausbruch des Dänen, nachdem Schiedsrichter Mohamed Lahyani eine Störung der LED-Werbebande in Runes Sichtfeld direkt hinter Gegner Félix Auger-Aliassime nicht wahrgenommen und das Spiel entsprechend auch nicht unterbrochen hatte.
Rune hatte sich durch den flackernden Screen gestört gefühlt und den Punkt bei 40:40 mehr oder weniger abgebrochen - Auger-Aliassime kam so zu einer Breakchance und sicherte sich später das vorentscheidende 6:5.
Der in Marokko geborene Schwede Lahyani hatte die Fehlfunktion des LED-Screens nicht gesehen und Rune so zur Weißglut gebracht. Der Däne klagte bereits direkt nach dem Punkt, beim späteren Seitenwechsel fuhr er dann so richtig aus der Haut und benutzte mehrfach das F-Wort.
"What the fuck are you doing", rief Rune gleich dreimal dem Schiedsrichter zu - übersetzt: "Was zur Hölle tust du nur?" Dafür kassierte er eine Verwarnung. Der Däne war damit aber noch lange nicht fertig. "You must be fucking kidding me!", schrie er. Übersetzt: "Das kann ja wohl nur ein Witz sein!"

Rune komplett außer sich

"Fuck you! Du zerstörst dieses Spiel! Wie kannst du das nicht sehen?", schimpfte er weiter und schrie vor Zorn in sein Handtuch.
"Du machst in so einer Phase des Finals einen so riesigen Fehler und bist sogar zu stolz, mich jetzt anzusehen?", fuhr der 19 Jahre alte Heißsporn fort: "Du benimmst dich wie ein König!"
Damit hatte er dann doch Lahyanis Aufmerksamkeit. "Sprich nicht so mit mir", sagte der Schiedsrichter: "Zeige Respekt, dann höre ich dir zu." Lahyani erklärte, dass er es nicht wahrgenommen habe und das Spiel entsprechend auch nicht unterbrechen konnte. "Das habe ich ehrlich zugegeben. Hätte ich es gesehen, hätte ich 'Let' gerufen."

Rune legt sich mit Twitter-User*innen an

Für Rune dennoch ein ungeheurer Vorgang. "Du hast mich betrogen", schimpfte er weiter: "Es ist verrückt, dass du das nicht gesehen hast. Es war so offensichtlich."
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Rune nach dem umstrittenen Punkt zwei Ballwechsel in Folge gewann und selbst Spielball hatte. Dann erst sicherte sich Auger-Aliassime mit drei Punktgewinnen in Folge das Break und seinen dritten Turniersieg in Folge.
Nach dem Finale, seinem insgesamt vierten auf der Tour (alle 2022/zwei Titel), war Rune offenbar immer noch nicht runtergekühlt.
Auf den Tweet einer Twitter-Userin ("Wow. Und wir wissen alle, dass Mo einer der nettesten Schiedsrichter ist. Rune muss an seiner Einstellung und seinen explosiven Ausbrüchen arbeiten, sobald er das tut … wird er ein Top-Spieler sein") antwortete der Tennis-Profi kommentarlos mit einem Video, dass die Ungerechtigkeit aus seiner Sicht zeigt.

Rune verpasst dritten Turniersieg 2022

Kommentar einer weiteren Userin: "Niemand bestreitet, dass es passiert ist. Hätte es passieren sollen? Natürlich nicht, und ich glaube, es hat dich auch beeinflusst, aber versteck einfach dein Talent nicht hinter deinem Benehmen."
In weiteren Tweets erklärte Rune anderen User sein Verhalten und twitterte immer wieder das Video. "Das war ein klarer Fehler in einem entscheidenden Moment. Das hat mich angepisst. Das war's", schrieb er einmal.
Auf den Vorwurf, er habe auf Fairplay gepfiffen, entgegnete er: "Das ist also fair? Die Linien werden automatisch überwacht, was macht der Schiedsrichter also, wenn er nicht auf sowas achtet?"
Mehrfach schrieb er außerdem sarkastisch: "Großartiger Job!" Die Entscheidung des Schiedsrichters sei einfach "richtig schlecht" gewesen.
Rune hatte vor dem Spiel gegen den Kanadier 13 seiner letzten 14 Spiele auf der Tour gewonnen und dabei vor einer Woche in Stockholm im Finale gegen Stefanos Tsitsipas triumphiert (6:4, 6:4). Anfang Oktober hatte er das Endspiel von Sofia gegen den Schweizer Marc-Andrea Hüsler verloren (4:6; 6:7).
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Eiskalt bei Big Points - so holte Auger-Aliassime den Titel

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