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In Wimbledon soll es für Superstar Roger Federer wieder bergauf gehen

VonSID

Publiziert 19/06/2016 um 14:38 GMT+2 Uhr

Unrasiert, die Stimme brüchig, der Oberkörper gebeugt: Auf den ersten Blick gab Roger Federer nach seinem Aus beim Rasenturnier im ostwestfälischen Halle ein Bild des Jammers ab. Doch alles halb so wild, kein Grund zur Sorge, versicherte der Maestro aus der Schweiz: "Das Wimbledonfinale ist in drei Wochen. Bis dahin ist noch viel Zeit."

Roger Federer

Fotocredit: AFP

Eine Woche vor Beginn seines Saisonhöhepunkts an der Church Road sind Zweifel an Federers Konkurrenzfähigkeit im Konzert der Großen jedoch angebracht. In der Form seiner Halbfinalniederlage bei den Gerry Weber Open gegen den Hamburger Teenager Alexander Zverev gehört der siebenmalige Champion nicht zum Favoritenkreis. Zumal er zum ersten Mal seit 16 Jahren ohne einen einzigen Saisontitel nach London reist.
Federer selbst versucht, Optimismus zu verbreiten. "Mir fehlen Kleinigkeiten, ich weiß, woran ich in den kommenden Tagen arbeiten muss", sagte der 34-Jährige. An der Grundlinie fehle ihm die Sicherheit, weil er sich nicht optimal bewege. Seine Returns müsse er verbessern, um den Druck bei den eigenen Aufschlagspielen zu reduzieren. Federer analysiert so präzise wie er bis zu seinem Badezimmer-Unfall nach den Australian Open gespielt hat.

Federer: "Der Rost ist noch da"

Dem Ausrutscher folgte eine Knie-Operation, der Pause Rückenschmerzen. "Wir", sagte Federer und meinte damit sein gesamtes Team, "sind Verletzungen nicht gewohnt." In Stuttgart und Halle spielte er zum ersten Mal seit acht Monaten zwei Turniere in zwei aufeinanderfolgenden Wochen. "Wenn ich vor drei Wochen gewusst hätte, dass ich sieben Matches in zehn Tagen spielen kann, hätte ich gesagt: Wow. Das ist ein Traumszenario", meinte Federer.
Die beiden Halbfinalniederlagen, so schmerzhaft sie für ihn sind, seien "wahrscheinlich am besten für Wimbledon und den Rest der Saison", sagte Federer. Mehr Tennis stecke noch nicht in seinem Körper - oder wie er es zuvor ausdrückte: "Der Rost ist noch da."

Feinschliff in London

Nach ein paar Tagen Ruhe bei seiner Familie in der Schweiz fliegt Federer Anfang der Woche nach London, um sich den Feinschliff zu holen. Erst am kommenden Samstag, bei seinem ersten öffentlichen Auftritt im All England Club, könne er endgültig sagen, wo er stehe. Die Zeit wird knapp, und nicht immer warten auf dem "Heiligen Rasen" in Wimbledon in der ersten Woche dankbare Gegner, um sich für die entscheidenden Matches einzuspielen. "Ich weiß, wie gefährlich die ersten Runden bei einem Grand Slam sein können", sagte Federer.
Er weiß aber auch, was Wimbledon bewirken kann. Novak Djokovic und Co. sollten den Grand-Slam-Rekordsieger nicht abschreiben, wenn er frisch rasiert und besser vorbereitet an die Stätte seiner größten Triumphe zurückkehrt.
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