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Tennis: Novak Djokovic scheitert in Paris - schafft Andy Murray jetzt Historisches?

VonSID

Update 05/11/2016 um 11:00 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic gratulierte artig, dann wollte er an seinem womöglich drittletzten Tag als Nummer eins der Welt nur noch weg. Die Krise des Serben hat beim Masters-Turnier in Paris ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden, der einst übermächtige Dominator war bei seiner 4:6, 6:7 (2:7)-Pleite im Viertelfinale gegen den Kroaten Marin Cilic nur ein Schatten seiner selbst.

Paris: Novak Djokovic scheidet im Viertelfinale aus

Fotocredit: SID

Die viertlängste ununterbrochene Regentschaft seit Einführung der Computer-Weltrangliste steht damit vor dem Ende: Djokovic, seit dem 7. Juli 2014 und 122 Wochen der Branchenführer, muss auf einen Patzer seines zuletzt groß aufspielenden Verfolgers Andy Murray hoffen, um im am Montag erscheinenden Ranking noch auf Platz eins zu liegen.
Der Schotte, der nach der Djokovic-Pleite sein Viertelfinal-Match gegen den Tschechen Tomas Berdych 7:6 (11:9), 7:5 gewann, ist nur noch einen Sieg vom Tennis-Thron entfernt.
Zieht Murray heute (das Halbfinale gegen Milos Raonic im Livescoring) ins Finale ein, wird er erstmals und als erster Brite seit Einführung der Computer-Weltrangliste im Jahr 1973 die Nummer eins.
Länger als Djokovic, der bereits von Juli 2011 bis Juli 2012 sowie von November 2012 bis Oktober 2013 das ATP-Ranking angeführt hatte, waren Roger Federer (234 Wochen von Februar 2004 bis August 2008), Jimmy Connors (160/Juli 1974 bis August 1977) und Ivan Lendl (157/September 1985 bis September 1988) Weltranglisten-Primus gewesen.

Djokovic von Dominanz meilenweit entfernt

Gegen den früheren US-Open-Sieger Cilic wehrte Djokovic beim Stand von 5:6 im zweiten Satz zwei Matchbälle ab und rettete sich in den Tiebreak. Dort erspielte sich Cilic vier weitere Chancen und nutzte nach 1:44 Stunden sogleich die erste. Für Cilic war es nach 14 Niederlagen gegen Djokovic im 15. Duell der erste Sieg - von seiner gewohnten Dominanz war der Serbe allerdings meilenweit entfernt.
Bereits beim Turnier in Shanghai vor ein paar Wochen hatte Djokovic durch seine Ausraster tiefe Einblicke in seine Seele gewährt. Und die wirkt irgendwie zerrissen. Unter anderem hatte er auf dem Court sein Hemd malträtiert, einen Schläger zertrümmert und den Referee beschimpft.
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Nichts als Frust: Novak Djokovic

Fotocredit: AFP

Der 29-Jährige, der in diesem Jahr die Grand-Slam-Turniere in Melbourne und Paris gewonnen hat, steckt augenscheinlich in einer Sinnkrise, die nach der Komplettierung seines Karriere-Grand-Slams begann. Im Juni hatte er erstmals die French Open gewonnen und damit den letzten noch fehlenden Major-Titel geholt.

Bleibt Becker auch 2017 als Djokovic-Trainer?

Ob ihm weiterhin auch Boris Becker helfen wird, steht in den Sternen. "Ich habe ihn bis zum Ende dieser Saison verpflichtet", sagte Djokovic jüngst. Über 2017 habe man noch nicht gesprochen. "Und ich habe auch noch nicht darüber nachgedacht", fügte der sechsmalige Australian-Open-Gewinner an.
Derzeit ist Djokovic immer öfter mit "Guru" Pepe Imaz unterwegs. Der spanische Ex-Profi setzt auf Meditation und hat bereits mit Djokovics Bruder gearbeitet, der einst an Depressionen litt. Imaz saß in Paris in seiner Box - die Trainer Becker und Marian Vajda fehlen an der Seine.
Auch private Sorgen soll es im Hause Djokovic geben - oder gegeben haben. Glaubt man dem Boulevard, dann soll seine Frau Jelena sogar gedroht haben, mit dem knapp zweijährigen Sohn Stefan aus dem Haus in Monte Carlo auszuziehen. Wie zum Trotz veröffentlichte der "Djoker" zuletzt aber immer wieder Fotos, auf denen er einträchtig mit seiner Jugendliebe Jelena zu sehen ist.
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