Murray macht Finale perfekt

"Ich war etwas enttäuscht, weil ich im ersten Satz meine Chancen nicht nutzen konnte. Dann habe ich aggressiver gespielt und es lief besser", sagte Murray und zollte seiner Trainerin Amelie Mauresmo ein Sonderlob: "Es zeigt, dass Frauen sehr gute Coaches sind."

Nach 3:26 Stunden verwandelte der 27-jährige Murray seinen ersten Matchball mit dem 15. Ass. Damit steht er erstmals seit Wimbledon 2013 wieder in einem Grand-Slam-Finale, dem insgesamt achten seiner Karriere.

Murray gewann erstmals seit November 2012 wieder gegen den einstigen Wimbledon-Finalisten Berdych, der im Viertelfinale French-Open-Gewinner Rafael Nadal (Spanien/Nr. 3) überraschend deutlich in drei Sätzen bezwungen hatte.

"Ich bin sehr frustriert und richtig sauer, dass ich dieses Match verloren habe", so Berdych im Anschluss, "meine Laune ist auf dem Tiefpunkt."

Berdych startete mit Vollgas in die Partie: Er überließ Murray in seinen ersten vier Aufschlagspielen nur zwei Punkte, während er das Service des Olympiasiegers mehrfach in Gefahr brachte. Murray aber kämpfte sich zurück, trotz 3:5-Rückstand erreichte er noch den Tiebreak, wo er sogar Satzball hatte - diesen aber mit einer Vorhand ins Netz vergab.

Nach dem unglücklich verlorenen ersten Durchgang demütigte der an Position sechs gesetzte Murray den Tschechen (Nr.7) im zweiten Durchgang und breakte den aufschlagstarken Berdych gleich dreimal. Nur 30 Minuten benötigte Murray dazu, um Berdych den ersten Satzverlust im Turnier beizubringen. Auch der dritte Durchgang war eher einseitig: Murray gelang im sechsten Spiel ein Break, als Berdych ein 40:0 noch aus der Hand gab, u.a. durch mehrere Doppelfehler.

Im vierten Satz konnte Berdych zwei Breakchancen im sechsten Spiel nicht nutzen, während Murray seinem Gegenüber den Aufschlag zum 6:5 abnahm. Dann gelang ihm ein Aufschlagspiel zu null und der umjubelte Sieg war perfekt.