Beweismaterial vernichtet? Fall um Eugenie Bouchard spitzt sich zu

Wegen eines Sturzes in der Umkleidekabine wurde Eugenie Bouchard dazu gezwungen bei den US Open 2015 aufzugeben. Nach dem Unfall klagte die 23 Jahre alte Kanadierin, die sich bei dem Aufprall eine Gehirnerschütterung zu zog, gegen den amerikanischen Tennisverband. Der USTA wird nun vorgeworfen, wichtiges Videobänder vernichtet zu haben.

Eugenie Bouchard

Fotocredit: AFP

Eugenie Bouchard gegen den amerikanischen Tennisverband - seit den US Open 2015 ein langwieriges Thema.
Rückblick: Bouchard stürzte am Abend ihres Drittrundensiegs gegen Dominka Cibulkova in der angeblich nassen Umkleidekabine, zog sich eine Gehirnerschütterung zu und fiel den Rest des Jahres aus. Auch danach klagte Genie immer noch über Probleme - und gleich auch gegen die USTA.
Nun kam ein Schriftstück an die Öffentlichkeit, in dem Bouchards Anwalt Benedict Morelli die USTA bezichtigt, Videoaufnahmen vernichtet zu haben - "trotz der vorherigen Aufforderung, diese Beweisstücke aufzuheben", wie es im Schreiben heißt.

USTA weist Vorwürfe zurück

Wie die Website "tennis.life" berichtet, habe Morelli bereits im Dezember ausgeführt, die USTA hätte behauptet, das Band sei nur 160 Tage aufgehoben worden, desweiteren gebe es keine Aufnahmen. Bei einem Verhör von WTA-Physiotherapeutin Eva Scheuermann hingegen sei klar geworden, dass es weitere Videoaufnahmen gegeben habe, die Bouchard in ihrer Klage unterstützt hätten.
Die USTA wies die Vorwürfe zurück: "Die USTA versichert, dass sie alle Dokumente, Videomaterial sowie weitere Unterlagen aufgehoben hat, die von Mr. Morelli verlangt worden sind, als Frau Bouchard die Klage angestrengt hatte. Weiterhin verfolgt die USTA die Beibehaltung ihres üblichen Vorgehens, die es unmöglich macht, weiteren Bitten nachzukommen, die mehr als 14 Monate nach der ursprünglichen Ankündigung kommen", zitiert Daniel Kaplan vom "Sports Business Journal" die Gegenseite.
"Das USTA Billie Jean King National Tennis Center ist eine 43 Acre große Anlage mit vielen Kameras. Auch wenn es keine Kameras in den Umkleiden der Damen gibt, so hat die USTA alles getan, um Material aufzuheben, von dem sie vernünftigerweise ausgehen konnte, dass es für die Klage relevant sein könnte, sowie infolge der Bitte des Rechtsbeistandes, es aufzubewahren."
Eine Gerichtsverhandlung ist nicht vor dem Spätjahr 2017 zu erwarten.
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