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Davis Cup: DTB-Team kassiert bittere Heimpleite gegen Belgien

VonSID

Update 05/02/2017 um 17:51 GMT+1 Uhr

Das deutsche Davis-Cup-Team muss zum dritten Mal nacheinander gegen den Abstieg aus der Weltgruppe kämpfen. Alexander Zverev verlor das Spitzeneinzel in der Frankfurter Ballsporthalle gegen Steve Darcis nach 2:59 Stunden 6:2, 4:6, 4:6, 6:7 (8:10), seine Mannschaft liegt damit im Duell mit Belgien vor dem letzten Einzel chancenlos 1:3 in Rückstand.

Alexander "Sascha" Zverev - Davis Cup 2017

Fotocredit: Imago

Alexander Zverev packte nach der Blamage eilig seine Tasche und verließ fluchtartig den Court in der Frankfurter Ballsporthalle. Die belgische Davis-Cup-Party wollte sich Deutschlands Tennishoffnung nicht länger als nötig mitanschauen.
Nach Zverevs überraschender Niederlage im Spitzeneinzel gegen Steve Darcis hieß es bereits beim Stand von 1:3 Abstiegskampf statt Aufbruchstimmung und Frust statt Viertelfinale.
Eine Stunde später hatte er sich wieder gefangen, überraschend geduldig analysierte der sonst so aufbrausende Teenager das bittere Wochenende, das Melbourne-Viertelfinalist Mischa Zverev mit seiner Niederlage gegen Ruben Bemelmans (5:7, 1:6) zum 1:4 abschloss.
"Der ganze Davis Cup ist schlecht für uns gelaufen", sagte er: "Heute war ich müde, das Doppel hat sehr viel Energie gekostet. Und Steve hat sehr gut gespielt, ihm liegt der Platz besser als mir, seine Bälle sind kaum noch abgesprungen."

Dritte Relegation in Serie

Nach 2015 (Dominikanische Republik) und 2016 (Polen) wartet für die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB), die als klarer Favorit gegen die ersatzgeschwächten Belgier in die Begegnung gegangen war, erneut die Relegation.
Auf wen das Team von Kapitän Michael Kohlmann vom 15. bis 17. September trifft, wird noch ausgelost.
Alexander Zverev hatte nach seinem Auftaktsieg am Freitag gegen den Weltranglisten-143. Arthur De Greef am Samstag das Doppel mit seinem Bruder Mischa (29) verloren. Das erste Brüderpaar in der deutschen Davis-Cup-Geschichte unterlag Ruben Bemelmans/Joris De Loore 3:6, 6:7 (4:7), 6:4, 6:4, 3:6.
Zum Auftakt hatte Routinier Philipp Kohlschreiber gegen Darcis zu viele Chancen liegengelassen und ebenfalls in fünf Sätzen verloren.

Zverev entgleitet das Match

Abstiegskampf statt Aufbruchstimmung, Frust statt Viertelfinale: Das deutsche Davis-Cup-Team muss zum dritten Mal in Serie in die Relegation um den Klassenerhalt der Weltgruppe. Der hochgehandelte Tennis-Teenager Alexander Zverev unterlag am Sonntag im Spitzeneinzel gegen Steve Darcis nach 2:59 Stunden 6:2, 4:6, 4:6, 6:7 (8:10). Beim Stand von 1:3 war die Niederlage gegen die ersatzgeschwächten Belgier in der Frankfurter Ballsporthalle schon vor dem letzten Match besiegelt.
Bei seinem Debüt als deutsche Nummer eins erdrückte Zverev die Last der Verantwortung. Dem problemlosen Sieg gegen Außenseiter Arthur De Greef folgten zwei schwache Auftritte. Im Doppel verlor er trotz der Unterstützung des dreimaligen Wimbledonsiegers Boris Becker, der in der deutschen Box saß, gemeinsam mit seinem Bruder Mischa (29) gegen Ruben Bemelmans und Joris De Loore 3:6, 6:7 (4:7), 6:4, 6:4, 3:6. Gegen Darcis, in Abwesenheit des Weltranglistenelften David Goffin belgischer Top-Spieler, entglitt ihm das Match nach einem nahezu perfekten Auftakt.
Zverev führte im zweiten Satz mit 4:2, alles lief nach Plan auf die entscheidende fünfte Partie hinaus, in der Philipp Kohlschreiber als haushoher Favorit galt. Doch plötzlich machten sich die Strapazen nach drei Tagen Davis-Cup-Tennis bemerkbar. Zverevs erster Aufschlag, den er oft mit mehr als 220 km/h über das Netz prügelt, versagte ihm den Dienst. Kamen im ersten Durchgang noch 80 Prozent ins Ziel, verfehlten in den Sätzen zwei und drei mehr als die Hälfte aller Aufschläge ihr Ziel. Darcis nahm die Geschenke dankbar an und zermürbte Zverev mit seinen tiefen Slicebällen, wie er es bereits bei seinem Auftaktsieg gegen Kohlschreiber getan hatte.

Becker in Gesprächen mit DTB

Der zweimalige Davis-Cup-Champion Becker hatte in all seiner Tennis-Weisheit am Abend zuvor gewarnt, vorschnell Zverev als Heilsbringer auszurufen. "Jeder Sport muss erst einmal gespielt werden, und wer auf dem Papier Favorit ist, ist noch nicht der sichere Sieger", sagte Becker beim Ball des Sports im ZDF.
Überraschend bestätigte Becker daraufhin Verhandlungen mit dem DTB. "Der DTB hätte gerne, dass ich eine Rolle im Davis Cup übernehme", sagte er in Wiesbaden: "Das ehrt mich erstmal, aber es ist noch nicht zu Ende diskutiert, was das ist." Auf jeden Fall sei da etwas "in der Mache". DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff ließ mitteilen, dass der Verband "immer an der Expertise" seines erfolgreichsten Spielers interessiert sei.
Nähere Details verriet niemand, allerdings könnten die Zverev-Brüder und Kohlschreiber Beckers Rat in der Relegation (15. bis 17. September) gut gebrauchen - wenn sie denn zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr fehlten alle drei beim Zittersieg in Berlin gegen Polen.
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