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Duell im Dunkeln

Eurosport
VonEurosport

Update 27/05/2010 um 14:17 GMT+2 Uhr

Was für ein Spiel: Die Partie zwischen Frankreichs Publikumsliebling Gael Monfils und dem Italiener Fabio Fognini steckte voller unglaublicher Wendungen - und ist noch nicht entschieden. Und das, obwohl die beiden bis zum völligen Einbruch der Dunkelheit verbissen um jeden Punkt kämpften.

Fabio Fognini of Italy (L) asks the umpire to stop play due to lack of light as Gael Monfils of France (R) wants to continue at the French Open tennis tournament at Roland Garros

Fotocredit: AFP

Dabei schien lange alles auf ein völlig normales Match um den Einzug in die dritte Runde hinauszulaufen - mit dem erwarteten, klaren Sieger: Nach dem Start gegen 18:20 Uhr holte sich Monfils auf dem Court Philippe Chartier die beiden ersten Sätze und lag auch im dritten Durchgang bereits ein Break vorne.
Doch als alles entschieden schien, ging es erst richtig los: Der Franzose verlor völlig den Faden, verspielte seine Führung im dritten Satz und gab den nächsten Durchgang auch noch ab, es stand plötzlich 6:2, 6:4, 5:7, 4:6.
Schlimmer noch aus Sicht der teilweise extrem aufgeheizten Fans: Schnell lag Monfils dann im fünften Satz 0:4 zurück. Doch dann wackelte Fognini und Monfils kämpfte sich in der Dämmerung auf 4:4 heran. Damit schien der verrückte Arbeitstag der beiden Rivalen beendet, denn die Dunkelheit machte ein faires Duell auf dem Platz inzwischen unmöglich.
Wechselbad der Gefühle
Aber Chef-Schiedsrichter Stefan Fransson beschloss nach kurzer Diskussion mit seinem Kollegen auf dem Stuhl und entsprechender Einflussnahme von Monfils, dass noch zwei weitere Spiele absolviert werden sollten. Fognini aber weigerte sich, bei solchen Bedingungen weiter um den Einzug in Runde drei zu kämpfen. Das brachte die Zuschauer auf die Palme, die ihren Pariser Lokalmatadoren mit teils grenzwertiger Unterstützung zum Sieg bringen wollten.
Als Fognini die Fortsetzung der Partie aus Sicht des Unparteiischen zu lange verzögerte, gab's einen Strafpunkt für den Italiener, der sein Aufschlagspiel mit 0:15 begann. Dennoch holte er sich das Spiel zum 5:4 und schien die ungeliebte Entscheidung, im schummrigen Licht weiter spielen zu müssen, zu seinen Gunsten zu nutzen: Zum Entsetzen der Zuschauer hatte der Rechtshänder aus San Remo plötzlich drei Matchbälle.
Riese mit Krämpfen
Die Chancen von Monfils standen schlecht: Von Krämpfen geplagt und mit "Kuller-Aufschlägen" von 120km/h wirkte der 1,93-Riese wie eine leichte Beute für seinen Gegner. Da wurde die Pariser Nacht zur Rettung des 15. der Weltrangliste. Weil Fognini in der Dunkelheit den Ball kaum noch erkennen konnte, hielt er seinen fast wehrlosen Kontrahenten durch drei "unforced erors" im Spiel.
Um 21:56 Uhr war dann Schluss, die völlige Dunkelheit sorgte nun ausnahmsweise für Einstimmigkeit bei allen Beteiligten. Beim Stand von 5:5 im fünften Satz wurde die Partie im wahrsten Sinne des Wortes vertagt. Die Experten waren sich im Anschluss einig: Niemand hatte je ein Spiel erlebt, dass bei solcher Dunkelheit nicht abgebrochen wurde.
TV-Tipp:
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