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Players' Voice mit Griechenlands Star Maria Sakkari: "Mein Trainer will, dass ich arroganter werde"

Thomas Gaber

Update 10/12/2021 um 19:15 GMT+1 Uhr

Maria Sakkari spielte die beste Saison ihrer Karriere. Die 26-Jährige erreichte bei den French Open in Paris als erste Griechin das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers und wiederholte dieses Kunststück drei Monate später bei den US Open in New York. In der Eurosport-Serie "Players' Voice" reflektiert Sakkari ihre Erfolge von 2021 und spricht über den schwierigen Weg an die Spitze der Tenniswelt.

Maria Sakkari

Fotocredit: Eurosport

Maria Sakkari hat ihrem Heimatland in diesem Jahr viel Grund zum Jubeln gegeben. Zunächst erreichte sie in Roland Garros als erste Griechin überhaupt das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers, drei Monate später stand sie bei den US Open erneut in der Runde der letzten Vier.
Dank ihrer tollen Ergebnissen schaffte Sakkari den Sprung in die Top 10 der Weltrangliste und schrieb damit einmal mehr Geschichte für Griechenland.
Sie qualifizierte sich zudem für die WTA Finals im mexikanischen Guadalajara und erreichte dort ebenfalls das Halbfinale.
In der neuesten Ausgabe der Serie Players' Voice auf Eurosport.de spricht die Tennisspielerin über ihr herausragendes Jahr und verrät, wie sie den schwierigen Weg nach oben bewältigen konnte.

Von Maria Sakkari

Hallo liebe Tennisfreunde,
meine ersten beiden Grand-Slam-Halbfinals in einer Saison zu erreichen, war unglaublich. Und mit der Teilnahme an den WTA Finals in Guadalajara ist ein Traum für mich wahr geworden. Aber das alles kommt nicht von ungefähr.
In den vergangenen Jahren war ich ein bisschen zu hart und zu negativ zu mir selbst. In dieser Saison habe ich mich mit Hilfe der richtigen Leute in meinem Umfeld darauf konzentriert, eine deutlich positivere Einstellung an den Tag zu legen, indem ich mehr schöne Gedanken zulasse. Davon haben auch meine Ergebnisse profitiert. Es war definitiv eine gute Idee, nett zu mir selbst zu sein, denn meine veränderte Einstellung hat dazu beigetragen, eine bessere Spielerin zu werden.
Aber es gab einen bestimmten Moment in Roland Garros, den ich als großen Wendepunkt werte - nicht nur in dieser Saison, sondern in meiner ganzen Karriere. Ich war mit meinem Spiel in Paris generell zufrieden, aber mein Spiel gegen Elise Mertens war entscheidend. Es war eines meiner besten Matches der Saison. Der Sieg hat mir viel Selbstvertrauen gegeben und hat einen Meilenstein auf meiner Reise in Paris markiert.
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In der dritten Runde in Roland Garros besiegte Maria Sakkari (l.) die an 14 gesetzte Elise Mertens mit 7:5, 6:7 (2:7) und 6:2

Fotocredit: Eurosport

Das Halbfinale war dann ein großer Moment.
Ich hatte gegen Barbora Krejcikova einen Matchball, habe dann aber noch verloren. Es tut immer noch weh, wenn ich daran denke. Aber es war eine wertvolle Erfahrung und etwas, das mich besser und stärker machen kann.
Einen Matchball zu vergeben ist nichts Ungewöhnliches, das kann jedem passieren. Für mich bedeutet diese Erfahrung, dass ich darauf vorbereitet bin, sollte ich diese Chance wieder in den Händen halten.
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Im Halbfinale von Paris unterlag Sakkari Barbora Krejcikova nach großem Kampf 5:7, 6:4, 7:9

Fotocredit: Getty Images

Mein Trainer Tom Hill hat gesagt, er möchte, dass ich ein bisschen arroganter werde. Ich glaube, er meint damit, dass ich mehr an mich glauben muss - was ja auch stimmt. Das Erreichen von zwei Grand-Slam-Halbfinals zeigt mir, dass ich die richtigen Dinge tue. Natürlich helfen mir diese Ergebnisse dabei zu erkennen, was ich tatsächlich zu leisten imstande bin.
Ich arbeite mittlerweile auch mit einem Mentaltrainer zusammen. Wir konzentrieren uns darauf, Wege zu finden, mein Selbstvertrauen auch außerhalb des Platzes aufzubauen. Diese Ausgewogenheit hilft mir sehr und ich werde jeden Tag ein bisschen besser.
Meine Weltranglistenposition spiegelt das wider, ich bin mit 26 in die Top 10 aufgestiegen. Um in diesem Alter den Durchbruch zu schaffen, muss man eine andere Mentalität haben. Wenn man jung ist und am Anfang seiner Karriere steht, ist man furchtlos. Man denkt nicht nach und spielt einfach. Mit 26 ist man viel reifer, viel bewusster und muss die Dinge anders angehen. Deshalb ist dieser Meilenstein für mich etwas ganz Besonderes.
Dass ich die erste griechische Tennisspielerin bin, die das jemals erreicht hat, macht es noch besser. Es ist nicht nur für mich eine tolle Sache, sondern auch für meine Familie und für mein Land. Mit Stefanos Tsitsipas bei den Männern und mir gibt es momentan zwei Top-10-Spieler aus Griechenland - das ist einfach schön für unser Land.
Als ich in Griechenland aufwuchs, gab es nicht viele Tennisspieler. Daher war der Weg an die Spitze schwierig. Die Tatsache, dass meine Mutter eine ehemalige Tennisspielerin ist, hat mich inspiriert und mich glauben lassen, dass ich meine Ziele erreichen kann. Sie ist an meiner Seite, seit ich mit sechs Jahren angefangen habe, Tennis zu spielen. Sie hat mich auf meinem Weg stets begleitet und mich immer unterstützt. Ich habe ihr viel zu verdanken.
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Maria Sakkaris Mutter, Angeliki Kanellopoulou, ist eine ehemalige griechische Tennisspielerin, die mal Nummer 43 der Weltrangliste war

Fotocredit: Getty Images

Die spielfreie Zeit möchte ich jetzt nutzen, um mich auszuruhen. Im Grunde möchte ich gar nichts tun! Es ist die Gelegenheit, mal abzuschalten. Was die nächste Saison angeht, habe ich keine konkreten Ziele im Kopf. Dieses Jahr hat mir gezeigt, dass alles möglich ist. Mein vielleicht wichtigstes Ziel ist es, eine bessere Version meiner selbst zu werden.
Viele Grüße,
Eure Maria
Folgt Maria Sakkari auf Instagram (@mariasakkari) und auf Twitter (@mariasakkari)

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