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US Open 2019 | Rafael Nadal gewinnt die US Open und holt 19. Grand-Slam-Titel

Florian Bogner

Update 09/09/2019 um 04:28 GMT+2 Uhr

Rafael Nadal (Nr. 2/Spanien) hat nach einer unglaublichen Achterbahnfahrt die US Open 2019 gewonnen und damit seinem 19. Grand-Slam-Titel geholt. Der 33-Jährige besiegte den Major-Final-Debütanten Daniil Medvedev (Nr. 5/Russland) in 4:50 Stunden mit 7:5, 6:3, 5:7, 4:6, 6:4. Nadal schaffte nach Grand-Slam-Titeln so den Anschluss an Roger Federer (20).

Rafael Nadal - US Open 2019

Fotocredit: Getty Images

In einem epischen Finale hat der spanische Tennis-Superstar Rafael Nadal bei den US Open den unbeugsamen Daniil Medvedev niedergerungen und zum vierten Mal in New York triumphiert.
Der Weltranglisten-Zweite bezwang den erbittert kämpfenden Russen in einem hochdramatischen Match nach 4:50 Stunden mit 7:5, 6:3, 5:7, 4:6, 6:4 und gewann sein 19. Grand-Slam-Turnier.
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4:50 Stunden Achterbahn: Nadal ringt Medvedev nieder

Nadal fehlt nun nur noch ein Major-Titel zum Rekord des Schweizers Roger Federer. Für Nadal war es der vierte Sieg bei den US Open insgesamt und der fünfte bei den letzten elf Grand-Slam-Turnieren.

Rafael Nadal lobt Daniil Medvedev

"Das ist eine der emotionalsten Nächte meiner Tenniskarriere. Es war ein unglaubliches Finale, dieser Sieg bedeutet mir eine Menge", sagte Nadal nach der Partie und lobte den Geschlagenen:
Wie er gekämpft und den Rhythmus des Spiels verändert hat, war wahnsinnig.
Medvedev konnte hingegen schon wieder scherzen. "19 Grand-Slam-Titel sind unglaublich, das ist schon unverschämt", sagte er und erzählte:
Ich hatte mir schon überlegt: 'Was erzählst du in deiner Rede? In 20 Minuten wird es sowieso vorbei sein.' Aber dann wollte ich um jeden Ball kämpfen und schauen, wie weit es geht - es ging wirklich weit. Das wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Rafael Nadal baut Titel-Serie der "Big Three" aus

In der Ära des Profitennis (seit 1968) hatte noch nie ein Spieler in New York ein Finale nach Zwei-Satz-Rückstand gedreht.
Zuletzt war dieses Kunststück Pancho González (USA) 1949 gelungen. Medvedev wird trotz der Niederlage in der Weltrangliste um einen Platz auf Rang vier klettern.
Die Titelserie der "Big Three" Nadal, Federer und Novak Djokovic bei Grand Slams geht damit weiter. 2016 hatte der Schweizer Stan Wawrinka in New York triumphiert, danach machte das Superstar-Trio sämtliche zwölf Titel bei den vier Majors unter sich aus.
Seit Nadal 2005 bei den French Open gewann, gingen 51 von 59 Grand-Slam-Titeln an die drei Dominatoren.

Daniil Medvedev tritt unbekümmert auf

Der 23-jährige Medvedev ging mit dem Selbstvertrauen von zwölf Siegen in Serie und dem Titel beim Masters in Cincinnati in sein erstes Grand-Slam-Endspiel. Der letzte Spieler, der den Moskauer bezwungen hatte, war allerdings Nadal - und das deutlich.
Der French-Open-Champion hatte Medvedev im Finale des Masters in Montreal beim 6:3, 6:0 keine Chance gelassen. "Er hat mich einfach auf dem Court aufgefressen", sagte der Russe - am Sonntag (Ortszeit) lieferte er dem 33-Jährigen aber einen großartigen und hochklassigen Kampf.
Medvedev trat unbekümmert auf und zermürbte den Spanier mit seinem unbequemen, unspektakulären und wenig fehleranfälligen Spiel. Der Außenseiter erlief die unmöglichsten Bälle, Nadal musste sich nahezu jeden Punkt hart erkämpfen.

Daniil Medvedev gewinnt Publikum für sich

Da er jedoch in seinen Aufschlagspielen sicherer als sein Gegner agierte, holte sich Nadal die ersten beiden Sätze.
In der ersten Turnierwoche war Medvedev nach fragwürdigen Provokationen vom Publikum noch ausgepfiffen worden. Obwohl er mit seinen Kämpferqualitäten die Herzen der New Yorker anschließend erobert hatte, lag im Finale die Gunst der 23.771 Zuschauer im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadium zunächst klar bei Nadal.
Da der wackere Russe auch unter dem großen Druck des Favoriten keinen Ball verloren gab und fantastisches Tennis zeigte, zog er das Publikum aber immer mehr auf seine Seite.

23. Match in sechs Wochen für Medvedev

Im Mute der Verzweiflung suchte Medvedev zudem auch aggressiv seine Chance, retournierte teilweise bärenstark und wurde mit dem Gewinn des dritten und vierten Durchgangs belohnt.
Durch seine Finalteilnahmen in Washington, Montreal, Cincinnati und New York - nur Ivan Lendl (1982) und Andre Agassi (1995) hatten dieses Kunststück seit 1968 in einem Jahr vollbracht - bestritt Medvedev gegen Nadal das 23. Match in sechs Wochen.
Schon in den vorigen Runden hatten ihn Beschwerden im Oberschenkel und in der Schulter begleitet, doch auch gegen den Spanier biss er auf die Zähne.

Epischer Fight im fünften Satz

Nadal wirkte nach dem Ausgleich auf einmal nachdenklich, Medvedev schnupperte hingegen zu Beginn des fünften Satzes bereits an der großen Sensation. Beim Stand von 1:0 hatte er drei Breakbälle, doch Nadal bewies Nervenstärke.
Kurz darauf wurde es für Medvedev brenzlig: Bei 2:2 konnte er Nadals erste Breakchance mit einem Ass noch abwehren, die zweite nutzte der Spanier und zog fortan auf 5:2 davon.
Medvedev steckte aber weiter nicht auf und kam nochmals per Break auf 3:5 heran, überstand im anschließenden Spiel zwei Matchbälle und hatte danach sogar noch eine Breakchance zum 5:5.
Doch Nadal wehrte diese ab und verwandelte schließlich seinen dritten Matchball.

Die Sieger der US Open von 1968 bis 2019:

1968: Arthur Ashe (USA)
1969: Rod Laver (Australien)
1970: Ken Rosewall (Australien)
1971: Stan Smith (USA)
1972: Ilie Nastase (Rumänien)
1973: John Newcombe (Australien)
1974: Jimmy Connors (USA)
1975: Manuel Orantes (Spanien)
1976: Jimmy Connors (USA)
1977: Guillermo Vilas (Argentinien)
1978: Jimmy Connors (USA)
1979: John McEnroe (USA)
1980: John McEnroe (USA)
1981: John McEnroe (USA)
1982: Jimmy Connors (USA)
1983: Jimmy Connors (USA)
1984: John McEnroe (USA)
1985: Ivan Lendl (Tschechoslowakei)
1986: Ivan Lendl (Tschechoslowakei)
1987: Ivan Lendl (Tschechoslowakei)
1988: Mats Wilander (Schweden)
1989: Boris Becker (Leimen)
1990: Pete Sampras (USA)
1991: Stefan Edberg (Schweden)
1992: Stefan Edberg (Schweden)
1993: Pete Sampras (USA)
1994: Andre Agassi (USA)
1995: Pete Sampras (USA)
1996: Pete Sampras (USA)
1997: Patrick Rafter (Australien)
1998: Patrick Rafter (Australien)
1999: Andre Agassi (USA)
2000: Marat Safin (Russland)
2001: Lleyton Hewitt (Australien)
2002: Pete Sampras (USA)
2003: Andy Roddick (USA)
2004: Roger Federer (Schweiz)
2005: Roger Federer (Schweiz)
2006: Roger Federer (Schweiz)
2007: Roger Federer (Schweiz)
2008: Roger Federer (Schweiz)
2009: Juan Martin del Potro (Argentinien)
2010: Rafael Nadal (Spanien)
2011: Novak Djokovic (Serbien)
2012: Andy Murray (Großbritannien)
2013: Rafael Nadal (Spanien)
2014: Marin Cilic (Kroatien)
2015: Novak Djokovic (Serbien)
2016: Stan Wawrinka (Schweiz)
2017: Rafael Nadal (Spanien)
2018: Novak Djokovic (Serbien)
2019: Rafael Nadal (Spanien)
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Der letzte deutsche US-Open-Sieg: Becker kommentiert sein Finale gegen Lendl

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