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Wimbledon 2016 - Kein neues Tennis-Wunder: Serena Williams schlägt Angelique Kerber

VonSID

Update 09/07/2016 um 18:41 GMT+2 Uhr

Serena Williams hat zum siebten Mal das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon gewonnen. Die Weltranglisten-Erste schlug Angelique Kerber in der Wiederauflage des Finales der Australian Open mit 7:5 und 6:3 und zog damit mit 22 Grand-Slam-Triumphen mit Rekordhalterin Steffi Graf gleich. Nach einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie entschied am Ende vor allem Williams' besseres Service die Partie.

Serena Williams

Fotocredit: AFP

Als Angelique Kerber unter dem Jubel der Fans auf dem heiligen Rasen den Trostpreis entgegennahm, hielt Mutter Beate hoch oben in der Box den Moment stolz mit dem Smartphone fest. Die Enttäuschung nach dem 5:7, 3:6 in einem hochklassigen Wimbledon-Finale gegen die große Serena Williams war bei Kerber schnell verflogen. Kerber sagte, bevor ihr 161 Tage nach ihrem Australian-Open-Coup die Tränen in die Augen schossen:
Ich hatte die tollsten zwei Wochen hier. Es ist immer eine Ehre, gegen Serena zu spielen.
Das schönste Kompliment kam nach dem bemerkenswerten 81-minütigen Schlagabtausch aber von der frischgebackenen siebenmaligen Wimbledonsiegerin Williams, die mit ihrem 22. Grand-Slam-Coup die Bestmarke von Steffi Graf egalisierte. "Ich liebe es, gegen Angie zu spielen. Sie holt immer das beste aus mir heraus und ist auch abseits des Courts eine wundervolle Person", sagte Williams und blickte erleichtert auf die Venus-Rosewater-Trophäe, die ihr der Duke of Kent zuvor überreicht hatte.

Kerber: Mutig und intensiv

Trotz einer starken Leistung konnte Kerber beim bedeutendsten Turnier (noch) nicht in die Fußstapfen von Graf treten. Die Ikone hatte 1996 als letzter deutscher Profi im All England Tennis Club triumphiert.
Die topgesetzte Williams verwandelte auf dem geschichtsträchtigen Centre Court ihren ersten Matchball gegen Kerber und ließ sich dann rücklings fallen. Damit nahm die Nummer eins erfolgreich Revanche für das verlorene Melbourne-Endspiel Ende Januar.
Für ihren Erfolg kassierte Williams ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet 2,3 Millionen Euro. Kerber indes blieb gut fünf Monate nach ihrer Sternstunde in Down Under ein weiteres Highlight auf der ganz großen Bühne verwehrt. Die 28-Jährige, die in der Weltrangliste vom vierten wieder auf den zweiten Platz vorrückt, kann sich mit etwa 1,15 Millionen Euro trösten.
Vor 14.979 Zuschauern - darunter auch Kerbers eigens aus Polen angereiste Oma Maria - musste die Linkshänderin gleich in ihrem ersten Aufschlagspiel drei Breakchancen von Williams abwehren. Doch in einer Partie auf höchstem Niveau tat Kerber dies im Stile eines Champions.
Überhaupt agierte die Linkshänderin mutig und ließ sich immer wieder auf intensive Grundlinienduelle mit der Titelverteidigerin ein. Nicht selten mit dem besseren Ende für die Melbourne-Siegerin, die auf ihr Winkelspiel setzte, während Williams immer wieder den Weg ans Netz suchte.

Das entscheidende Break

Die Weltranglistenerste war bei ihrem eigenen Service stabil. Bei einer 6:5-Führung nutzte Williams ihren zweiten Satzball. Ihr gelangen im ersten Durchgang 24 direkte Gewinnschläge (Kerber: sechs), allerdings hatte die Deutsche bei den unerzwungenen Fehlern klare Vorteile.
Doch auch danach blieb die von den Zuschauern angefeuerte Kerber dran und verlangte Williams alles ab. Bester Beweis: Die Amerikanerin begleitete fast jeden ihrer Hammerschläge mit einem Urschrei. In der Royal Box applaudierten diverse Adelige immer wieder begeistert.
Kerbers erste und einzige Breakchance beim Stand von 3:3 im zweiten Satz wehrte Williams bezeichnenderweise mit ihrem zwölften Ass ab. Das entscheidende Break gelang ihr dann zum 5:3. Graf hatte Kerber vor dem vielleicht größten Match ihrer Karriere Mut gemacht. Die siebenfache Wimbledonsiegerin Graf hatte gesagt:
Ich finde es toll, dass Angie diesen Weg bis ins Finale fast schon selbstverständlich gegangen ist.
Die Massen allerdings hatte das Finale im Vorfeld nicht gerade elektrisiert. Die altehrwürdige Times hatte dem Duell zwischen der Deutschen und Williams am Samstag gerade einmal eine Seite eingeräumt.
Von Kerber war nur der Satz zu lesen, dass sie im Fall eines Wimbledontriumphs nicht in die Themse springen würde. Der Hintergrund: Nach ihrem Major-Premierencoup Ende Januar hatte die 28-Jährige eine Wette eingelöst und war mit ihrem Team sowie Eurosport-Kommentator Matthias Stach in den Yarra-Fluss gesprungen.
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