Wimbledon: Marketa Vondrousova holt den Titel gegen Ons Jabeur und schreibt Geschichte an der Church Road

Marketa Vondrousova hat den Rasenklassiker von Wimbledon gewonnen. Die 24 Jahre alte Tschechin gewann das Finale gegen die Tunesierin Ons Jabeur 6:4, 6:4 und holte als erste ungesetzte Spielerin der Open Era den Titel an der Church Road. In einem echten Break-Festival nutzte Vondrousova nach 1:21 Stunden ihren zweiten Matchball und holte in ihrem zweiten Major-Finale den ersten Grand-Slam-Titel.

Vondrousova macht Tennis-Märchen perfekt - Tränen bei Jabeur

Quelle: Perform

Marketa Vondrousova konnte ihr Glück kaum fassen. "Ich weiß nicht wirklich, was hier gerade passiert. Es ist ein unglaubliches Gefühl", sagte die Tschechin im On-Court-Interview nach dem Finale an der Church Road. In ihren Händen: Die Venus Rosewater Dish. Als erste ungesetzte Spielerin in der Open Era triumphierte die 24-Jährige beim Rasenklassiker in Wimbledon.
Nach 1:21 Stunden verwandelte Vondrousova ihren zweiten Matchball zum 6:4, 6:4 - und das nach einem wahren Break-Festival gegen die Tunesierin Ons Jabeur. Dabei hatte die Vorjahresfinalistin auf dem Centre Court zunächst das Kommando übernommen. Mit einem Break zu Null stellte die Tunesierin früh auf 4:2.
Doch dann wendete sich das Blatt. Jabeur beging zu viele Fehler, gewann nur noch zwei Punkte in ihren folgenden vier Spielen und musste den Satz schließlich 4:6 abgeben. Nach 40 Minuten verwandelte Vondrousova ihren ersten Satzball.
Auch im zweiten Durchgang entwickelte sich eine wahre Achterbahnfahrt mit vier Breaks in den ersten fünf Spielen. Jabeur versuchte weiter, das Match zu bestimmen, doch 25 Winnern standen eben auch 31 unerzwungene Fehler gegenüber. Das Match bekam sie nicht mehr in den Griff.

Vondrousova nervenstark in Wimbledon

Beim Stand von 4:4 im zweiten Satz gelang Vondrousova ihr sechstes Break in diesem Endspiel. Anschließend blieb sie nervenstark: Mit einem Rückhand-Volley krönte sie sich zur Königin in Wimbledon.
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Marketa Vondrousova und Ons Jabeur nach dem Finale in Wimbledon

Fotocredit: Getty Images

Auffällig: In den entscheidenden Momenten blieb Vondrousova eiskalt, verwandelte sechs ihrer sieben Breakbälle (87 Prozent). Jabeur dagegen konnte nur vier ihrer zehn Breakmöglichkeiten nutzen.
Die Nummer 42 der WTA-Weltrangliste, die 2019 das Endspiel der French Open gegen Ashleigh Barty verloren hatte, ist nun die erste Spielerin seit Billie Jean King vor 60 Jahren, die als Ungesetzte das Endspiel im All England Club erreichte - und dann auch gewann.

Vondrousova: "Es ist unglaublich"

"Es ist unglaublich, dass ich hier stehen und die Trophäe hochhalten darf", sagte Vondrousova, die zuletzt immer wieder wegen Verletzungen am linken Handgelenk aussetzen musste und im Vorjahr schließlich operiert wurde: "Tennis ist einfach verrückt."
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Marketa Vondrousova

Fotocredit: Getty Images

Auf der Gegenseite weinte Jabeur bittere Tränen. Auch in ihrem dritten Grand-Slam-Finale ging die 28-Jährige als Verliererin vom Feld und verpasste es an der Church Road erneut, als erste Afrikanerin einen Major-Titel zu gewinnen. Schon im vergangenen Jahr hatte sie das Endspiel in Wimbledon gegen Elena Rybanika verloren.
"Es ist sehr hart für mich. Ich glaube, das ist die schmerzhafteste Niederlage meiner Karriere", sagte Jabeur im On-Court-Interview nach dem Endspiel unter Tränen. Jabeur bleibt durch ihre Niederlage die Nummer sechs der Weltrangliste.

Prinzessin Kate spendet Jabeur Trost

Vondrousova dagegen wird am Montag als Zehnte ihre bislang beste Platzierung erreichen. Hinzu kommt ein Preisgeld von 2,75 Millionen Euro. Die bisherige Nummer 42 der Weltrangliste reiht sich als dritte Tschechin nach Jana Novotna und Petra Kvitova in die Liste der Titelgewinnerinnen von Wimbledon ein.
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Ons Jabeur erhält Trost von Prinzessin Kate

Fotocredit: Getty Images

Im Moment ihres größten Sieges dachte Vondrousova aber auch sofort an ihre Gegnerin. "Du bist eine unheimliche Inspiration für alle und ich hoffe, du gewinnst eines Tages einen Grand-Slam-Titel", lobte die Tschechin.
Für Jabeur wohl nicht mehr als ein schwacher Trost. Auch Prinzessin Kate, die sich von der Royal Box hinab auf den Centre Court des All England Clubs begab, konnte die Tränen der Afrikanerin nicht trocknen. Dennoch richtete Jabeur ihren Blick nach vorne und versprach kämpferisch: "Wir werden es eines Tages schaffen."

Vondrousova mit neuem Tattoo-Projekt

Vondrousova, die durchaus auch mit ihrem Faible für Tattoos auffällt, hat ihr nächstes Projekt derweil ebenfalls schon vor Augen - wenn auch abseits des heiligen Rasens: "Ich habe mit meinem Coach gewettet: Wenn ich ein Grand Slam gewinne, wird er sich auch ein Tattoo stechen lassen. Also ich denke, dass wir morgen zum Tätowierer gehen."
Dabei dürfte der Zeitplan für Vondrousova nach ihrem historischen Triumph ohnehin eng getaktet sein.
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'A massive chance' - Vondrousova's final hopes assessed by Wilander

Quelle: Eurosport

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