Le Mans 2018: Toyota setzt offenbar alles auf Fernando Alonso
VonMotorsport-Total.com
Publiziert 12/06/2018 um 16:07 GMT+2 Uhr
Nach dem Abschied von Porsche zum Ende des vergangenen Jahres hat das Werksteam von Toyota keine Gegner mehr auf Augenhöhe. Die Japaner werden am kommenden Sonntag wohl recht einsam an der Spitze des Feldes fahren. Toyota will endlich den ersehnten Sieg an der Sarthe. Die Chancen auf einen solchen Erfolg standen noch nie so gut wie in diesem Jahr - nicht zuletzt wegen F1-Pilot Fernando Alsonso.
Kazuki Nakajima schwärmt von seinem neuen spanischen Kollegen im Auto mit der Startnummer 8, der beim Vortest die Bestzeit aufstellte:
Es sind alle von ihm beeindruckt. Das geht mir nicht anders.
Sebastian Buemi unterstrich ebenfalls, Alonso habe sich perfekt ins Team eingefügt, die Leistungen im Cockpit der Hybridrakete seien beeindruckend. Ist das wirklich so? Nicht alle Beobachter stellen dem Spanier ein derart gutes Zeugnis aus. In Spa-Francorchamps, wo Alonso dank einer Teamorder gemeinsam mit Nakajima und Buemi gewinnen durfte, waren die Rundenzeiten in seinen Stints noch sehr schwankend.
Alonso als Wunschsieger?
Das Trio im Toyota #8 ist als Sieger gewünscht - so hat es den Eindruck. Sein ehemaliger Formel 1-Kollege Juan Pablo Montoya mahnte deshalb:
Fernando ist da in einer ganz besonderen Situation: Wenn er nicht gewinnt, ist er der Depp.Wenn man Zweiter wird, bedeutet das, dass der Teamkollege einen geschlagen hat.
Die große Frage ist, ob die anderen Kollegen Mike Conway, Jose Maria Lopez und Kamui Kobayashi überhaupt gewinnen dürfen. Beim WEC-Saisonauftakt durften sie es nicht. Obwohl das Trio auf Siegkurs war, wurde man am Ende zurückgepfiffen. Bei Toyota gelte seit Jahren die Regel, dass "nach dem letzten Stopp die Positionen gehalten werden im Falle einer Doppelführung", sagt Technikchef Pascal Vasselon.
Alonso als PR-Zugpferd?
Aus PR-Sicht wäre eine Bevorzugung von Alonso und Co. nachvollziehbar, für den fairen und sportlichen Wettbewerb ist ein solches Szenario natürlich alles andere als perfekt. "Ich habe für mich persönlich einen Wunsch. Den werde ich aber für mich behalten", sagt TMG-Chef Rob Leupen.
Die konkurrierenden Teams betrachten das Szenario bei Toyota vor dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans teils mit Argwohn, teils auch mit Belustigung. "Ist doch gut, wenn die Stimmung bei denen intern schlecht ist. Das kann uns nur helfen", meint ein Pilot aus einem der privaten LMP1-Teams. Viele mutmaßen, dass man Alonso ganz bewusst an die Spitze bringen will, um im Falle eines Le-Mans-Sieges die maximale Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu bekommen.
Ford-GTE-Pilot Stefan Mücke erklärt sich den Hype um Fernando Alonso wie folgt:
Zugpferde braucht man halt überall. Ein bisschen Politik gehört auch dazu. Ich sehe es so: Alonso zieht die Fans an. Das wirklich gute Racing werden die Leute dann bei uns in der GTE-Kategorie sehen. LMP1 wird nicht so richtig spannend, denke ich.
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