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Bayern-Talente Gianluca Gaudino, Sinan Kurt und Julian Green müssen zu den Amateuren
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Publiziert 20/08/2015 um 08:25 GMT+2 Uhr
Das hatten sich die Bayern-Talente Gianluca Gaudino, Sinan Kurt und Julian Green anders vorgestellt: Nach einem "kicker“-Bericht müssen die talentierten Youngster künftig zu den Amateuren in die Regionalliga und dürfen nicht mehr bei den Profis mittrainieren. Alle drei hatten gehofft, sich allein schon durch die täglichen Übungseinheiten mit den zahlreichen Topstars weiterentwickeln zu können.
Gianluca Gaudino, Julian Green und Sinan Kurt vom FC Bayern
Fotocredit: Imago
Im Winter hörte sich das alles noch anders an.
Beim Trainingslager in Katar klang Pep Guardiola wie jemand, der den Nachwuchs auf dem Zettel hat: "Die jungen Spieler sind hier, weil sie eine Qualität haben, uns zu helfen. Wenn wir sie brauchen, können wir auf sie zählen", erklärte der Bayern-Trainer gegenüber "spox.com".
Die jungen Spieler, das waren neben Mitchell Weiser, Leopold Zingerle, Michael Eberwein und Marco Hingerl auch Gianluca Gaudino und Sinan Kurt.
Weiser ist inzwischen nach Berlin verkauft, Gaudino, Kurt sowie Julian Green werden Bayern in nächster Zeit ebenfalls nicht helfen - weil sie nicht dürfen. Laut "kicker" wurde das Trio zu den Amateuren verbannt. Dauerhaft.
Gaudino: "Die Planungen war andere"
Der XXL-Kader des Rekordmeisters hat zur Saison 2015/16 noch einmal an Qualität und Quantität gewonnen, speziell im Mittelfeld, wo 17 Akteure um maximal sechs Planstellen konkurrieren. Das Angebot ist so groß, dass beim Saisonstart gegen den HSV (5:0) selbst Hochpreisspieler wie Thiago, Mario Götze und Juan Bernat draußen saßen. Sebastian Rode stand nicht einmal im Kader.
Gaudino (18), Kurt (19) und Green (20) erleben das Hauen und Stechen nun am eigenen Leib.
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Achtmal kam Gianluca Gaudino (l.) bisher in der Bundesliga zum Zug
Fotocredit: AFP
Mittelfeldmann Gaudino, bis 2018 an die Münchner gebunden, spielte in der Vorsaison immerhin achtmal Bundesliga. Anfang April sprach Vater und Berater Maurizio Gaudino davon, dass sein Sohn "nicht auf dem Markt" sei, "er muss hier wachsen und Geduld haben". Jetzt wird Gaudino Senior im "kicker" wie folgt zitiert: "Das kam überraschend und muss man jetzt verdauen. Die Planungen waren andere. Es war vereinbart, dass er oben trainiert."
Zu einem möglichen Abschied sagte der Ex-Profi: "Es gibt einige Anfragen, aber ich weiß nicht, ob wir jetzt noch einen Schnellschuss machen."
Kurt: "Mini-Reus" in der Regionalliga
Ein bisschen anders stellt sich die Sachlage bei Kurt da, einem Flügelspieler, der bereits als "Mini-Reus" gerühmt wurde. Das war in seiner Gladbacher Zeit, im Sommer 2014 wechselte der Deutsch-Türke an die Isar - nach einem Transferstreit, anonymen Anfeindungen und für kolportierte 2,5 Millionen Euro. Er unterschrieb bis 2018.
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Gegen Hertha BSC spielte Sinan Kurt erstmals in der Bundesliga
Fotocredit: AFP
Auch Kurt wusste in Katar zu gefallen, in der Rückrunde feierte er sein Bundesligadebüt. Es blieb allerdings bei einer Einwechslung. "Sinan hat das Problem, dass ihm in der Jugend schon alle gesagt haben, was er für ein super Spieler ist", bemerkte Matthias Sammer vor Monaten, Franck Ribéry hingegen lobte Kurts "linken Fuß. Er ist auch ein guter Typ. Er hat Potential."
Und muss es fortan bei der zweiten Mannschaft zeigen.
Green: WM-Held und HSV-Desaster
Bei Green indes war die Degradierung erwartet worden. Berater Roman Grill bestätigte dem "kicker" bereits Ende Juli, dass der Angreifer "eine Aufgabe in der zweiten Mannschaft" habe. Bei der WM 2014 trat Green noch auf der ganz großen Bühne auf, im Achtelfinale gegen Belgien schoss der US-Nationalspieler ein Tor. Als der FC Bayern anschließend auf Amerika-Tournee ging, wurde Green umjubelt.
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Julian Green wurde im Vorjahr an den HSV verliehen
Fotocredit: AFP
Die Münchner verliehen ihn zum HSV, es roch nach Win-Win-Situation. Die Hoffnung zerschlug sich, Green machte bloß fünf Liga-Spiele, in diesem Sommer kehrte er nach München zurück.
Geändert hat sich nichts.
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