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Leroy Sané fordert bei Schalke 04 eine deutliche Gehalterhöhung und bringt Horst Heldt in Bedrängnis

Daniel Brickwedde

Publiziert 10/06/2015 um 18:07 GMT+2 Uhr

Die "Knappenschmiede" bei Schalke 04 ist ein Erfolgs-Modell, das in den vergangenen Jahren einige Bundesliga-Spieler formte. Doch auch die jungen Emporkömmlinge sind nicht immer günstig, wie der Fall von Leroy Sané zeigt. Der Shootingstar fordert eine stattliche Gehaltserhöhung, die Schalke Manager Horst Heldt nur ungern erfüllen möchte. Ein "Nein" kann er sich aber nicht erlauben.

Leroy Sané fordert mehr Gehalt

Fotocredit: Imago

Als wenn Horst Heldt aktuell nicht schon genügend Sorgen hätte. Nach einem enttäuschenden sechsten Platz in der Bundesliga muss der Schalke Manager eine völlig verkorkste Saison aufarbeiten und das angespannte Verhältnis zwischen Fans und Verein wieder entspannen. Außerdem soll er den geforderten Umbruch in der Mannschaft meistern und zeitnahe einen neuen Trainer zur kommenden Saison präsentieren.
Da sind weitere Baustellen nur sehr ungern willkommen. Doch eine solche hat sich mit Leroy Sané aufgetan. Der 19-Jährige ist eine der wenigen positiven Entwicklungen der zurückliegenden Saison. Unvergessen bleibt sein Tor zum zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich gegen Real Madrid im Champions-League-Achtelfinale, das beinahe eine Sensation einleitete. Mit dem 4:3-Erfolg fehlte den Schalkern nur ein Treffer, um Madrid aus dem Wettbewerb zu schmeißen.
Sané: Lichtblick einer schlechten Saison
Auch im Liga-Alltag überzeugte der Shootingstar: In 13 Einsätzen erzielte er drei Tore und bereitete eins vor. Ein Hoffnungsträger für die arg strapazierte Schalker Seele. Entsprechend ist der Verein seit Wochen bemüht, schnellstens eine Vertragsverlängerung mit dem Eigengewächs einzutüten. Derzeit wird Sané nach einem Ausbildungsvertrag (120.000 Euro) entlohnt. Zur neuen Saison würde dieser automatisch zu einem Profi-Kontrakt bis 2017 mit einer Jahresgage von 1,2 Millionen Euro.
Im Raum steht eine vorzeitige Verlängerung bis 2019 - natürlich mit verbesserten Konditionen. "Der derzeitige Vertrag entspricht nicht mehr Leroys Leistungen", wird Heldt in der "Bild" zitiert.
Mit den Gehaltvorstellungen des 19-Jährigen und seinen Berater hat der Manager aber nicht gerechnet: 2,4 Millionen Euro Jahresgehalt soll die Sané-Seite nach Informationen der "Bild" bei einer Verlängerung fordern. Das 20-fache seinen Ausbildungsgehalts.
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Leroy Sané bei einem seiner drei Saisontore

Fotocredit: Imago

Heldts schwache Verhandlungsposition
Eine Summe, die Heldt in eine missliche Lage bringt. Denn ein "Nein" kann er sich eigentlich nicht leisten - seine Verhandlungsposition hat in den vergangenen Wochen massiv gelitten. Als einer der Hauptverantwortlichen der schwachen Saison steht er bei Schalke auf dünnem Eis – schlechte Meldungen kann er sich nicht erlauben. Keine Vertragsverlängerung von Sané wäre aber definitiv eine. Ein Dilemma für den Manager.
Der zukünftige Weg in Gelsenkirchen sieht zudem eine stärkere Einbindung von Nachwuchskräften aus der Schalker "Knappenschmiede" vor, aus der bereits Manuel Neuer, Mesut Özil und die aktuellen Spieler Benedikt Höwedes Julian Draxler, Sead Kolasinac und Max Meyer hervorgegangen sind. Sané ist ein weiterer Emporkömmling des Talentschuppens.
Deutliche Gehaltsaufstockung bei Max Meyer
Das Nachwuchszentrum ist das Herz des Vereins und die Spieler sind große Versprechen in die Zukunft. Die A-Junioren wurden vor kurzem Deutscher Meister. Besonders bei den Fans sind die Eigengewächse hoch angesehen, da sie für die Anhänger eine wichtige Identifikation darstellen. Ein sensibles Gebiet, an dem sich Heldt nur die Finger verbrennen kann - das Verhältnis zum Anhang ist zerrüttelt.
Im Vertragspoker mit Sané wird er außerdem von der Vergangenheit eingeholt. Mit Youngster Max Meyer verlängerte Heldt vor anderthalb Jahren zu angeblich verbesserten Konditionen von 3,5 Millionen Euro pro Saison. Aus diesem Deal ziehen Sané und seine Berater die Rechtfertigung für ihren üppiegn Aufschlag.
Den Forderungen wird Heldt wohl oder übel zustimmen müssen - für den Schalker-Frieden und seinen eigenen. Auch wenn er damit weitere Vertrags-Possen mit Nachwuchsspielern in Zukunft Tür und Tor öffnet.
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