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Alex Meier: Unverzichtbar für Eintracht Frankfurt

Daniel Rathjen

Update 26/01/2016 um 13:47 GMT+1 Uhr

Stürmer Alex Meier ist mit seinen Toren die Lebensversicherung für Eintracht Frankfurt schlechthin. Und die Bundesliga spendet Applaus. Auch wenn er in Deutschlands Elite-Klasse mittlerweile sogar mehr Treffer erzielt hat als die Bayern-Stars Franck Ribéry und Arjen Robben, wird er trotzdem nie für die Nationalmannschaft spielen.

Alex Meier (Eintracht Frankfurt)

Fotocredit: Imago

Statt sich aktuell mit der Eintracht durch den Abstiegssumpf zu quälen, hätte Alex Meier mit seinen 33 Jahren auch den bequemen Weg gehen können.
Im Sommer flatterte seinem Berater ein Angebot auf den Schreibtisch, das sein Mandant aus finanziellen Aspekten eigentlich nicht hatte ablehnen können. Ein chinesischer Verein offerierte dem Torjäger ein Jahressalär von unglaublichen sieben Millionen Euro. Also sprach er bei Eintracht-Coach Armin Veh vor. Letztlich ging Meier den Schritt nach Fernost nicht. Weil er Alex Meier war, ist und bleibt.
"Er hätte das X-Fache verdienen können", verriet Veh: "Ich habe ihm gesagt, dass das nicht geht. Nach einem Gespräch war das erledigt. Das sind charaktervolle Spieler."
Im Gegensatz zu Bundestrainer Joachim Löw, der nie ernsthaft über Meier nachgedacht hat, genießt der Stürmer in Frankfurt höchste Anerkennung. Sein Dreierpack, mit dem er den VfL Wolfsburg am Sonntag quasi im Alleingang abschoss, rang den Verantwortlichen und Kollegen nur noch ein Schmunzeln ab.
"Mitgespielt hat er heute wieder nicht, aber die Dinger hat er gemacht. Dafür haben wir ihn", analysierte Bastian Oczipka treffend. Und Vorstandschef Heribert Bruchhagen fügte baff an: "Man ist sprachlos." Einst sagte er über ihn: "Für Spieler wie ihn lohnt es sich, täglich im Büro zu arbeiten. Es gibt keinen vorbildlicheren Profi als ihn. Er fällt nicht durch Schlagzeilen, sondern durch Leistung auf." Von den Rängen schallt es lautstark: "Alex Meier - Fußballgott!" Sie alle lieben ihn.

Ohne ihn herrscht "Zwietracht"

Das 3:2 gegen die "Wölfe" war nicht nur sein zehnter Saisontreffer, sondern gleichzeitig auch das 75. Jubiläums-Bundesliga-Tor von Alex Meier. Damit hat er jetzt sogar mehr Tore als ein Arjen Robben (73) und Franck Ribéry (68) vom FC Bayern München.
Ohne ihn, das wurde einmal mehr deutlich, funktioniert die Eintracht (noch) nicht. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison hatte nur 26 Ballkontakte und schoss dreimal auf das Wolfsburger Tor. Das reichte für einen wie ihn.
Wie die Sache beim "Mister Effektivität" läuft, hat sogar Neuzugang Marco Fabian schon kapiert. "Du musst ihm die Bälle geben, dann schießt er die Tore", sagte der Mexikaner, der den entscheidenden Meier-Treffer vorbereitete. Alex Meier braucht keine Tricks, keine Schnörkel. Er weiß einfach, wo das Tor steht.
Der Matchwinner selbst gab sich wie immer zurückhaltend. "Es ist immer eine Mannschaftsleistung", äußerte der ruhige Norddeutsche: "Ich sollte in der zweiten Halbzeit ja nur noch vorne drin bleiben. Daran habe ich mich gehalten."
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Alex Meier erzielte gegen Wolfsburg seine Saisontreffer 8, 9 und 10

Fotocredit: Imago

Auch für diese Bescheidenheit wird Meier gemocht. Die Redaktion von "11Freunde" nahm den aktuellen Hype um seine Person gar zum Anlass, ihn in einem Online-Artikel "richtig derbe abzufeiern" und mithilfe einer Petition seine überfällige Nominierung für die Nationalmannschaft zu fordern.
"Früher hieß es, er sei phlegmatisch. Ein Spieler, der seinen behäbigen Riesenkörper über den Platz trägt, als würde er gerade stöhnend Umzugskartons in den fünften Stock schleppen. Zumal neben und um ihn herum all die anderen Dauerläufer, Wadenbeißer und Supertechniker Kilometer, Gras und ihre Gegner fraßen oder über den Rasen fegten wie Mini-Torpedos", heißt es über ihn.

Löw wird wohl misstrauisch bleiben

Manche denken trotz allen Fakten noch immer so. Bei vielen - gut möglich, dass auch der Bundestrainer dazu gehört - erweckt Meier weiterhin Misstrauen. Eventuell deshalb, weil er sich lange selbst nicht so recht traute. "Der Junge weiß manchmal gar nicht, was er alles kann. Der kann so viel", urteilte Veh zuletzt.
#AM14FG, wie er in sozialen Netzwerken bezeichnet wird, erzielte in seinen vergangenen 125 Partien überragende 70 Treffer. Er ist für die Eintracht weiterhin unersetzlich. "Geht es Meier gut, geht es der Eintracht gut." Dieser Satz von Bruchhagen hat mehr denn je Bestand. Und Meier scheint es momentan richtig gut zu gehen.
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