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Bundesliga: Neuzugang Burgstaller über sein erstes Tor für Schalke

Andreas Morbach

Update 22/01/2017 um 10:54 GMT+1 Uhr

Guido Burgstaller, Wintereinkauf des FC Schalke 04, war nach seinem traumhaften Debüt für Königsblau begeistert. Dank seines Treffers gewann seine Mannschaft gegen den FC Ingolstadt. Das Trikot gab der S04-Neuzugang aus Nürnberg nach seinem Debüt vor den königsblauen Fans in Gelsenkirchen einem alten Kumpel.

Guido Burgstaller (FC Schalke 04)

Fotocredit: Imago

Mit dem rechten Schuh schabte Guido Burgstaller etwas verlegen über den Boden, blickte kurz nach links und rechts, dann stand seine wichtigste Botschaft. "Toreschießen", vermeldete der vollbärtige Österreicher nach seinem ersten Arbeitseinsatz auf Schalke, "ist überall geil."
Der Mann muss es wissen, stramme Trefferquoten sind sein Markenzeichen: In drei Jahren bei Rapid Wien jubelte er im Schnitt in fast jedem dritten Spiel, in den letzten zwei Spielzeiten in Nürnberg bereits in jedem zweiten. Und der Traum eines jeden Stürmers ist seine aktuelle Bilanz bei Königsblau: 45 Minuten gespielt, ein Tor. Das dem Team von Markus Weinzierl nach einer weitgehend unansehnlichen Partie darüber hinaus noch das 1:0 gegen Ingolstadt sicherte.
Positiver kann man sich bei einem neuen Arbeitgeber kaum einführen. Auch Burgstaller sah das irgendwann so, deshalb revidierte er seine Theorie vom überall auf der Welt gleichen Glücksgefühl und versicherte allen Schalkern: "Hier vor dieser blauen Wand ein Tor zu machen - besser kann es nicht sein." Mit dem dünnen Erfolg gegen die anerkannt unangenehme Mannschaft von Maik Walpurgis verschaffte sich der Revierklub etwas Luft zu den Abstiegsrängen. "Für Glück muss man sich nicht schämen, zumal wir in der Hinrunde sonst nicht so viel davon hatten", kommentierte Manager Christian Heidel und erklärte:
Auch ich hätte mir ein begeisternderes Spiel gewünscht, aber heute kann ich damit leben.
Gerade wegen des gelungenen Wintereinkaufs: Erst in der Vorwoche legte Burgstaller bei den Gelsenkirchenern los. Nachdem er in Nürnberg im letzten Halbjahr mit 14 Treffern in 16 Spielen zum besten Goalgetter im Unterhaus avanciert war. Es wurde sein Ticket in den Aufzug nach oben. Dort angekommen, teilte der 27-Jährige das frische Fußballerglück mit Kumpel Atdhe Nuhiu. Mit dem Stürmerkollegen von Sheffield Wednesday verbrachte er mal eine gemeinsame Saison bei Rapid. Nun war Nuhiu, geboren in Pristina, Tribünengast auf Schalke. Und vor dessen Rückflug auf die britische Insel drückte ihm Burgstaller dort sein verschwitztes Trikot in die Hände.
Als das erledigt war, erwähnte der neunmalige Nationalspieler aus Austria (null Tore) noch demütig seine vergebene Großchance aus der 69. Minute. Vom selben Fleck, von wo aus er die Nordkurve später dann doch einmal erbeben ließ, hatte er da noch haarscharf daneben geköpft. Kein Problem, fand sein Trainer. Weinzierl, vom mutlosen, bewegungsarmen und oft ziellosen Spiel seiner Elf sichtbar frustriert, interpretierte den Auftritt des wuchtigen Angreifers so: "Er ist cool geblieben, hat zwei Chancen für ein Tor gebraucht."
Diese Effizienz trieb Burgstaller zuletzt eine Klasse tiefer im Frankenland voran - weswegen ihn Weinzierl am Freitag noch aufforderte, er möge seinen Lauf aus der zweiten Liga doch bitteschön mit hinaufnehmen in Deutschlands Beletage.
Ich habe ihm gesagt, dass es in der ersten Liga dasselbe ist, Tore zu erzielen, wie in der zweiten Liga. Er ist ein Stürmer, der sich wehrt, den Ellenbogen und den Arsch rausstreckt.
Und im richtigen Augenblick manchmal auch den rechten Fuß. Wie am Samstag, in der 92. Minute.
Nach einer schlimmen ersten Schalker Hälfte brachten die Einwechslungen von Burgstaller zur Pause und Donis Avdijaj nach 67 Minuten endlich ein wenig Leben ins Angriffsspiel der Gastgeber. Zwar vergaben beide jeweils eine Riesenchance, doch Kapitän Benedikt Höwedes lobte vor allem den vorbildlichen Einsatz der Reservekräfte: "Beide haben vorne mehr Betrieb gemacht, das hat uns gut getan. Im Angriff haben wir mehr um die Bälle gekämpft - und einen dann doch noch reingestochert."
Stochermeister war bei seinem Premierentreffer in der Bundesliga Guido Burgstaller. Sehr zur Freude von Manager Heidel, der bekannte, bei jedem Konter der Ingolstädter "Angst“ gehabt zu haben. Ehe er den Wert des enorm einsatzfreudigen Siegtorschützen benannte: "Als er reinkam, lief - in bescheidenem Maße - vorne etwas mehr Programm ab. Und wenn Programm kam, war er dabei."
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