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Champions-League-Finale: Atlético Madrid macht Real Madrid Angst

Matias Peiroten

Update 27/05/2016 um 13:23 GMT+2 Uhr

Auf dem Papier scheint vor dem Champions-League-Finale am Samstag zwischen Real und Atlético Madrid (20:45 Uhr, im Liveticker auf Eurosport.de) alles klar zu sein. Die Elf von Zinédine Zidane ist auf den ersten Blick klarer Favorit auf die Europas Krone. Doch der Schein trügt. Auf der Zieleinfahrt zu "La Undécima" gibt es für Real wohl keinen unbequemeren Gegner als die "Colchoneros".

Zinédine Zidane (Trainer von Real Madrid) und Diego Simeone (Trainer von Atlético Madrid)

Fotocredit: AFP

Derbi madrileño. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren treffen am Samstag (20:45 Uhr, im Liveticker auf Eurosport.de) die beiden Madrider Vorzeige-Klubs Atlético und Real im Champions-League-Finale aufeinander.
Wie schon 2014, bei Reals denkbar knappem Triumph nach Verlängerung, scheinen die Vorzeichen klar zu sein. Das kleine Atlético, der Arbeiter-Verein aus dem Süden der spanischen Hauptstadt, gegen den Glamour-Klub Real aus dem reichen Norden der Metropole.
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Real Madrid gewann die Champions League 2014 gegen Atlético Madrid

Fotocredit: Imago

Doch bei den "Königlichen" weiß man um die Stärken des Herausforderers. Abwehrchef Sergio Ramos bemüht sich im Interview mit dem spanischen Radiosender "Cadena SER" deshalb darum, möglichst tief zu stapeln:
Nach einem so schweren Jahr mit einem Trainerwechsel haben wir Barça immerhin bis zum letzten Spieltag die Stirn bieten können. Das Finale am Samstag sehen wir nur als Chance auf einen Titel. Sollten wir scheitern, wäre das keine Schande.
Solche bescheidenen Worte bekommt man aus den Reihen des weißen Balletts selten zu hören. Dort herrscht für gewöhnlich der Tonus "Titel vor allem" vor.
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Sergio Ramos

Fotocredit: Imago

Doch der Real-Kapitän wählt diese Worte bedacht. Er weiß, dass seine Mannschaft es am Samstag (20:45 Uhr, im Liveticker auf Eurosport.de) mit ihrem Angstgegner zu tun bekommt.

Real mit Horrorbilanz

Lediglich eine Partie konnte die Elf von Zinédine Zidane in den vergangenen beiden Jahren gegen den Stadtrivalen für sich entscheiden. Viermal reichte es zum Remis – ganze fünf Spiele gingen verloren, und das bei einem Torverhältnis von 7:14.
Die Statistik zeigt, was den "Königlichen" besonders Angst macht und woran diese Saison auch schon der FC Bayern und der FC Barcelona in der Champions League gescheitert sind. Wer sich gegen die geballte Offensiv-Power Reals (27 Treffer in der CL, 110 in der Liga) in zehn Spielen nur sieben Gegentreffer fängt, der kann Verteidigen.
Der spanische Eurosport-Experte Cristian Maxedo kennt diese Stärke der "Colchoneros":
Das spielt Atlético seit 40 Jahren so und unter Simeone haben sie es perfektioniert.
Auch Ramos bereitet die geschlossene Mannschafts- und Defensivstärke Sorgen.
"Griezmann ist zwar ein Weltklasse-Spieler, aber was mir wirklich Sorgen bereitet, ist das Mannschafts-Kollektiv und die Philosophie von El Cholo (Diego Simeone, Anm. d. Red.).", gesteht der 30-Jährige.

Atlético will Revanche

Hinzu kommt, dass die Simeone-Elf mehr als eine Rechnung mit dem spanischen Vizemeister offen hat. Nicht nur in ihrem Meisterjahr 2014 scheiterte Atlético an Real, auch vergangene Champions-League-Saison hieß die Endstation der "Colchoneros" Real Madrid. Damals schieden die "Rojiblancos" im Viertelfinale nach einem torlosen Hinspiel mit 0:1 im Santiago Bernabéu aus.
Atlético geht gestärkt aus diesen beiden Erfahrungen.
"Die Vergangenheit hat uns geholfen, stärker zu werden. Wir denken jetzt nur an Mailand, denn das ist die Gegenwart.", meint ein selbstbewusster Atletí-Stürmer Fernando Torres im Interview mit "beIN Sports".
Sein Ziel ist es, die 113-jährige Klub-Geschichte um ein Kapitel zu erweitern:
Das ist das wichtigste Spiel meines Lebens. Es ist die Chance, etwas zu erreichen, was es in 113 Jahren Atlético noch nicht gegeben hat.
Bei Real ist man sich durchaus bewusst, dass "La Undécima" kein Selbstläufer wird. Beinahe demütig tiefstapelt Zinédine auf die Frage, ob eine Final-Pleite eine Schande wäre:
Nein. Eine Schande wäre es, nicht alles zu geben. Wir wissen, in einem Finale kann alles passieren.
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