FC Bayern - Atlético: Rummenigge macht Schiedsrichter für Aus mitverantwortlich

2:1 gewonnen, aber doch verloren: Nach dem Halbfinal-Rückspiel des FC Bayern München in der Champions League gegen Atlético Madrid macht Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge Schiedsrichter Cüneyt Cakir für das Aus mitverantwortlich. Der Klub fühle sich "ein bisschen betrogen", sagte er – was Mannschaft und Trainer jedoch anders sahen.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge

Fotocredit: Imago

Vom FC Bayern berichtet Florian Bogner
Es gab einige strittige Entscheidungen und eine klar falsche: Den Elfmeter für Fernando Torres (84.) hätte Schiedsrichter Cüneyt Cakir beim Spiel FC Bayern München gegen Atlético Madrid nicht geben dürfen, das Foul von Javi Martínez fand klar außerhalb des Strafraums seinen Ursprung.
Doch weil Schütze Torres verschoss, war es kein Fehler mit Tragweite, der Schiedsrichter hatte den Ausgang des Spiels nicht negativ beeinflusst.

Rummenigge kritisiert "überspielten" Cakir

Karl-Heinz Rummenigge sah es anders.
"Wir fühlen uns ein bisschen betrogen, muss ich offen und ehrlich sagen, wegen dem, was da von dem Schiedsrichtergespann abgeliefert wurde", meinte der Vereinsboss des FC Bayern nach dem Spiel und stellte sich so als schlechter Verlierer dar. Sein Fazit: "Das Tor war Abseits (eher gleiche Höhe, Anm. d. Red.), der Elfmeter war außerhalb."
Für den Bayern-Boss war es zudem ein Dorn im Auge, dass Cakir bereits eine Woche zuvor das Halbfinal-Hinspiel zwischen Manchester City und Real Madrid (0:0) gepfiffen hatte:

Ominöse Aussage eines UEFA-Mitarbeiters

Dann meinte er noch: "Ein Uefa-Delegierter hat mir gesagt: 'It’s a shame, what he did.' (‘Eine Schande, was er getan hat’, Anm. d. Red.) Mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen."
Welcher Uefa-Delegierte das gewesen sein soll und in welcher Funktion er dies äußerte, sagte er nicht.
Insgesamt sei es für die Bayern "nicht glücklich gelaufen", so Rummenigge. "Wir sind k.o. und enttäuscht. Wir haben ein Riesenspiel gemacht und hätten es ohne Frage verdient gehabt, nach Mailand zu fahren. Die Niederlage ist schmerzhaft, aber die Mannschaft muss sich nicht schämen. Sie hat großartig gespielt."

Lahm kehrt lieber "vor der eigenen Haustüre"

Immerhin schloss er: "Man muss das jetzt akzeptieren und kann es nicht ändern."
Den Schiedsrichter beschuldigen wollten die Spieler dagegen nicht. "Man muss immer vor der eigenen Haustüre kehren", sagte Kapitän Philipp Lahm.
Thomas Müller konnte dem Schiedsrichter ebenfalls nichts Entscheidendes vorwerfen. Und Pep Guardiola sagte wertfrei, er könne nichts zum Schiedsrichter sagen.

Rummenigge hatte Atlético zuvor angestachelt

Auf einem anderen Blatt steht, dass Rummenigge Atlético mit einer Forderung nach einer Setzliste in der Champions League und abfälligen Bemerkungen nach deren Achtelfinal-Leistung gegen PSV Eindhoven (zweimal 0:0) zusätzlich angestachelt hatte, es den Bayern so richtig zu zeigen.
Das Ergebnis: Spanische Zeitungen waren voll von Rummenigges Aussagen. Auf Atlético-Seite war man Anfang April jedenfalls nicht gut auf den Bayern-Boss zu sprechen und übte nun süße Rache an ihm.
"Der FC-Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge will, dass die Klubs ins Halbfinale kommen, von denen er meint, dass sie das Kommando führen", hatte Atléticos Boss Angel Gil Marín nach dem mit 1:2 verlorenen Viertelfinal-Hinspiel beim FC Barcelona behauptet, als sich Atlético wiederum vom deutschen Schiedsrichter Dr. Felix Brych aus München benachteiligt gefühlt hatte.
Gil Marín damals weiter: "Der Fußball ist nicht der Erbbesitz der acht großen europäischen Klubs. Der Fußball gehört allen. Wir wollen die gleichen Spielregeln. Der Fußball darf nicht eine Diktatur der Stärksten sein."
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