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BVB: Matthias Sammer knöpft sich Pierre-Emerick Aubameyang vor

Update 21/11/2017 um 15:30 GMT+1 Uhr

Pierre-Emerick Aubameyang kehrt nach seiner Suspendierung gegen Tottenham Hotspur (20:45 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de und in der Eurosport App) in den Kader von Borussia Dortmund zurück. Für Eurosport-Experte Matthias Sammer ist das Problem Aubameyang allerdings noch nicht gelöst. Der ehemalige Trainer der Schwarz-Gelben nimmt sich den extrovertierten Torjäger zur Brust.

Pierre-Emerick Aubameyang (BVB)

Fotocredit: Getty Images

Von Carsten Arndt und Christian Ortlepp
Pierre-Emerick Aubameyang ist heiß. Selbst bei Temperaturen um die fünf Grad. Am Dienstag veröffentlichte er auf Instagram ein Foto vom Abschlusstraining des BVB.
Während Mo Dahoud dick eingepackt mit langer Hose und Mütze zu sehen ist, jongliert der Gabuner in Shorts und "oben ohne". Die neue Frisur muss schließlich präsentiert werden.
Aubameyang fällt gerne auf. Mit Extravaganz, aber auch mit Leistung. In der jüngsten Vergangenheit hat Letzteres gelitten, was dazu führte, dass Ersteres sanktioniert wurde.
Nachdem er wiederholt zu spät zum Training kam und Teil eines nicht genehmigten Werbedrehs auf dem Trainingsgelände in Brackel war, strich ihn Peter Bosz aus dem Kader gegen den VfB Stuttgart.

Sammer watscht Aubameyang ab

Zu Recht, wie Eurosport-Experte Matthias Sammer anmerkt. "Aubameyang muss sich ganz klar hinterfragen, was im Moment passiert", sagt der ehemalige Meistertrainer des BVB:
Wenn er zu den ganz Großen gehören will, auch in der Dortmunder Ära, sollte er sich schleunigst wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Und das ist ein Teil der Mannschaft zu sein - und nicht von ihm selbst!
Dem 28-Jährigen habe zwar "herausragende Fähigkeiten", sei aber von der mentalen Balance her weit weg von den ganz großen Stars wie Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi:
"Aubameyang ist ein Spieler, dessen Licht mal anging. Die Kunst ist es aber, dass Lichter fast ein Jahrzehnt leuchten. Das hat er bisher nicht geschafft."

Aubameyang als BVB-Hoffnungsträger

Trotz des von Sammer diagnostizierten Wackelkontakts ist der Nationalspieler der große Hoffnungsträger des BVB für die kommenden Aufgaben, die da Tottenham und das Derby gegen Schalke heißen. Zwei Spiele, die medial bereits zu Schicksalsspielen von Bosz auserkoren wurden.
Für den Erfolg braucht der Niederländer seinen Topstürmer, dessen ist sich Bosz bewusst. Aubameyang hat seinen Denkzettel bekommen, jetzt soll er endlich wieder sportlich abliefern - Startelfgarantie gegen die Spurs inklusive.
"Ich hoffe, dass nichts hängen bleibt. Wir haben darüber gesprochen. Für mich ist das vorbei", verkündete Bosz.

Sammer kritisiert Ego-Trip von Aubameyang

Die Frage ist: Für die Teamkollegen auch? Schon länger soll der Mannschaft die Sonderbehandlung Aubameyangs sauer aufstoßen.
Der Gabuner profilierte sich zuletzt nicht gerade als Teamplayer, zeigte sich zudem uneinsichtig hinsichtlich seiner Suspendierung.
"Dortmund ist gerade in einer sehr schwierigen Situation. Man wird jetzt ganz genau sehen, wer eigene Wege geht oder wer darauf achtet, dass man als Team zusammenbleibt und gemeinsam die Ärmel hochkrempelt, um aus dieser schwierigen Phase hinauszukommen", so Sammer, dem die Einordnung Aubameyangs in eine der Kategorien nicht schwerfällt:
Er ist derzeit einer, der eigene Wege geht. Das ist nicht in Ordnung.

Sammer: Aubameyang Problem der Mannschaft

Für Sammer ist es aus Dortmunder Sicht allerdings unerlässlich, dass Aubameyang wieder ins Team integriert wird.
Eine Aufgabe, die der ehemalige Sportvorstand des FC Bayern nur bedingt im Verantwortungsbereich der Verantwortlichen sieht.
"Aubameyang ist nicht nur ein Vereinsproblem, sondern auch ein Mannschaftsproblem. Das muss man jetzt analysieren", so Sammer: "Es muss Führungsspieler geben, die das in die Hand nehmen, die die Situation beruhigen. Der Kern der Mannschaft muss das jetzt regeln."
Gelingt das nicht, befürchtet Sammer schwere Zeiten. Für den BVB, aber auch für Aubameyang selbst:
Ich will ihn bei allen Schwächen nicht an den Pranger stellen, dafür hat er zu viel geleistet. Allerdings muss er die Kurve bekommen. Und das so schnell wie möglich.
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