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FC Bayern gegen Real Madrid: Sechs Schlüssel zum Halbfinale in der Champions League

Update 18/03/2017 um 11:00 GMT+1 Uhr

Auf wen kommt es an, wenn der FC Bayern München im Viertelfinale der Champions League auf Real Madrid trifft? Robert Lewandowski haben die Königlichen nicht besonders gut in Erinnerung, außerdem könnte ein Masterplan mit Javi Martínez greifen. Bei Real sorgt dagegen ein abartiger Spielplan für Aufsehen - und Toni Kroos ist der formstärkste Mann bei Zinédine Zidane.

Es kommt zum Klassiker Real Madrid gegen Bayern München

Fotocredit: SID

Am Freitagnachmittag gab's im Fanshop schon einen extra Fanschal zu bestellen. 15 Euro.
FC Bayern München gegen Real Madrid im Viertelfinale der Champions League, Bestia Negra gegen Rekordsieger, Wiedersehen für Carlo Ancelotti und Toni Kroos viceversa, mia san mia gegen mia san die Galaktischen. They call it a Klassiker.
Zwischen dem 12. April und 18. April geht's rund, zwei Spiele in sechs Tagen, ein Schwergewicht muss raus.
Auf welche Faktoren kommt es an, was muss passen fürs Weiterkommen?
Wir nennen drei Schlüsselfaktoren für beide Klubs:

FC Bayern München

1. Robert Lewandowski
Es war der 24. April 2013, als Robert Lewandowski im Alleingang Real Madrid zerstörte. Vier Tore beim 4:1 im Halbfinal-Hinspiel für Borussia Dortmund (8., 50., 55., 67., Elfmeter). "Einfach Wahnsinn", kommentierte der Mittelstürmer damals seinen bis heute schillerndsten Abend auf europäischer Bühne.
Seine Bilanz gegen Real liest sich entsprechend stark: sieben Torbeteiligungen (fünf Tore, zwei Assists) in nur fünf Duellen. Beim letzten Aufeinandertreffen mit Real 2013/14 hatte Bayern Lewandowski noch nicht, nun soll er aus Bayern-Sicht den Unterschied machen.
Für Bayern hat er in zwölf der letzten 13 Champions-League-Heimspiele mindestens einmal getroffen; nur Reals Cristiano Ronaldo (57) und Lionel Messi (43) haben seit 2012/13, als Lewys Karriere in der Champions League durchstartete, öfter eingenetzt (38).
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Robert Lewandowski: Vier Tore gegen Real Madrid

Fotocredit: Eurosport

2. Auswärtstore
Zählen in der Champions League bekanntlich doppelt. Im Achtelfinale kam der AS Monaco nur aufgrund der Auswärtstorregel weiter (6:6 in der Addition gegen Manchester City), der FC Barcelona rannte in der Nachspielzeit noch erfolgreich dagegen an.
Bayern dagegen wurde zuletzt dreimal die eigene Unfähigkeit, ein Auswärtstor zu erzielen, zum Verhängnis: 2014 gegen Real (0:1), 2015 gegen Barça (0:3) und 2016 gegen Atlético (0:1) stand man deshalb im Rückspiel jeweils mit dem Rücken zur Wand.
Ausgeschieden wird in der Champions League nach bayrischer Tradition also dahoam. In einem Rückspiel auswärts, wie jetzt am 18. April in Madrid, schied Bayern zuletzt vor elf (!) Jahren aus (1:4 beim AC Mailand). Nicht nur deshalb sagt Karl-Heinz Rummenigge jetzt:
Ich finde es gut, dass wir zuerst daheim spielen, ich finde es gut, wenn man vorlegen kann.
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Saúl Ñiguez erzielt das 1:0 für Atlético gegen Bayern

Fotocredit: SID

3. Defensives Mittelfeld
2014 überrannte Real Bayern im Halbfinal-Rückspiel nach den schnellen Kopfballtreffern von Sergio Ramos zur 2:0-Führung einfach, fügte Bayern letztlich die höchste Heimniederlage der Champions-League-Geschichte zu. Arjen Robben sagte:
Wir haben auf die Fresse gekriegt.
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FC Bayern München gegen Real Madrid

Fotocredit: SID

Das 3:0 durch Cristiano Ronaldo (34.) nach Konter brach Bayern das Genick. Zu luftig stand der deutsche Rekordmeister. "Das war ein Riesenfehler vom Trainer", gestand Guardiola damals ein:
Schweinsteiger und Kroos hatten keine Chance gegen die schnellen Real-Konter. Wir haben nicht mit den Spielern auf den Positionen gespielt, wo wir sie brauchen.
2017 ist Schweinsteiger weg und Toni Kroos spielt bei Real. Wer aber läuft bei Bayern auf? Die 1a-Variante der letzten Wochen lautet Xabi Alonso und Arturo Vidal. Ersterer hat mit seinen 35 Lenzen aber mittlerweile arge Geschwindigkeitsdefizite, mit Vidal dagegen gehen manchmal die Gäule durch, seine Positionstreue ist nicht immer diszipliniert zu nennen.
Als eventuelle Lösung bietet sich Javi Martínez an, der dann dem DFB-Duo Mats Hummels/Jérôme Boateng in der Innenverteidigung Platz machen und auf seiner Position aus dem Triple-Jahr agieren könnte. Ob allerdings Ancelotti ausgerechnet den Ex-Real-Star Alonso opfert, ist doch eher fraglich…
"Ich bin froh, nochmal in Madrid spielen zu können, aber ich weiß auch, dass es im Bernabéu immer schwer ist", sagte der.
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Javi Martinez (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Real Madrid

1. Fieser Spielplan
Real Madrid würde sich sicherlich gerne auf den FC Bayern München konzentrieren, geht aber nicht. Zwischen dem 8. und 23. April liest sich der Real-Spielplan nämlich nun so: Atlético Madrid (H), Bayern (A), Sporting Gijón (A), Bayern (H) und FC Barcelona (H). In den zwei Top-Spielen gegen die Erzrivalen Atlético und Barça fällt wohl die Vorentscheidung in LaLiga, die Real seit 2012 nicht mehr gewinnen konnte. Fokus auf Bayern? Schwer zu halten.
Zinédine Zidane dazu am Freitag:
Für uns heißt es jetzt in jedem Spiel Druck, Druck, Druck - so war es aber letzte Saison auch. Wir wollen beide Titel: Liga und Champions League. Das Beste liegt erst noch vor uns und die Spieler wissen das.
Der FC Bayern hat's übrigens auch nicht leicht, wenngleich der Vorsprung in der Liga größer ist. Zwischen dem 8. April und dem 26. April heißen die Bayern-Gegner: Borussia Dortmund (H), Real (H), Bayer Leverkusen (A), Real (A), 1. FSV Mainz 05 (H) und wieder der BVB im Pokal (H). Power-Wochen.
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Kovacić Sergi Roberto - Barcelona-Real Madrid - Liga 2016/2017 - LaPresse/EFE

Fotocredit: Eurosport

2. Lufthoheit
Kopfbälle sind für Real Madrid zum absolut gefährlichsten Teil des Spiels geworden. Diese Saison haben die Königlichen bereits 30 Tore nach Standardsituationen oder Flanken geschossen. Egal ob Sergio Ramos, Cristiano Ronaldo, Gareth Bale oder Álvaro Morata - Reals Kopfballungeheuer werden Bayern zwangsläufig vor Probleme stellen.
Zinédine Zidane wird sich zudem spezielle Varianten einfallen lassen. Am Freitag sagte er, fast schon devot, über sein Verhältnis zu Ancelotti:
Unser Verhältnis ist das eines Schülers zu einem Lehrmeister. Ich war seine Nummer zwei hier und wir wissen alle, was wir zusammen erreicht haben (CL-Titel 2014, Anm. d. Red.). Wir kennen uns sehr gut, auf dem Platz kann alles passieren. Bayern wird keine Angst vor uns haben. Es wird fünfzig-fünfzig.
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Real Madrid's defender Sergio Ramos (R) celebrates a goal with Real Madrid's Brazilian defender Marcelo (L) during the Spanish league footbal match Real Madrid CF vs Real Betis at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on March 12, 2017.

Fotocredit: AFP

3. Toni Kroos
Reals derzeit bester Spieler? Toni Kroos. In LaLiga ist er Reals bester Vorbereiter, in der Champions League servierte er im Achtelfinal-Rückspiel beim SSC Neapel ebenfalls zweimal kopfgerecht für Sergio Ramos. Egal, ob Ecken oder Freistöße - hier hat oft Kroos seine Füße entscheidend im Spiel, Luka Modric ist sein Komplize.
Keine Frage: Kroos kehrt als Weltstar und absolut unumstrittener Stammspieler bei Real Madrid zurück nach München, was immer noch die Komponente "besonderer Druck" beinhaltet. Vor dem Duell gibt sich der 27-Jährige noch cool. So twitterte er am Freitag:
Na das ist doch ein nettes Los.
Untertreibung des Jahres.
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