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FC Bayern: - Real Madrid: War der Tausch von Toni Kroos und Xabi Alonso ein Fehler?

Carsten Arndt

Update 11/04/2017 um 22:49 GMT+2 Uhr

2014 tauschten Toni Kroos und Xabi Alonso die Vereine. Am Mittwoch (20:45 Uhr im Liveticker) treffen sie im Viertelfinale der Champions League aufeinander. Der deutsche Nationalspieler gewann mit Real die Champions League, reifte zum Weltklassespieler und ist im besten Alter, Alonso beendet im Sommer seine Karriere. War es ein schwerwiegender Fehler der Bayern, Kroos nach Madrid ziehen zu lassen?

Alonso y Kroos

Fotocredit: Imago

Vor knapp einem Jahr wurde Xabi Alonso ein zweites Mal von seinem angestammten Terrain verdrängt.
Alonso musste seine Villa in Grünwald räumen, der Besitzer hatte Eigenbedarf angemeldet. Sein Name: Toni Kroos.
2014 war der deutsche Nationalspieler vom FC Bayern München zu Real Madrid gewechselt. Ein paar Wochen stand er gemeinsam mit Alonso im Kader der "Königlichen". Dann überließ der spanische Platzhirsch seinem Nachfolger das Feld.
Alonso wählte den umgekehrten Weg. Säbener Straße statt Valdebebas. Nicht wenige legten es als Flucht vor der Kroos‘schen Konkurrenz aus.

Kroos verkörpert Weltklasse

Drei Jahre später ist Kroos der unumstrittene Chef im Mittelfeld der Madrilenen, wird bezahlt wie ein Superstar und ist der derzeit wohl beste, weil prägendste und konstanteste Spieler, den Fußball-Deutschland in seinen Reihen weiß.
Im vergangenen Jahr führte er Real Madrid als einer der Schlüsselspieler zum Triumph in der Champions League.

Monetäre Anerkennung fehlt

Beim FC Bayern fehlte ihm zuvor die Anerkennung, die ihm seiner Meinung nach zustand. "Die Zusammenarbeit hat damals leider nur geendet, weil er im letzten Vertragsjahr war und wir leider keine vertragliche Basis gefunden haben. Daher ist Toni nach Madrid gewechselt", sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge vor wenigen Tagen.
Haben Rummenigge und Co. angesichts der damals schon deutlich zu erkennenden Klasse zu wenig um Kroos gekämpft?

Thiago schon in der Hinterhand

Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf den Kader der Münchner vor dem inoffiziellen Tausch Alonso/Kroos.
Im Sommer der vorausgegangenen Saison hatte Pep Guardiola bei den Bayern angebandelt. Er brachte einen Landsmann mit nach München. Stichwort: Thiago oder nix.
Mit dem Neuzugang vom FC Barcelona hatte Guardiola bereits einen Spieler im Team, der seiner Idealvorstellung eines Achters noch näher kam als Kroos.
Auch wenn Guardiola den Deutschen seinerzeit gerne behalten hätte, war er sich eines hochwertigen Trostpflasters für seine Trainer-Wunden bewusst. Wie auch die Vereinsführung.
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Thiago im Spiel gegen Eintracht Frankfurt

Fotocredit: Imago

Alonso als Titelhoffnung

Mit der durchaus überraschenden Verpflichtung Alonsos holten sich die Münchner stattdessen einen Mann mit großen Leaderqualitäten ins Boot.
Einen, der Real zur "Decima", dem zehnten Titel in der "Königsklasse", geführt hatte und auf dem Weg dorthin Teil der 0:4-Demütigung der Bayern war. Einen, der mit Liverpool schon 2005 den Henkelpott gewann.
Der Münchner Führung war bewusst, dass die Ära Guardiola nicht ewig dauern würde. Zudem befanden sich auch Schlüsselspieler wie Franck Ribéry, Arjen Robben oder Philipp Lahm schon im Herbst ihrer Karriere.
Alonso wurde zum Schlüssel auserkoren und auf Anhieb zum Chef im Mittelfeld der Bayern. Eine Rolle, die Kroos zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfüllen konnte, beziehungsweise durfte.
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Xabi Alonso gewann die Champions League 2005 mit Liverpool

Fotocredit: Imago

Was bringt die Zukunft für Real und Bayern?

Schalten die Bayern im Viertelfinale die "Königlichen" aus und holen im letzten Karrierejahr Alonsos den Titel, ist die Rechnung - wenn auch mittlerweile ohne Guardiola - auf der Zielgeraden noch aufgegangen.
Real darf sich angesichts Kroos‘ beinahe zarten Alters von 27 Jahren auch in den nächsten Spielzeiten glücklich schätzen, einen strategisch und fußballerisch herausragenden sowie enorm gereiften und prägenden Spieler in seinen Reihen zu wissen.
Weder hat Bayern Kroos in den letzten drei Jahren vermisst, noch Real Alonso.
Spannend wird sein, wie Bayern Alonsos Karriereende auffängt. Auf eine Rückkehr von Kroos dürfen sie nicht hoffen, sie werden es auch nicht tun.
Toni Kroos beim FC Bayern ist Geschichte. Es ging für beide Parteien zum richtigen Zeitpunkt zu Ende.
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