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Drei Dinge, die bei AS Roma - Bayer Leverkusen auffielen: José Mourinhos Ekel-Kniff zeigt Wirkung

Daniel Rathjen

Update 12/05/2023 um 09:14 GMT+2 Uhr

Bayer 04 Leverkusen hat das Halbfinal-Hinspiel in der Europa League bei der AS Roma knapp mit 0:1 verloren. Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso lieferte zwar eine gute Leistung ab und zeigte sogar auf, wo die Italiener verwundbar sind. Doch am Ende ging der Plan von José Mourinho auf. Dieser war auf eine gewisse Weise "eklig", aber für viele wohl auch clever. Drei Dinge, die auffielen.

Alonso erfreut über Wiedersehen mit Mourinho: "Er sieht gut aus"

Der Final-Traum in Gefahr: Bayer 04 Leverkusen ist im Halbfinal-Hinspiel der Europa League ins Hintertreffen geraten und droht das erste europäische Endspiel seit 21 Jahren zu verpassen.
Bei der AS Roma verlor die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso 0:1 (0:0), im Rückspiel am kommenden Donnerstag steht die Werkself damit unter Zugzwang.
In der Ewigen Stadt besorgte Roms Edoardo Bove (63.) den entscheidenden Treffer des Abends, während die Gäste vor dem Tor glücklos blieben.
Drei Dinge, die uns im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Europa League zwischen der AS Roma und Bayer Leverkusen auffielen.

1.) Wie Rom Bayer die Power nahm

Wie stark Bayer sein kann, erlebte die AS Roma gleich in den ersten zehn Minuten. Doch die Mannschaft von José Mourinho atmete nach zwei Großchancen auf und besann sich auf den eigentlichen Plan. Der war - wie konnte es anders sein - typisch Mourinho. Er wusste, dass Leverkusen Tiefe im Spiel wollte, damit Spieler wie Florian Wirtz oder Moussa Diaby voll zur Geltung kommen. Also gab er ihnen keine.
Gegen den Ball verhielt sich Rom exzellent in einem 5-3-2 mit durchgehender Überzahl in der eigenen Hälfte. Wirtz und seine Offensivkollegen versuchten unentwegt, sich fallen zu lassen, doch durch konsequentes und kompaktes Verschieben wirkte die Roma wie ein einziger grober Betonblock. Der Fokus lag größtenteils - und nach der Führung komplett - auf der Defensive.
Hinzu kamen, was gemeinhin als "miese Tricks" bezeichnet wird: Kleine Provokationen, Nickeligkeiten, Zeitspiel, langes Liegenbleiben nach eher kleinen Fouls. "Sie haben reifer gespielt. Es war ein verdienter Sieg für Rom, sie haben gut verteidigt und waren diszipliniert", erkannte TV-Experte Lothar Matthäus bei "RTL".
In der Summe führte das dazu, dass Leverkusen die Zeit weglief, beizeiten Frust einsetzte und ein Spielfluss gar nicht mehr zustande kam. Torschütze Bove resümierte: "Wir haben den Sieg verdient, wir hatten in der zweiten Halbzeit mehr Aggressivität und Power."
"Schüler" Alonso stand hilflos an der Seitenlinie und konnte nur noch mitansehen, wie sein alter Lehrmeister Mourinho ein Spiel wieder einmal mit einer Art Ekel-Kniff für sich entschied. Manche mögen es auch clever nennen.

2.) Vergebene Großchancen schmerzen extrem

Es war ein furioser Beginn von Bayer 04 im Olympiastadion von Rom. Feurige Atmosphäre? Egal!
Leverkusen war dynamisch, mutig und voller Selbstbewusstsein. Die Gäste erwischten die Roma gleich zweimal kalt. Erst kam Robert Andrich frei zum Abschluss (1.), dann scheiterte Florian Wirtz aus exzellenter Position (6.). Wirtz dazu: "Ich hätte mich am Ende für die andere Ecke entscheiden sollen. Dann wäre der Ball wahrscheinlich reingegangen."
Beide Möglichkeiten waren definitiv in die Kategorie "Hundertprozentige" einzuordnen. "Da musst du das 1:0 machen. Dann verliert Leverkusen das Spiel nicht", sagte TV-Experte Steffen Freund bei "RTL". Es war auch die einzige Phase, in der Rom überhaupt so etwas wie Tiefe für schnelles Umschaltspiel erlaubte. Danach türmte sich das Defensiv-Bollwerk von Mourinho unbarmherzig auf.
Es ist Leverkusen hoch anzurechnen, dass sie sofort den Weg zu diesen Chancen fanden. Ballsicher, kombinationsstark, mit Mut in Eins-gegen-Eins-Duellen - so wie Piero Hincapié vor der ersten Gelegenheit Zeki Celik tunnelte - genauso kann einem Mourinho-Team wehgetan werden. Dass diese Großchancen aber vergeben wurden, schmerzt angesichts des weiteren Spielverlaufs und des Resultats allerdings nur der Werkself.
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Bayer Leverkusen hat im Hinspiel eine Niederlage kassiert

Fotocredit: Getty Images

3.) Was Bayer 04 trotzdem Mut macht

Dass es ein hartes Stück Arbeit wird, die Roma im Rückspiel zu bezwingen, dürfte jedem klar sein. Doch Leverkusen hat auch gemerkt: Sehr groß ist der Unterschied nicht gewesen. Vor allem die erste Halbzeit wird Bayer Mut machen. Die zwei Großchancen in der Anfangsphase standen einerseits symptomatisch dafür, wie die Roma zu knacken ist.
Andererseits gelang es der Werkself, die Balance zu halten. Druckphasen wurden schadlos überstanden und eigene Kombinationen gestartet. "Wir haben gemerkt, wie hart sie es gegen uns hatten. Natürlich müssen wir ein höheres Risiko gehen", weiß Jonathan Tah.
Torwart Lucas Hradecky fügte an: "Rom war vielleicht etwas gefährlicher in der zweiten Halbzeit, nach vorne haben wir zu wenig gemacht. Aber wir haben gespürt, dass wir sie zuhause schlagen können. Mir macht das Spiel Hoffnung, dass wir es noch drehen können."
Vor allem in Ballbesitz hat sich Bayer in Rom weiter verbessert gezeigt, das Alonso-Team ließ sich nicht aus der Grundordnung locken, blieb bis auf die Szene, die zum Gegentor führte, konzentriert. Das Konstrukt wirkt stabil und im Gegensatz zur Leistung im Derby gegen Köln war auch die Zweikampfhärte wieder ansprechend.
Alonso bleibt auch deshalb optimistisch: "Die Niederlage schmerzt natürlich. Aber wir haben am Donnerstag die Unterstützung der eigenen Fans und werden sie nutzen. Um ein Finale zu erreichen, muss man mindestens ein Comeback schaffen." Es ist noch alles offen.
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