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Para-WM: Sebastian Dietz, Markus Rehm und Johannes Floors holen Gold

VonSID

Update 18/07/2017 um 00:12 GMT+2 Uhr

Die Abonnement-Champions Markus Rehm und Sebastian Dietz sowie Nachwuchshoffnung Johannes Floors haben bei der Para-Leichtathletik-WM zugeschlagen. Die Paralympicssieger von Rio de Janeiro gaben sich auch in London keine Blöße und bescherten dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) die Goldmedaillen zwei bis vier.

Sebastian Dietz

Fotocredit: Getty Images

Insgesamt hat die deutsche Mannschaft nach dem vierten von insgesamt zehn Wettkampftagen zehnmal Edelmetall auf dem Konto (4/3/3). Am Sonntagabend hatte Sprinterin Irmgard Bensusan über 400 Meter den Bann gebrochen.
Der 28-jährige Rehm distanzierte im Weitsprung erneut die internationale Konkurrenz und sicherte sich mit 8,00 Metern seine insgesamt vierte WM-Medaille. Allerdings kam der Leverkusener im Queen Elizabeth Olympic Stadium nicht wie erhofft an seinen eigenen Weltrekord (8,40 m) heran.

Floors mit Europarekord

Auch der mittlerweile seit drei Jahren ungeschlagene Dietz war mit seinen 15,28 m nicht komplett zufrieden. "Ich wollte Weltrekord und war fast geschockt, als ich zwischenzeitlich auf Platz zwei lag. Aber ich habe Gold", sagte der 32-Jährige. Die Bestmarke liegt sechs Zentimeter höher - bei 15,34 m. Dietz, der seiner Freundin unmittelbar nach seinem Triumph in Rio einen Heiratsantrag im deutschen Haus gemacht hatte, leidet an einer inkompletten Querschnittlähmung.
Der unterschenkelamputierte Rehm kämpft seit Jahren um seine Zulassung für Wettbewerbe bei den Nichtbehinderten. Doch noch ist nicht abschließend geklärt, ob er durch seine Prothese einen Vor- oder Nachteil gegenüber den anderen Springern hat. Der Fall beschäftigt mittlerweile eine Task Force beim Weltverband IAAF, mit der Rehm im regen Austausch steht.
Der 22-jährige Floors gewann die 400 Meter mit Europarekord (46,67 Sekunden) und holte sich seine zweite WM-Medaille, nachdem er am Montag Silber über 100 Meter geholt hatte. In Rio hatte er in der siegreichen 4x100m-Staffel gestanden.

Tolle Atmosphäre in London

Martina Willing, mit 57 Jahren die zweitälteste WM-Teilnehmerin in der englischen Metropole, sicherte sich im Speerwerfen mit 20,57 m Bronze. Es war die insgesamt 14. WM-Medaille der blinden und querschnittsgelähmten Wurfspezialistin. Auch Mathias Mester schnappte sich Platz drei im Speerwurf (40,54 m).
Am Montag verpassten Bensusan und Leon Schäfer (beide 100 m) sowie Lindy Ave (Weitsprung) vor 20.000 Zuschauern nur jeweils knapp Bronze und landeten auf dem vierten Rang.
Im 23-köpfigen DBS-Team für London standen insgesamt sechs Paralympics-Champions von Rio de Janeiro 2016. Am Zuckerhut wurden zudem fünf Silber- und drei Bronzemedaillen gewonnen. Bei der letzten Para-WM der Leichtathleten 2015 in Doha/Katar kam die deutsche Auswahl auf insgesamt 24 Medaillen (8 Gold, 7 Silber, 9 Bronze).
Fest steht bereits, dass die rekordträchtige Veranstaltung an der Themse als bislang stimmungsvollste Para-Leichtathletik-WM in die Geschichte eingehen wird. "Die Atmosphäre ist echt wunderbar", sagte Bensusan. Für die zehn Eventtage bis 23. Juli waren bereits vor dem Startschuss 250.000 Eintrittskarten verkauft worden. Das bedeutet einen Zuschauer-Rekord für eine Veranstaltung außerhalb der Paralympics. Auch Prinz Harry hatte sich im Rahmen der "FillTheStadium"-Kampagne engagiert.
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