Wird Olympia 2018 in Pyeongchang verlegt? Sotschi und München als Alternativen

VonSID

Update 01/09/2017 um 15:20 GMT+2 Uhr

Die Debatte über eine mögliche Verlegung der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar 2018) wegen der anhaltenden militärischen Bedrohung durch Nordkorea gewinnt an Schärfe. Der Hamburger Sport-Ökonom Wolfgang Maennig hält den Umzug der Spiele auch in der Kürze der Zeit für möglich und nennt Sotschi und München als mögliche Ausweichorte.

Feature Olympia: Die Ringe in PyeongChang

Fotocredit: SID

"Sotschi könnte es logistisch und ökonomisch leisten. Putin schafft das auch in fünf Monaten", sagte Maennig über den Austragungsort der letzten Winterspiele. Eine Verlegung birge generell die Chance, vom Gigantismus der Spiele wegzukommen. "Man muss bereit sein, bescheidener zu denken", sagte der Ruder-Olympiasieger von 1988.
Selbst München hält Maennig für eine Alternative. "Es muss ja nicht der letzte Schrei bei den Sportstätten sein", meinte der Wissenschaftler. Man müsse auch temporäre Anlagen akzeptieren. "Warum kann ein olympisches Dorf nicht auch aus Containern bestehen?", fragt der Hamburger Experte, zumal es dafür mittlerweile "hochinteressante Konzepte" gebe.
München hatte sich für die Winterspiele 2018 und 2022 beworben, war einmal gegen Pyeongchang und beim zweiten Mal wegen der mangelnden Unterstützung in der Bevölkerung durchgefallen. Die Olympia-Gegner fühlten sich seinerzeit auch durch den geplanten Bau von vielen neuen Wohnungen für das olympische Dorf abgeschreckt.

IOC sieht bislang keine Risiken

Von Verschiebe-Szenarien aller Art hält man beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bislang allerdings noch nichts. "Wir beobachten die Situation natürlich ganz genau", sagte Gunilla Lindberg, Chefin der IOC-Koordinierungskommission, nach der letzten IOC-Inspektion des südkoreanischen Olympiaorts. Für den Augenblick sehe sie "noch kein Sicherheitsrisiko für die Spiele".
Die Raketenabschüsse durch Nordkoreas unberechenbaren Staatschef Kim Jong-un haben die Region jedoch aufgeschreckt. Der Ticketverkauf ist fünf Monate vor dem Startschuss der Spiele auf einem historischen Tief. Gerade mal 4,8 Prozent der Eintrittskarten wurden bislang im Gastgeber-Land verkauft.
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