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FIS suspendiert nach Urteilsbegründung russisches Sextett um Legkow

VonSID

Update 30/11/2017 um 19:28 GMT+1 Uhr

Der Ski-Weltverband FIS hat die sechs wegen des Dopingskandals lebenslang für Olympia gesperrten russischen Langläufer nun doch provisorisch suspendiert. Das teilte die FIS am Donnerstag mit. Die russischen Sportler um den Sotschi-Sieger Alexander Legkow sind nicht mehr bei FIS-Rennen startberechtigt. In der vergangenen Woche hatte sich der Verband noch gegen eine Suspendierung entschieden.

Alexander Legkow ist einer der gesperrten Athleten

Fotocredit: SID

Als Grund für die Neubewertung nannte die FIS in einer Stellungnahme die am Montag veröffentlichte schriftliche Urteilsbegründung der zuständigen Oswald-Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Fall Legkows. "Die FIS ist beunruhigt über das Ausmaß der systematischen Verschwörung, um positive Tests russischer Athleten bei den Olympischen Spielen in Sotschi zu verhindern, wie es in der IOC-Entscheidung im Detail und mit überzeugenden Beweisen dargestellt ist", hieß es vonseiten der FIS.
Das IOC hatte Legkow sowie Jewgeni Below, Maxim Wylegschanin, Alexej Petuchow, Julia Iwanowa und Jewgenija Schapowalowa Anfang November lebenslang in allen Funktionen für Olympia gesperrt. Das Sextett streitet jegliches Fehlverhalten ab und kündigte bereits den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS an. Am vergangenen Wochenende waren Below und Wylegschanin beim ersten Weltcup in Kuusamo an den Start gegangen, hatten aber Podestplatzierungen verpasst.

Teil "systematischen Verschwörung"

Das Anti-Doping-Panel der FIS befand nun, dass es aufgrund der Urteilsbegründung der Oswald-Kommission "höchstwahrscheinlich" sei, dass die Sportler an der systematischen Verschwörung teilgenommen hätten. Die Athleten hätten das Recht auf ein ordentliches Verfahren und eine persönliche Anhörung, bevor eine finale Entscheidung getroffen werde. Die Suspendierungen geschähen im Interesse eines fairen Wettbewerbs im Langlauf-Weltcup und der Qualifikation für die kommenden Olympischen Winterspiele.
"Das hat mich schon ein bisschen überrascht, da die vorherige Position der FIS war, dass die Ermittlungen der IOC-Kommission keine neuen Fakten ergeben hat", sagte Legkows Anwalt Christof Wieschemann dem "SID". Für ihn sei die vorherige Bewertung der FIS "richtig", erklärte Wieschemann.

Kritik von Legkow-Anwalt Wieschemann

Der Jurist hatte schon nach der Veröffentlichung der Urteilsbegründung die Oswald-Kommission kritisiert. "Man hätte sich die Anhörungen ersparen können. Die Kommission hatte bereits ein Urteil, bevor wir die Tür zum Versammlungsraum öffneten", hieß es am Mittwoch in einer Erklärung.
Insgesamt hat die Oswald-Kommission bisher 22 russische Athleten lebenslang für Olympia gesperrt. Auch der Bob- und Skeleton-Weltverband IBSF sowie die Internationale Biathlon-Union IBU haben bei den in ihrer Verantwortung liegenden Fällen Suspendierungen ausgesprochen.
In der Urteilsbegründung im Fall Legkows hatte die Oswald-Kommission den McLaren-Report, der Russland über Jahre ein institutionalisiertes Dopingsystem attestierte, anerkannt und von einer "Verschwörung" gesprochen.
Zudem stufte sie Whistleblower Grigorij Rodtschenkow als "glaubwürdigen Zeugen" ein. Das IOC entscheidet am kommenden Dienstag über einen Ausschluss Russlands von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang.
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