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Snooker-WM 2016: Kein Zufall mehr - Mark Selby gewinnt zum zweiten Mal die WM

Rolf Kalb

Update 03/05/2016 um 17:02 GMT+2 Uhr

Mark Selby hat bei der Snooker-WM den zweiten Titel eingefahren. Der erste Triumph kann Zufall sein, der zweite ist es nicht mehr: Selby gehört seit Montag zu den ganz Großen des Snooker. Als sechster Spieler in der Crucible-Ära und als 13. Akteur insgesamt hat er mehr als einen WM-Titel geholt. Das erklärt auch seine emotional bewegte Reaktion nach dem Sieg. Willensstärke kann einen weit bringen.

Weltmeister Mark Selby

Fotocredit: Eurosport

Mark Selby betont selber immer wieder, dass er sicherlich nicht der talentierteste Snookerspieler ist. Aber er ist bereit, die harte Arbeit zu investieren, und er hat einen unbeugsamen Willen.
Genau mit diesen Eigenschaften hat er jetzt auch die Weltmeisterschaft gewonnen. Und gleichzeitig beweist er auch wieder die Erkenntnis, dass derjenige, der mit der besten Form und den meisten Vorschusslorbeeren in die WM geht, am Ende nicht als Weltmeister herauskommt. Es kommt auf die Entwicklung während der 17 Tage an und darauf, ein Momentum zu entwickeln. Mark Selby hat das geschafft.
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Snooker-WM: Selby im Weltmeister-Interview

Der "Jester von Leicester" hat zugegeben, dass er vor dem Finale nur eine gute Session gespielt hat: die letzte in seinem Halbfinale gegen Marco Fu. Aber auf sein B-Spiel und seinen Biss konnte er sich vorher verlassen; das hat ihn durch die ersten drei Runden getragen.

Wahrhaft weltmeisterlich

Im Finale reichten ihm auch zwei gute Sessions: die erste und die letzte. In der zweiten und der dritten Session, das sagte er ja auch im Interview nach dem Match, habe er einfach nur mitgehalten. Das 6:0 in der ersten Session war schon vorentscheidend. Wie er dann aber über die Ziellinie gekommen ist, nachdem Ding Junhui auf 14:16 verkürzt hatte, war wahrhaft weltmeisterlich.
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Snooker-WM: Weltmeister Selby feiert Fußball-Meister Leicester

Ding Junhui hat während der gesamten WM das beste Snooker gespielt. Mit seinen 15 Centuries verpasste er den alten Hendry-Rekord aus dem Jahr 2002 nur um ein Hunderterbreak. Aber im Finale hat er eben nicht das bessere Snooker gespielt. Da konnte er seine Stärken nicht so einbringen, wie er es gebraucht hätte.
Das lag zum einen natürlich an der taktischen Brillanz von Selby, aber auch an dem Druck, unter dem jeder steht, der zum ersten Mal ein WM-Finale bestreitet. Als er sich einigermaßen zurechtgefunden hatte, da lag er schon mit 0:6 hinten. Die Hypothek war zu groß. Aber trotzdem kann er auch Positives mitnehmen.

Ding muss seine Lehren ziehen

Wenn Ding Junhui die richtigen Lehren aus den letzten 17 Tagen zieht, dann sollte er seinen persönlichen Crucible-Fluch überwunden haben. Bisher waren die Weltmeisterschaften ja eher Enttäuschungen für den Chinesen. Das könnte sich jetzt ändern. Coach Terry Griffiths wird ihm dabei helfen können. Die positiven Effekte dieser Zusammenarbeit sind ja sowieso nicht zu übersehen.
Nach dieser WM spricht nichts dagegen, dass er das Finale ein weiteres Mal erreichen kann. Und dann wird er besser gewappnet sein. Er selber sagte es nach dem Finale: "Das war das erste Mal, dass ich mich hier gefühlt habe, als würde ich zuhause spielen."
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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