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Die Krönung beim Masters: Ronnie O’Sullivan bleibt der Maßstab

Rolf Kalb

Update 18/01/2016 um 17:44 GMT+1 Uhr

Ronnie O’Sullivan ist und bleibt ein Phänomen. Sein Rückkehrplan ist perfekt aufgegangen, auch wenn ihn das leider die Teilnahme am German Masters gekostet hat. Der Triumph beim Masters in London, sein sechster insgesamt bei diesem bedeutendsten Einladungsturnier im Kalender, war die Krönung. Und wieder einmal musste er dazu (wie er selber zugab) nicht einmal sein bestes Snooker spielen.

Ronnie O'Sullivan Interview

Fotocredit: Eurosport

Ronnie O’Sullivan ist clever und erfahren genug, um die Situation richtig einzuschätzen. „Ich hatte Glück, dass die anderen gegen mich nicht in Top-Form gespielt haben“, verriet er Worldsnooker. Mark Williams knüpfte ihm immerhin fünf Frames ab, und Mark Selby zwang ihn im Viertelfinale auf ein höheres Niveau. Aber auch da lieferte O’Sullivan prompt. Stuart Bingham und Barry Hawkins waren dann nur noch Opfer, keine Gegner.

Sportpsychologe macht guten Job

Es ist aber nicht nur der Respekt der Gegner, der Ronnie O’Sullivan zu diesem Rekord-Sieg verholfen hat. Es war auch die Einstellung. Selten hat man ihn nach einem Turniersieg so entspannt erlebt, selten hat er soviel gelacht und gelächelt. Er selber war zu Recht stolz darauf, wie er das Masters gehandhabt hat, auch und gerade das Finale: „Ich habe meine Konzentration, mein Temperament und meine Disziplin die ganze Zeit gehalten.“ Dr. Steve Peters, der Sportpsychologe, hat da offenbar wieder ganze Arbeit geleistet.
Was seinen Sieg noch bemerkenswerter macht ist die Tatsache, dass er sich auch durch seine Bandscheibenprobleme nicht vom Weg hat abbringen lassen. Sowohl sein Stand als auch seine Armaktion, so verriet er, sei nicht so sicher wie gewohnt gewesen. Davon hat man aber kaum etwas gemerkt. Natürlich hat auch er nicht fehlerlos gespielt, aber bei Problemen wie diesen sollte man eigentlich gerade bei langen Bällen Schwächen erwarten. Das war aber der vielleicht stärkste Bereich seines Spiels.

Als nächstes ins "Woodstock des Snooker"

Ronnie O’Sullivan hat wieder einmal den Maßstab gesetzt. Gefordert sind die anderen Spieler, wieder einmal. Es mutet beinahe schon ironisch an, dass die anderen gerade dann förmlich Angst vor Ronnie zu haben scheinen, wenn er nach einer Pause zurück kommt. Das war bei der Weltmeisterschaft 2013 so, und das war nun auch beim Masters so.
Nach einer Woche ohne Snooker geht es mit den Gruppen drei und vier der Championship League weiter, bevor dann der Höhepunkt für die deutschen Snookerfans folgt: das German Masters in Berlin. Barry Hearn hat mit „Woodstock des Snooker“ einen sehr treffenden Begriff geprägt. Eurosport überträgt natürlich vom 3. bis zum 7. Februar, aber ich freue mich auch schon darauf, möglichst viele Fans im Tempodrom persönlich begrüßen zu können.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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