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Philipp Kohlschreiber führt das DTB-Team gegen die Dominikanische Republik zum Klassenerhalt

VonSID

Update 20/09/2015 um 20:36 GMT+2 Uhr

Philipp Kohlschreiber hat das deutsche Tennis-Team im Glutofen Santo Domingo mit kühlem Kopf und einer beeindruckenden One-Man-Show zum Klassenerhalt geführt. Der Weltranglisten-34. aus Augsburg gewann am Sonntag auch das Spitzeneinzel in der Dominikanischen Republik gegen Victor Estrella Burgos souverän mit 6:4, 6:1, 6:2 und wurde mit dem dritten Dreisatz-Sieg zum deutschen Matchwinner.

Philipp Kohlschreiber beim Davis Cup in der Dominikanischen Republik

Fotocredit: Imago

Beim Stand von 3:1 für die Gäste war dank Kohlschreiber das letzte Einzel, das Benjamin Becker gegen Roberto Cid mit 6:4, 7:6 (7:4) gewann, ohne Bedeutung. "Wie er sich hier präsentiert, ist sensationell", sagte Michael Kohlmann, der seit seiner Amtsübernahme als Teamkapitän keinerlei Probleme mit seiner Nummer eins hatte - im Gegensatz zu seinen Vorgängern.
Im Frühjahr 2014 hatte Kapitän Carsten Arriens nach endlosen Ränkespielchen Kohlschreiber aus dem Team geworfen, stolperte dann aber selbst über die Personalie und wurde nach einem völlig missratenen Versöhnungsversuch entlassen.
In der Dominikanischen Republik war von alledem nichts zu sehen, Kohlschreiber präsentierte sich auf und neben dem Platz als Musterprofi, der für seine schwächelnden Teamkollegen vorbildlich in die Bresche sprang. Nach seinem souveränen Dreisatzsieg zum Auftakt gegen José Hernández-Fernandez und dem ebenso sicheren Doppel-Erfolg an der Seite von Philipp Petzschner (Bayreuth) lieferte er auch am Sonntag ein Match ohne Fehl und Tadel ab - und brachte dem Weltranglisten-57. Estrella Burgos die erste Heimniederlage seit mehr als fünf Jahren bei.
Seine Einzelbilanz im Davis Cup, die im Gegensatz zum Verhältnis zu diversen Teamkollegen und -kapitänen stets über jeden Zweifel erhaben waren, verbesserte er auf 14:9. Die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) bleibt damit ein weiteres Jahr in der Beletage der 16 besten Teams. Zuletzt war der dreimalige Davis-Cup-Sieger 2003 aus der Weltgruppe abgestiegen und zwei Jahre später in die Erstklassigkeit zurückgekehrt.

Kohlschreiber wird zum Helden

Kohlschreiber musste zum alleinigen Helden werden, weil Benjamin Becker (Magenverstimmung) und Dustin Brown, dem auf dem Weg zu seiner Niederlage am Freitag gegen Estrella Burgos Krämpfe im ganzen Körper schüttelten, die Kraft fehlte, um einen Sieg beizusteuern.
Bei über 30 Grad Hitze und brutaler Luftfeuchtigkeit ließ sich Kohlschreiber auch von einem frühen Break seines Gegners nicht beeindrucken, durchbrach auch dank seiner spielerischen Überlegenheit Estrella Burgos' Aufschlag zweimal und holte den ersten Satz.
Mit dem Satzgewinn brachte Kohlschreiber das Publikum zum Schweigen. Estrella Burgos hatte große Probleme mit Kohlschreibers Tempo und dem variablen Spiel des Deutschen, der ihn immer wieder taktisch klug über den Platz jagte und nun das Spiel nach Belieben dominierte. Der zweite Satz dauerte nur 34 Minuten. Als Kohlschreiber dem 35 Jahre alten Nationalhelden der "DomRep" auch im dritten Satz direkt den Aufschlag abnahm, war die Vorentscheidung gefallen.
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