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Angelique Kerber unterliegt beim WTA-Finale in Singapur Garbine Muguruza
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Publiziert 28/10/2015 um 14:44 GMT+1 Uhr
Mit Entschuldigungen hielt sich Angelique Kerber in den Stunden nach dem verpassten vorzeitigen Sprung ins Halbfinale des WTA-Finals in Singapur gar nicht erst auf. Knallhart analysierte die deutsche Nummer eins im knallorangenen Kapuzenpulli ihr 4:6, 4:6 gegen Angstgegnerin Garbine Muguruza aus Spanien.
Kerber kassierte die erste Niederlage
Fotocredit: SID
"Ich hatte meine Chancen und konnte sie nicht nutzen. Das ist schon frustrierend", meinte die Weltranglistensiebte aus Kiel und gab zu: "In den entscheidenden Momenten war sie einfach aggressiver und besser. Das war der Schlüssel. Ich dagegen habe zu viele Fehler gemacht." Es war bereits ihre vierte Schlappe gegen Muguruza in Serie.
Kerber kann nach ihrer ersten Niederlage im zweiten Singapur-Match trotzdem noch davon träumen, beim Saisonabschluss-Turnier als erste Deutsche nach Steffi Graf 1998 ins Halbfinale einzuziehen. Die Ausgangslage vor dem abschließenden Gruppenspiel am Freitag gegen die sieglose Lucie Safarova (Tschechien) ist vertrackt. Im ungünstigsten Fall könnte sogar ein Erfolg von Kerber den K.o. bedeuten - andererseits könnte selbst eine Dreisatz-Niederlage noch für das Halbfinale reichen.
"Ich werde mich damit nicht beschäftigen. Fest steht, ich gehe da raus und will gewinnen. Alles andere wird man sehen", sagte die 27-Jährige, der die Enttäuschung bei der Pressekonferenz deutlich anzumerken war. Mit einem Keks versuchte sie sich, in den Katakomben ein wenig zu trösten.
Frühes Break
Zwei Tage nach dem starken Auftakt gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (6:2, 7:6) geriet Kerber im Duell mit Muguruza gleich unter Druck. Doch die Kielerin wandelte einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung um, weil sie die aggressiv agierende Spanierin immer wieder auskonterte.
Muguruza, der insgesamt 38 Winner gelangen, fing sich aber und nahm Kerber den Aufschlag zur eigenen 5:4-Führung ab. Ihrem Frust ließ sie danach freien Lauf, als sie beim Wechsel zu ihrem herbeigerufenen Coach Torben Beltz sagte: "Ich versuche alles, aber es klappt nicht." Wenig später nutzte Muguruza ihren ersten Satzball. Auch in der Folge musste Kerber bei eigenem Aufschlag hart kämpfen.
Nach einem 2:4-Rückstand glich sie noch einmal zum 4:4 aus, doch gegen die vielen erfolgreichen Netzattacken von Muguruza stand sie letztlich auf verlorenem Posten. Selbst ein falscher Ergebnis-Ruf von Schiedsrichterin Marija Cicak, die der 22-Jährige eine falsche 5:2-Führung zuschreiben wollte, brachte sie nur kurz aus dem Rhythmus.
Kerber verpasst 54. Sieg
Kerber verpasste damit am vierten Turniertag auch ihren 54. Sieg der Saison, mit dem sie in puncto Erfolge Branchenführerin Serena Williams (ebenfalls 53) überflügelt hätte.
Mit der Qualifikation für das Halbfinale könnte sich für die Kielerin ein Kreis schließen. Es war Steffi Graf, die der Fed-Cup-Spielerin im Frühjahr geholfen hatte, ihre zweimonatige Formkrise zu meistern. Seitdem hatte Kerber vier Turniere gewonnen (Charleston, Stuttgart, Birmingham, Stanford). Nur Serena Williams holte mehr Titel (5). Um gegen Muguruza nichts dem Zufall zu überlassen, hatte Kerber am Tag zuvor mit Ex-Profi Austin Karosi (USA) trainiert, der die harten flachen Schläge der Wimbledonfinalistin perfekt imitierte.
Zudem setzt Kerber auch in den Tagen von Singapur neben Eisbädern und ausgedehnten Physio-Einheiten auf ihre bewährte "Schlaf-Therapie". "Ich habe gemerkt, dass ich dabei am besten regenerieren kann. Immer wenn ich Zeit habe", berichtete sie schmunzelnd, "versuche ich zu schlafen: Im Flieger und auch sonst überall."
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