Blutiges Drama in der NHL um Torwart Clint Malarchuk - fast verblutet und an Depressionen erkrankt
VonEurosport
Update 22/03/2024 um 08:38 GMT+1 Uhr
Kein Sport-Tag wie jeder andere: Jubiläen & Rekorde, Feiertage & Dramen, großes Kino & vergessene Helden: Unser täglicher Blick zurück in die Sportgeschichte - heute mit einem Drama in der NHL. Am 22. März verblutete Torwart Clint Malarchuk nach einem Unfall fast auf dem Eis. Er überlebte, doch die Szene sollte ihn noch Jahre später einholen.
Wer die Bilder einmal gesehen hat, der wird sie kaum je vergessen: Blut auf dem Eis, immer mehr Blut - und der Torwart Clint Malarchuk, der sich ungläubig, dann panisch an die Wunde am Hals greift. "Am 22. März hätte ich das erste Mal sterben sollen", fasst der Kanadier die dramatische Szene aus dem Jahr 1989 zusammen, als ihm ein Gegenspieler in einem NHL-Duell nach einem Sturz unabsichtlich die Schlagader aufschneidet.
Die schnelle Reaktion eines seiner Trainer rettet ihm noch auf dem Eis ein erstes Mal das Leben: Der Vietnam-Veteran versucht, den Blutverlust mit vollstem Körpereinsatz so gering wie möglich zu halten, bis der Rettungswagen bereitsteht.
Malarchuk glaubt, dass er sterben wird, bittet einen Betreuer, seine Mutter anzurufen und ihr zu sagen, dass er sie liebe - und einen Geistlichen zu holen. Zuschauer in der Halle werden ohnmächtig und erleiden Herzattacken, einige der Profis auf dem Eis müssen sich unter dem Eindruck der Szene übergeben.
Doch Malarchuk überlebt, obwohl er rund 1,5 Liter Blut verliert. Mit Hunderten von Stichen schließen die Ärzte in Buffalo die Wunde, stabilisieren seinen Zustand - und schon zehn Tage nach dem Unfall steht der 27-Jährige wieder auf dem Eis.
Drama um Zednik wirft Malarchuk aus der Bahn
Doch das Drama holt Malarchuk Jahre später noch einmal ein - und kostet ihn ein zweites Mal fast das Leben. Als im Februar 2008 NHL-Profi Richard Zednik ebenfalls durch eine Schlittschuhkante an der Kehle verletzt wird (Bild unten, auch er überlebte und war weiter aktiv), holen die verdrängten Ängste Malarchuk ein. Sein Leben gerät aus den Fugen und im Herbst jenes Jahres setzt er sich eine Waffe ans Kinn und drückt ab.
Die Kugel bliebt im Kopf stecken und erneut retten die Ärzte sein Leben. Seitdem hat Malarchuk sich seinen Dämonen gestellt, engagiert sich gegen Depressionen und will so allen Leidensgenossen Mut machen: "Sonst war alles, was ich durchgemacht hab, umsonst", so die Botschaft von Clint Malarchuk.
Der tödliche Unfall von Adam Johnson 2023 rief die Erinnerungen an das Drama um Malarchuk auf traurigste Weise wieder in Erinnerung.
Heute arbeitet Malarchuk mit seiner Frau Joanie als Mentaltrainer.
(SID)
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