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Turnen: Japans Legende Kohei Uchimura beendet Karriere - Doppel-Olympiasieger im Mehrkampf

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VonEurosport

Update 11/01/2022 um 12:28 GMT+1 Uhr

Japans Kunstturn-Legende Kohei Uchimura hat seine Karriere am Dienstag offiziell beendet. Das teilte sein Management mit. Der 33 Jahre alte Superstar hatte bereits vor den für ihn enttäuschenden Olympischen Spielen in seinem Heimatland im Sommer angedeutet, seine Laufbahn beenden zu wollen. Seinen letzten Wettkampf bestritt er bei der WM im Oktober in seiner Heimatstadt Kitakyushu.

Kohei Uchimura

Fotocredit: Getty Images

Es gab Kontrahenten, die spektakulärer turnten. Es gab Rivalen, die auf dem Turnpodium emotionaler agierten. Aber Kohei Uchimura war der König, unumstritten: "King Kohei" nannte man in den großen Turnhallen der Welt respektvoll, fast unterwürfig den stoischen Japaner, der am Dienstag mit 33 Jahren seinen bereits angekündigten Rücktritt auch offiziell vollzog.
Sein einmaliges Bewegungstalent, gepaart mit einer makellosen Technik und immensem Trainingseifer, war die Basis für eine bis dahin beispiellose Siegesserie in der turnerischen Königsdisziplin, dem Mehrkampf. Von 2009 bis 2016 blieb Uchimura über alle sechs Geräte ungeschlagen, zwei Olympiasiege und fünf Weltmeistertitel inklusive. Auch seine deutschen Top-Gegner Fabian Hambüchen, Marcel Nguyen und Philipp Boy bissen sich an dem Asiaten die Zähne aus.
Hambüchen und Uchimura wurden ungeachtet ihrer sportlichen Rivalität gute Freunde, Japan-Fan Hambüchen reiste mehrfach zu längeren gemeinsamen Trainingsaufenthalten in das fernöstliche Kaiserreich. Und staunte dabei über Uchimuras Einstellung: "Kohei war sich nie zu schade, nach Trainingsende noch die Halle zu putzen."
Sein demütiges Wesen kam und kommt gut an in Japan. Folgerichtig war die Bestürzung groß, als Uchimura bei Olympia 2021 in Tokio am Reck an einer Medaille vorbeigriff. Chronische Schulterprobleme hatten ihn, den Mehrkämpfer schlechthin, gezwungen, sich auf das Königsgerät zu konzentrieren.
Das tat der 1,62 m kleine Athlet auch bei den letztjährigen Weltmeisterschaften in seiner Geburtsstadt Kitakyushu - mit einem ehrenvollen sechsten Platz. Und einem zufriedenen Lächeln nach seiner allerletzten Übung. Uchimura: "Ich kann nicht mehr alles zeigen, was ich trainiere, ich habe meinen Zenit überschritten. Aber ich akzeptiere das."
(SID)
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