Alba Berlin vor historischer Chance

"Das wäre der größte internationale Erfolg eines deutschen Klubs seit dem Korac-Cup-Sieg vor 20 Jahren", sagte Albas Geschäftsführer Marco Baldi. 1995 hatten die "Albatrosse" selbst den damals hinter Landesmeister- und Pokalsieger-Cup drittwichtigsten Wettbewerb auf europäischer Bühne gewonnen.

"Ein Weiterkommen wäre sensationell", sagte Albas Sportdirektor und Ex-Spieler Mithat Demirel.

Die gute Ausgangsposition haben sich die Berliner in der Top-16-Runde selbst erarbeitet. Der Bundesliga-Zweite gewann am vorletzten Spieltag beim direkten Widersacher Panathinaikos Athen überraschend mit 68:66 und fuhr den siebten Sieg ein. Das Hinspiel in Tel Aviv hatte Alba ebenfalls überraschend gewonnen (66:59).

"Die Mannschaft hört nicht auf, mit viel Herz und Willen immer noch einen Schritt weiterzugehen", sagte Baldi. Nun habe man gegen den Titelverteidiger Maccabi "ein echtes Endspiel vor den eigenen Fans", sagte der Geschäftsführer nicht ohne Stolz.

Für Baldi kommt die gute Entwicklung nicht überraschend. "Bezüglich Leidenschaft, Einstellung, Herz und Geschlossenheit hat es in dieser Mannschaft von Anfang an gestimmt", sagte der Alba-Macher. In der Euroleague sei das Selbstvertrauen von Spiel zu Spiel gewachsen. Dort komme es auf jede Kleinigkeit an, auf jedes Ausboxen beim Rebound, auf jedes schnelle Zurücklaufen, auf jeden Freiwurf. "Das hat die Mannschaft im Laufe der Saison immer mehr beherzigt", so Baldi.

Das Spiel des Jahres löst in der Hauptstadt eine wahre Basketball-Begeisterung aus. Schon Tage vor der Partie gegen den 51-maligen israelischen Meister waren 11.000 Tickets verkauft. Die Hallentore öffnen am Donnerstag schon eine halbe Stunde früher als üblich.

"Das ist eine sehr schöne Situation, in die wir uns selbst gebracht haben", betonte Demirel: "Als Underdog das letzte Spiel um den Einzug ins Viertelfinale gegen den amtierenden Euroleague-Champion auszutragen, ist einfach klasse." Die Mannschaft dürfe jetzt jedoch "nicht zu emotional" werden und müsse am Donnerstag "konzentriert ihren Basketball" spielen.

Bei einem Sieg müssten sich die Berliner allerdings auch auf "heiße Wochen" einstellen. Nach dem Duell gegen Tel Aviv wartet am Wochenende bereits das Final-Four-Turnier im Pokal, bei dem Alba schon am Samstag wieder aufs Parkett muss. Am Dienstag oder Mittwoch würden dann die Euroleague-Play-offs beginnen, und nebenher läuft noch die Meisterschaft.