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Dirk Nowitzki und das DBB-Tea, verloren in der EM-Gruppenphase gegen die Türkei und zittern nun

VonSID

Publiziert 09/09/2015 um 09:16 GMT+2 Uhr

Ausgerechnet ein alter türkischer Weggefährte zauberte Dirk Nowitzki nach dem Rückschlag im Kampf um das EM-Achtelfinale ein Lächeln ins Gesicht. Er freute sich sichtlich, als ihn sein alter NBA-Kumpel Hedo Türkoglu in Berlin auf dem Weg in die Kabine überraschte. Die warmen Worte halfen aber wenig, der schwache Nowitzki war nach dem bitteren 75:80 (24:41) gegen die Türkei völlig enttäuscht.

Dirk Nowitzki ist mit dem Spiel gegen die Türkei unzufrieden

Fotocredit: Imago

"Manche unserer Spielsysteme kannten sie besser als wir selber", sagte Nowitzki, der bei der zweiten Niederlage im dritten Gruppenspiel zwar 15 Punkte erzielte, aber nur wenig überzeugen konnte. "Dirk war - so wie wir alle - nicht in bester Verfassung", sagte Bundestrainer Chris Fleming, der mit seinem Team nun vor einem ersten "Endspiel" steht, um mindestens Platz vier in der Sechsergruppe zu erreichen.
Am Mittwoch (17.45 Uhr) muss gegen Italien dringend der zweite Sieg her, sonst droht wie schon bei der EuroBasket vor zwei Jahren das Aus in der Vorrunde. Das wird aber schwer genug, denn das Team um die NBA-Profis Danilo Gallinari (Denver Nuggets), Marco Belinelli (Sacramento Kings) und Andrea Bargnani (Brooklyn Nets) zeigte am Dienstag beim überraschenden 105:98 (42:45) gegen den stärker eingeschätzten letzten deutschen Gegner Spanien (Donnerstag), was in ihm steckt.
"Das wird ein schönes Spiel mit einer schönen Atmosphäre", sagte Nowitzki mit Blick auf die Italiener. Mit dem Fakt, dass ein Sieg quasi Pflicht sei, könne die junge Mannschaft umgehen, meinte der 37-Jährige von den Dallas Mavericks: "Druck ist immer da, wegen Druck machen wir den Wettbewerb und sind Sportler. Das ist für mich überbewertet."
Nowitzki forderte mehr Aggressivität und eine bessere Fokussierung von Beginn an. Vor allem der schlechte Start kostete die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) gegen die Türkei den Sieg. Außerdem war die Dreierquote mit 19 Prozent (5 von 26) unterirdisch schlecht. Fleming fiel lange keine Lösungen ein, als Aufbauspieler Dennis Schröder schwächelte und das Team nicht wie gewohnt führte.
Der Bundestrainer versuchte es mit neuen Aufstellungsvarianten, stellte - allerdings viel zu spät - die Verteidigung um. Doch eine dauerhafte Besserung brachte das alles nicht. "Wir haben aus den Fehlern in Hamburg nicht gelernt", kritisierte Nowitzki: "Wir wussten, dass die Türken sehr explosiv sind."
Vor zweieinhalb Wochen hatten die Türken die DBB-Auswahl in der Vorbereitung beim Supercup ähnlich überrollt, führten schnell mit 24 Punkten. Damals konnten Nowitzki und Co. das Spiel noch drehen, doch am Dienstagabend in der Hauptstadt zog der WM-Viertelfinalist seinen Matchplan eiskalt durch.
Dass es überhaupt zu dem Spiel kam, ist dem DBB selbst zu verdanken. Jede Gastgeber-Nation durfte sich in der Vorrunde einen Gegner aussuchen. Die Deutschen wählten die Türkei, denn es versprach in der Hauptstadt eine volle Halle. Aber eben auch einen unnötig schweren Gegner. So jubelten die mehr als 2000 türkischen Anhänger über ihren zweiten Gruppensieg, während die Hausherren nun vor argen Problemen stehen.
Das Mimimalziel ist das Erreichen der Finalrunde in Lille. Dort werden auch die ersten Tickets für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vergeben. Bei einem erneuten Auftritt wie gegen die Türkei dürfte die sportliche Qualifikation aber ein Traum bleiben. "Wenn wir weiter so auflaufen, werden wir Probleme bekommen, überhaupt nach Frankreich zu kommen", sagte Fleming.
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