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NBA-Play-offs: Dennis Schröder fordert mit seinen Atlanta Hawks LeBron James und Cleveland heraus

Henning Kuhl

Publiziert 02/05/2016 um 12:39 GMT+2 Uhr

Dennis Schröder und seine Atlanta Hawks starten in die zweite Runde der NBA-Play-offs. Gegner in der Best-of-seven-Serie sind die Cleveland Cavaliers um Superstar LeBron James. Für den deutschen Nationalspieler ist es ein ganz besonderes Duell, denn die Hawks haben noch eine offene Rechnung mit den Cavs.

Fünfter Sieg in Folge für Dennis Schröder und die Hawks

Fotocredit: SID

Den Kopf gesenkt, die Schultern hängend, die Schuhe halb aufgebunden. Die Enttäuschung war Dennis Schröder ins Gesicht geschrieben, als er das Parkett in Richtung Umkleide verließ. Soeben war der Point Guard mit seinen Atlanta Hawks aus den Playoffs ausgeschieden, gegen die Cleveland Cavaliers um ihren Superstar LeBron James. Mit einem satten 0:4. Ein Sweep, wie der NBA-Fan sagt. Und das, obwohl die Hawks die bessere Saison gespielt und dadurch in der Serie gegen Cleveland den Heimvorteil hatten.
Das war vor einem Jahr, im Finale der Eastern Conference 2015.
Seitdem ist viel passiert: Die Hawks haben nicht an ihre Form aus der Vorsaison anknüpfen können, sind nur vierter im Osten geworden. Und nun geht es wieder gegen Cleveland. Wieder gegen LeBron James. Ohne den Heimvorteil. LeBrons Star-Edelhelfer Kyrie Irving und Kevin Love sind topfit, die Cavs haben die beste Hauptrunde aller Ost-Teams gespielt und gehen als klarer Favorit in die Best-of-seven-Serie – wer zuerst vier Spiele gewinnt, zieht in das Conference-Finale ein.

Furchtlos und selbstbewusst

Trotzdem geben sich die Hawks selbstbewusst. Die Brust ist breit, der Gang aufrecht, die Schuhe werden fest geschnürt sein - anders als vor einem Jahr. Die Körpersprache ist nach dem Erst-Runden-Triumph über die Boston Celtics (4:2) eine komplett andere als noch im Conference-Finale 2015 gegen Cleveland. Atlanta gibt sich dieses Jahr aggressiver, entschlossener, energischer, selbstbewusster – und kaum ein Spieler des Teams von Headcoach Mike Budenholzer symbolisiert das so wie Dennis Schröder.
Der 22-Jährige verkörpert perfekt die neue Haltung des Klubs. Gegen Boston präsentierte er sich als unangenehmer und hartnäckiger Defender, kämpfte um jeden Ball, schreckte vor keinem Körperkontakt zurück und wirkte schlicht furchtlos.
Genau diese Einstellung braucht sein Team nun gegen Cleveland: LeBron James ist der beste Allrounder der NBA, 113 Kilo Muskelmasse verteilt auf 2,03 Meter Körpergröße, unglaubliche Athletik, im Eins-gegen-eins kaum zu stoppen. Wenn man den Respekt ablegt, wenn man "dreckig" spielt, wenn man ihn nervt, wenn man selbstbewusst auftritt, wenn man an seine Chance und Fähigkeiten glaubt, dann ist aber auch der "King" verwundbar – und schlagbar.

Ein klares Motto

"Ready for Redemption". So lautet der Slogan der Hawks, den sie für die Serie gegen Cleveland ausgerufen haben. Sie wollen sich revanchieren für das bittere Aus vor einem Jahr. Sie wollen zurückschlagen. "Ich bin überzeugt, dass wir ein besseres Team sind als noch im letzten Jahr", sagte Scharfschütze Kyle Korver im Rahmen eines Trainings und betonte:
Unser Spiel zeichnet sich mittlerweile mehr durch die Defense als durch die Offense aus. 2015 war das noch anders. Cleveland ist ein starkes Team, aber wir können gewinnen, wenn wir richtig gut spielen.
Und Defensiv-Spezialist Kent Bazemore, der in erster Linie gegen LeBron James verteidigen wird, erklärte:
Wenn du zum ersten Mal in einer Play-off-Serie gegen LeBron spielst, ist das ein Wow-Erlebnis. Du staunst und bist beeindruckt. Aber wir haben diese Erfahrung letztes Jahr gesammelt und können uns daher nun voll und ganz auf das Spiel konzentrieren.

Schröder als X-Faktor

Während der Reagular Season verloren die Hawks alle drei Begegnungen gegen Cleveland (97:109, 108:110 n. V., 94:109). Doch nicht nur LeBron James weiß, dass das keine Rolle spielt und sagte gegenüber ESPN:
Was in der Vergangenheit war, ist egal. In der Zwischenzeit ist viel passiert.
Einer der größten Unterschiede ist Dennis Schröder: Der Deutsche lieferte dem Team in der Serie gegen Boston sowie die gesamte Saison über Defense, Energie, Leidenschaft und Selbstvertrauen, sorgte immer für einen Push, wenn er von der Bank auf das Parkett kam. Im dritten Spiel gegen die Celtics verzeichnete er 20 Punkte, im entscheidenden sechsten Game zwölf Zähler und acht Assists.
Er spielt eine zentralere, wichtigere Rolle als noch im Vorjahr. Und deshalb wird es gegen Cleveland nun auch besonders auf ihn ankommen - Schröder kann der X-Faktor werden. Nur mit ihm kann Atlanta die Cavaliers um "King James" schlagen.
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