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Canmore: Tarjei Bö bringt kleine Kristallkugel im Sprint unter Dach und Fach - Benedikt Doll vergibt Chance
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Publiziert 15/03/2024 um 18:55 GMT+1 Uhr
Tarjei Bö hat zum Auftakt beim Weltcup-Finale in Canmore einen besonderen Coup gefeiert. Der 35-Jährige schnappte sich am Freitag im Sprint die kleine Kristallkugel. Bö lief trotz einer Strafrunde beim Sieg seines Bruders Johannes Thingnes Bö (0 Fehler) auf den dritten Rang (+1:04,2 Minuten) und fixierte seinen zweiten Triumph in dieser Disziplinwertung seit 2010/11.
"Chapeau! Chapeau!" Bö läuft zur kleinen Kristallkugel
Quelle: Eurosport
Benedikt Doll verzog schon nach seinen finalen Sprint-Schüssen zerknirscht das Gesicht, schüttelte auf dem Zielstrich den Kopf: Den Start in sein letztes Weltcup-Wochenende hatte sich der Ex-Weltmeister ganz anders vorgestellt.
Denn mit Rang 23 verschenkte er im traumhaften Sonnenschein von Canmore seine Chance auf die erste kleine Kristallkugel der Karriere, legte in seiner Lieblingsdisziplin ausgerechnet zum Abschied mit vier Fehlern am Schießstand das schlechteste Saisonrennen hin.
"Unsere Arrivierten haben zu viele Fehler geschossen", haderte Sportdirektor Felix Bitterling. Im Verfolger können man aber "große Sprünge im Tableau machen". Wie schon 2019 und 2023 schloss Doll die Sprintwertung auf Rang vier ab, mit einem Sieg hätte er Tarjei Bö an der Spitze noch angreifen können. Letztlich fehlten bei der Show von Johannes Thingnes Bö 2:25,6 Minuten auf den Sieger aus Norwegen.
In der Loipe präsentierte sich der Schwarzwälder Doll bei leichten Plusgraden allerdings mit der siebtbesten Laufzeit und ließ fürs Wochenende hoffen.
Bö baut Vorsprung auf Bruder aus
Vorne feierte Johannes Thingnes Bö hochüberlegen in 23:37,0 Minuten seinen ersten Sprintsieg der Saison. Im Gesamtweltcup baute der mit großem Abstand schnellste Läufer seinen Vorsprung auf seinen am Freitag drittplatzierten Bruder Tarjei (1/+1:04,2) auf 92 Punkte aus, das dürfte eine Vorentscheidung sein. Auf Platz zwei komplettierte der Italiener Tommaso Giacomel (1/+1:02,7) das Podest.
Bester Deutscher am Fuße der Rocky Mountains war Johannes Kühn (1 Strafrunde/+1:20,4 Minuten) auf Position sieben, 16,2 Sekunden fehlten auf das Podest. "Der vierte Schuss stehend ist ärgerlich, bitter", sagte Kühn: "Es geht einen Tick besser, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden." Das konnte ein Großteil der DSV-Skijäger am Freitag sein.
Danilo Riethmüller (1/+1:22,4) schaffte mit Rang neun sein zweitbestes Karriereergebnis. "Sensationell", lobte ZDF-Experte Sven Fischer. Der laufstarke Philipp Nawrath (3/+1:49,1) verfehlte auf 1400 Metern Höhe stehend die letzten drei Schüsse, so reichte es nur für Platz zwölf. Justus Strelow (1/+1:51,1), Roman Rees (1/+2:01,5) und Philipp Horn (3/+2:07,8) schafften es allesamt unter die Top 20.
Doll mit Rücktritts-Entscheidung "ziemlich im Reinen"
Doll bleibt auf seiner Abschiedstournee nach der schlechten Ausgangsposition in der Verfolgung am Samstag (22:10 Uhr) nur noch der Massenstart am Sonntag (22:20 Uhr), wo er auch noch eine Mini-Chance auf die kleine Kristallkugel besitzt. Er spüre auf der Karriere-Zielgeraden vielmehr "Freude" als "Wehmut" und sei mit seiner Entscheidung "ziemlich im Reinen".
Bei den Frauen hat Janina Hettich-Walz als Siebte die beste Ausgangslage für das ebenfalls am Samstag (18:10 Uhr) stattfindende Jagdrennen.
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(SID)
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