Benedikt Doll, Philipp Nawrath, Philipp Horn und Johannes Kühn bescheren DSV-Team Traumtag in der Schweiz

Benedikt Doll ballte mit breitem Grinsen die Doppelfaust und stieß einen Jubelschrei in Richtung Publikum aus. Dann begann das gut zehnminütige Zittern, mit bangem Blick verfolgte der Führende die Schlussrunde von Johannes Thingnes Bö auf der Anzeigetafel - und konnte vor den Augen seiner Familie erneut jubeln: Als dritter DSV-Biathlet gelang dem Schwarzwälder in die diesem Winter ein Sieg.

Doll hält Superstar Bö in Schach - die Highlights vom Sprint

Quelle: Eurosport

Platz eins, drei, vier und sechs belegten die DSV-Skijäger - ein historisch gutes Ergebnis bei der Weltcup-Premiere in Lenzerheide. "Mehr strahlen kann man nicht", sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling: "Vier Leute unter den Top sechs, da muss man sich ein bisschen kratzen. Für uns ein grandioser Tag."
Doll hielt im Sprint großem Erwartungsdruck stand. "Die Schwiegereltern und meine Frau sind da", sagte der Gewinner mit schelmischem Grinsen im "ZDF": "Die haben sehr hohe Anforderungen. Die haben gesagt, dass sie ohne Sieg nicht herkommen. Schön, dass das geklappt hat."
Er werde sich am Abend mit "Kaffee und Kuchen sowie frisch gebackenen Plätzchen" für seinen fünften Weltcupsieg belohnen.
5,4 Sekunden rettete er nach fehlerfreiem Schießen auf den mit einer Strafrunde belasteten Bö ins Ziel. "Du wirst gewinnen", schrie ihm Trainer Sverre Olsbu Röiseland schon auf der Strecke zu.

Doll begeistert: "Wirklich ein geiles Gefühl"

Er habe sich stehend "so sicher gefühlt, dass ich wusste, es wird eine Null. Es war wirklich ein geiles Gefühl", sagte Doll: "Wir hatten auf der Strecke überragende Skier, großes Lob an die Techniker. Ich konnte easy Zeit rausholen."
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Auch Bö kommt nicht heran: Doll triumphiert in Lenzerheide

Quelle: Eurosport

Insgesamt gelang ihm auf den zehn Kilometern die dritte Laufzeit mit nur 15 Sekunden Rückstand zu Bö, auf der Schlussrunde baute er sein Polster gar noch um eine Sekunde auf den Norweger aus. Das gesamte Team habe "sehr, sehr gut geschossen", schwärmte der Vorläufer. "Es war in Östersund keine Eintagsfliege", lobte Lauftrainer Jens Filbrich: "Die Jungs sind immer in der Lage, ganz vorne reinzulaufen."
So holte Philipp Nawrath (1/+36,8) nach Platz eins und zwei von Östersund nun als Dritter seinen dritten Podestrang des Winters. "Die besten drei Deutschen sind auf einem Zimmer", erklärte der Bayer das Erfolgsgeheimnis mit einem Augenzwinkern: "Wahnsinn, was da grad abgeht. Mega gut von uns."

Horn schafft bestes Ergebnis: "Ich kann es nicht fassen"

Philipp Horn (1/+39,1) schaffte bei seiner Saison-Premiere als Vierter das bislang beste Karriereresultat. "Ich kann es nicht fassen, dass ich so eine Leistung im Weltcup abgerufen habe. Ich habe mich geil gefühlt. Ich bin sprachlos", sagte Horn. Vor dem Winter hatte er die Qualifikation fürs Weltcupteam verpasst und sich über den zweitklassigen IBU Cup zurückkämpfen müssen.
Johannes Kühn (1/+44,3) rundete als Sechster das sensationelle deutsche Mannschaftsergebnis ab, die Ausgangsposition für das Jagdrennen über 12,5 Kilometer am Samstag (14.40 Uhr live im TV bei Eurosport 1) könnte besser kaum sein. "Da können wir uns absprechen, wie wir uns zusammentun", sagte Nawrath. Am Sonntag steht dann der erste Massenstart des Winters an.

Rees legt Pause ein

Auftaktsieger Roman Rees geht auf den WM-Strecken von 2025 nicht an den Start. Der Schwarzwälder solle pausieren, "um sich von den Infektausläufern zu erholen und gut für den Januar zu trainieren", erklärte Sportdirektor Felix Bitterling.
Auch international fehlten einzelne Sportler krankheitsbedingt, unter anderem wurde Weltmeister Sebastian Samuelsson aus Schweden positiv auf Corona getestet.
(SID)
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Deutschland Dritter bei Norwegen-Sieg - die Highlights

Quelle: Eurosport

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