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Michael Rösch exklusiv über mögliches Olympia-Gold mit zehn Jahren Verspätung: "Das kann dir keiner mehr zurückgeben."
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Update 28/11/2024 um 15:45 GMT+1 Uhr
Michael Rösch hat im Exklusiv-Interview mit Eurosport.de über die mögliche nachträgliche Verleihung der Staffel-Goldmedaille an das deutsche Team von Olympia 2014 gesprochen. "Es ist eine doofe Situation", sagte der 41-Jährige. Den damals siegreichen Russen droht aufgrund einer rückwirkenden Sperre gegen Evgeny Ustyugov die Streichung des ersten Platzes, womit das DSV-Quartett nachrücken würde.
Die deutsche Staffel bei Olympia 2014 im Zielraum
Fotocredit: Getty Images
"Ich glaube, sie würden sich freuen, aber natürlich geht dir der olympische Moment, die spezielle Atmosphäre flöten", erklärte Rösch mit Blick auf die vor zehn Jahren in Sotschi zweitplatzierte deutsche Staffel aus Arnd Peiffer, Erik Lesser, Daniel Böhm und Simon Schempp.
Trotzdem gebe es Möglichkeiten für eine würdige Ehrung der späten Gold-Helden, meinte der Staffel-Olympiasieger von 2006 und nannte ein Beispiel: "Schön fand ich, wie die Tschechen damit umgegangen sind. Da gab es von den Winterspielen 2014 nachträglich eine Bronze-Medaille für die Staffel der Frauen."
Die Tschechinnen waren im März 2023 bei ihrem Heim-Weltcup in Nove Mesto geehrt worden und hatten so doch noch vor Publikum feiern können.
"Sollte Deutschland Gold noch zugesprochen bekommen, wäre es eine Überlegung wert, das in Oberhof oder Ruhpolding ins Programm einzubauen", so Rösch: "Dann sieht man sich wieder, hat Zeit für Freude und spürt eine Art Siegerehrungsgefühl."
"Das kann dir jetzt keiner mehr zurückgeben"
Trotz der späten möglicherweise Gerechtigkeit sei Peiffer, Schempp, Lesser und Böhm aber ein gewisser Schaden entstanden. Denn: "Hätte das DSV-Quartett schon 2014 Gold bekommen, hätte das freilich bessere Vermarktungs- oder Werbemöglichkeiten geboten. Das kann dir keiner mehr zurückgeben."
Bei den Winterspielen in Sotschi war die deutsche Staffel mit 3,5 Sekunden Rückstand auf Russland auf dem Silberrang gelandet.
Da Ustyugov durch zu hohe Hämoglobinwerte aufgefallen war, droht ihm die Annullierung seiner Ergebnisse zwischen 2010 und 2014, wovon auch das fragliche Rennen in Sotschi betroffen wäre.
Ustyugov bleibt noch eine Option
Der Russe beteuert zwar weiterhin seine Unschuld, doch wies der Internationale Sportgerichtshof CAS seinen Antrag auf Berufung in dieser Woche ab. Der 39-Jährige habe nicht schlüssig erklären können, wie es zu den Auffälligkeiten gekommen sei, urteilte das Gericht.
Ustyugov bleibt letztinstanzlich der Gang vor das Schweizerische Bundesgericht (SFT). Scheitert er auch dort, ist die Annullierung rechtsgültig. Es wird erwartet, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) in diesem Fall die deutsche Staffel zehn Jahre nach den Winterspielen zum Sieger erklärt.
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