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Biathlon: Laura Dahlmeier feiert perfektes Wochenende in Pokljuka

VonSID

Publiziert 11/12/2016 um 16:42 GMT+1 Uhr

Die Erklärung für das wundersame Wintermärchen trägt Laura Dahlmeier in großen Buchstaben auf ihrem Rücken. "Scheiß da nix, dann feid da nix", steht auf dem Gewehr - und das Motto ("Trau dich was, es wird schon werden") fruchtet in dieser Saison so gut wie nie. Drei Siege, dazu ein zweiter und ein vierter Platz: Die mutige Dahlmeier dominiert den Weltcup derzeit nach Belieben.

Hoffnungsträgerin Laura Dahlmeier

Fotocredit: SID

"Das ist fast ein bisschen unrealistisch. Ich versuche einfach, die Dinge nicht zu kompliziert zu machen und immer cool zu bleiben", sagte die 23-Jährige aus dem bayerischen Partenkirchen. Und der Erfolg gibt ihr Recht.
Am Samstag feierte sie in Pokljuka den zehnten Weltcup-Sieg ihrer Karriere, weil sie "kühlen Kopf bewahrte" und trotz zwischenzeitlichen Rückstands in der Verfolgung triumphierte. "Ich bin superhappy, dass ich es noch gedreht habe", sagte Dahlmeier, die zuvor schon im Sprint nicht zu schlagen gewesen war und am Sonntag zum Abschluss auch noch die deutsche Staffel zum ersten Sieg seit 21 Monaten führte. Drei Rennen bei einem einzigen Weltcup hatte zuletzt aus deutscher Sicht Simone Hauswald im März 2010 in Oslo gewonnen.
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Trotz zwei Fehlern: Dahlmeier läuft zum Sieg (Highlights)

Martin Fourcade ist ihr Vorbild

Dank ihrer mentalen und körperlichen Fähigkeiten ist Dahlmeier auf dem besten Weg, als insgesamt fünfte Deutsche und erste seit Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner den Gesamtweltcup zu gewinnen. Dabei ist Dahlmeier jedoch etwas zuzutrauen, was ihren Vorgängern nicht gelungen war: eine komplette Saison in Gelb, vom ersten bis zum letzten Rennen.
Satte 69 Punkte beträgt der Vorsprung auf die zweitplatzierte Kaisa Mäkäräinen (Finnland) bereits, im Gegensatz zu Dahlmeier schwanken die Konkurrentinnen bei ihren Leistungen teilweise erheblich. Bald könnte die Deutsche außer Reichweite sein - auch deshalb blickt die ehrgeizige Dahlmeier bei ihrer Zielsetzung nicht (nur) auf die unmittelbaren Rivalinnen.
"Ich will ähnliche Erfolge feiern wie Martin Fourcade, das ist mein ganz großes Ziel. Wenn man zu den Männern schaut, dann sieht man, was möglich ist", sagte Dahlmeier. Fourcade tritt schon lange ähnlich dominant auf wie Dahlmeier derzeit, hat in seiner Vita schon 51 Weltcup-Siege stehen.
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Martin Fourcade

Fotocredit: Imago

Möglich ist eine solche Bilanz auch für Dahlmeier, keine Frage. Allein schon, weil sie aktuell offenbar noch gar nicht in Top-Verfassung am Start steht. "Ich habe mich nicht ganz so spritzig gefühlt", sagte die passionierte Hobby-Bergsteigerin, die im Sommer in Nepal den fast 7000 Meter hohen Berg Ama Dablam erklommen hatte.

Sommer ohne Verletzung überstanden

Überhaupt scheint der Sommer ein mitentscheidender Faktor für Dahlmeiers Höhenflug zu sein. Endlich hatte sie ohne Wehwehchen trainieren können, keine Abstriche in der Vorbereitung machen müssen. "Zudem hat sie im Vergleich zur Vorsaison eine höhere Belastungsverträglichkeit", erklärte ZDF-Experte Sven Fischer.
Dahlmeier unterstrich diese Einschätzung nach ihrem Sieg in Pokljuka, als sie klarstellte: "Ich will in diesem Jahr alle Rennen laufen, dafür tue ich alles." Und wenn sie erst einmal am Start steht, dann sind Top-Platzierungen praktisch garantiert. Das nötige Selbstverständnis besitzt Dahlmeier jedenfalls.
Unter den Bildern, die sie vom Wochenende auf Facebook veröffentlichte, lautete der vielsagende und passende Hashtag daher: "Wenn's einmal läuft, dann läuft's."
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