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Tyson Fury beschmutzt das Boxen mit obszönem Rücktritt

VonSID

Update 03/10/2016 um 14:42 GMT+2 Uhr

Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury hat auf die anhaltenden Querelen um seine Person reagiert und seinen Rücktritt vom Boxsport erklärt. Der 28 Jahre alte Brite teilte diese Entscheidung in einem mit Beschimpfungen überladenen Tweet mit. Nicht nur das Lager von Wladimir Klitschko wendet sich angewidert ab.

Schwergewichts-Boxweltmeister Tyson Fury

Fotocredit: SID

Am Freitag war bekannt geworden, dass Fury am 22. September positiv auf die Einnahme von Kokain getestet worden war. Am Tag danach sagte Fury den für den 29. Oktober geplanten Rückkampf gegen Wladimir Klitschko ab.
Die Doping-Agentur Voluntary Anti-Doping Association (VADA) kündigte an, dass Untersuchungen auf weitere verbotene Substanzen folgen würden. Fury hatte Wladimir Klitschko im November 2015 einstimmig nach Punkten besiegt und dem Ukrainer sämtliche WM-Gürtel abgenommen.
Bereits im Juli waren Dopinggerüchte um Fury aufgekommen. Nachdem er das erste Re-Match gegen Klitschko für den 9. Juli wegen einer angeblichen Knöchelverletzung abgesagt hatte, kam heraus, dass der 28-Jährige laut der britischen Anti-Doping-Agentur UKAD wegen eines positiven Tests gesperrt worden sei.
Nun also der Rücktritt.

Klitschko gegen Joshua?

Bereits zuvor wurden im Schwergewichts-Boxen schon die wichtigen Pläne ohne den Box-Clown geschmiedet.
"Er ist verrückt", sagte der britische Top-Promoter Eddie Hearn am Wochenende. Der Manager von IBF-Weltmeister Anthony Joshua wollte für seinen Schützling ursprünglich den Kampf gegen Fury. Ein rein britisches Duell hätte die Kassen klingeln lassen. Doch nun soll Joshua gegen Klitschko boxen.
"Wir wollen diesen Kampf unbedingt", sagte Hearn über den Deal mit dem Ukrainer. Für den 26. November hat Joshua bereits die Manchester Arena gemietet. "Wir führen gerade intensive Gespräche mit dem Klitschko-Lager. Noch sind nicht alle Fragen geklärt", meinte Hearn.

Keine Anzeichen von Reue

2012-Olympiasieger Joshua gilt als der kommende Mann im Schwergewicht. Der 1,98 m große Hüne und frühere Sparringpartner Klitschkos ist mit 26 Jahren bereits IBF-Weltmeister und hat alle seine 17 Profikämpfe vorzeitig durch K.o. gewonnen.
Fury zeigte indes keine Anzeichen von Reue und macht sich lieber zum Affen. Der 28-Jährige twitterte ein Bild aus dem Film Scarface. Auf diesem ist Hauptfigur Tony Montana, gespielt von Al Pacino, zu sehen, der an einem Tisch vor einem riesigen Kokain-Berg sitzt. Fury ersetzte Pacinos Gesicht durch sein eigenes und schrieb #Tysonmontana dazu. Zudem änderte er seinen Twitter-Namen in TysonMontana.
Nach einem Test der international anerkannten Doping-Agentur Voluntary Anti-Doping Association (VADA) ist Fury am 22. September, einen Tag vor seiner Absage des Klitschko-Kampfes am 27. Oktober, positiv auf Kokain getestet worden. Die Untersuchungen auf weitere verbotene Substanzen halten an, teilte die VADA mit. Damit hätte Fury ohnehin der Verlust seiner Gürtel gedroht.

Boxsport kämpft um sein Image

Bereits im Juli waren Dopinggerüchte um Fury aufgekommen. Nachdem er das erste Re-Match gegen Klitschko für den 9. Juli wegen einer angeblichen Knöchelverletzung abgesagt hatte, kam heraus, dass der 28-Jährige laut der britischen Anti-Doping-Agentur UKAD wegen eines positiven Tests gesperrt worden sei.
Die Doping-Anschuldigungen sind Gift für das weltweite Schwergewichts-Boxen, das stets um ein sauberes Image kämpft. Klitschkos Manager Bernd Bönte reagierte daher nur noch mit Kopfschütteln. "Wenn das so stimmt, passt das in das Gesamtblid, das man von Fury nach seinen Anfeindungen etwa gegen Homosexuelle hat. Er ist für mich der unwürdigste Schwergewichts-Weltmeister, den ich persönlich kennengelernt habe", sagte Bönte.
"Wir bereuen mittlerweile, dass wir nicht schon vor dem ersten Kampf in die Verträge geschrieben haben, dass Dopingtests obligatorsich sind", sagte Bönte mit Blick auf die überraschende Punktniederlage von Klitschko im November 2015. Dann, womöglich, hätte Klitschko seine WM-Gürtel nie verloren.
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