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Leon Draisaitl erobert die NHL - auf dem Weg zum Eishockey-Nowitzki

VonSID

Publiziert 13/01/2017 um 17:32 GMT+1 Uhr

Leon Draisaitl hat seine Edmonton Oilers mit zwei Vorlagen und einem Tor zum nächsten Sieg geführt. Während das deutsche Ausnahmetalent zum NHL-Star gereift ist, liegen seine Oilers weiter klar auf Play-off-Kurs. Einstweilen schickt Draisaitl sich an, den deutschen Rekord für Scorerpunkte (59) von Sturm (2005/06) zu übertreffen. Die Anpassungsprobleme seiner NHL-Anfangstage sind längst überwunden.

Leon Draisaitl ist auf dem Weg zu einem Eishockey-Nowitzki

Fotocredit: SID

Äußerlich cool nahm Leon Draisaitl seine nächste Großtat hin, deutete kurz auf seinen kongenialen Passgeber Connor McDavid, dann breitete er die Arme aus, um seine jubelnden Kollegen zu empfangen. "Es war ziemlich einfach", sagte der deutsche Eishockey-Jungstar lapidar über seinen Siegtreffer für die Edmonton Oilers zum 3:2 nach Verlängerung gegen die New Jersey Devils.
Dabei war es nicht irgendein weiteres Tor in seiner Laufbahn, es war entscheidend, es hielt sein Team auf Play-off-Kurs und es war ein neuerlicher Beleg für seinen mittlerweile erreichten Status. Draisaitl ist nicht mehr nur einer unter vielen in der nordamerikanischen Profiliga, er zählt zu den Stars der NHL. Die Liste der besten Scorer weist ihn vor dem russischen Idol Alexander Owetschkin (Washington) oder Nachwuchsstar Auston Matthews (Toronto) aus.

Großes Lob von Bundestrainer Sturm

"Leon Draisaitl hat noch mal einen Schritt nach vorne gemacht. Er ist in Edmonton jetzt nach Connor McDavid der zweitbeste Spieler und auch schon ein Leader in der Mannschaft. Er spielt hervorragend - nicht nur offensiv, sondern auch defensiv", sagte Bundestrainer Marco Sturm dem "SID" über den Kölner, der sich auf dem besten Weg zu seinem großen persönlichen Ziel befindet: Als Eishockey-Nowitzki würde er gerne irgendwann bezeichnet werden.
Einstweilen schickt Draisaitl sich an, den deutschen Rekord für Scorerpunkte (59) von Sturm (2005/06) zu übertreffen. Die Anpassungsprobleme seiner NHL-Anfangstage sind längst überwunden. Aktuell steht der 21-Jährige bei 16 Toren und 22 Vorlagen nach 44 Spielen, hochgerechnet käme Draisaitl auf einen Wert von etwa 70 Zählern. Für Sturm "war das nur eine Frage der Zeit. Er ist der geborene Scorer. Es macht Spaß, ihm zuzusehen."
Auch dank Draisaitl formt sich in Edmonton langsam ein Team, das perspektivisch an die glorreichen Meisterjahre mit Wayne Gretzky und Mark Messier anknüpfen könnte. "Ich fühle mich wohl, habe ziemlich großes Selbstvertrauen", sagte der "German Gretzky" nach dem Auftritt gegen New Jersey, seinem schon fünften Dreipunktespiel der Saison. "Der Abend gehörte Leon Draisaitl", fand die Nachrichtenagentur Canadian Press. "Er hat mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert in der Mannschaft", sagte sein Coach Todd McLellan.
Nicht zuletzt profitiert Draisaitl auch vom Jahrhunderttalent McDavid an seiner Seite. "Er kann aus nichts etwas machen", sagte er über den hochbegabten Kanadier. Die Fachpresse zieht erste Vergleiche des Oilers-Duos mit den beiden Superstars der Pittsburgh Penguins, Sidney Crosby und Jewgeni Malkin. Draisaitl findet: "Wir denken das Spiel relativ ähnlich, haben eine Chemie entwickelt."
Eher schlecht ist das alles für die WM-Planungen von Bundestrainer Sturm. Eine Play-off-Teilnahme des aktuell Fünften der Western Conference würde wohl Draisaitls Aus für die Heim-WM im Mai bedeuten. "Sollte es aber nicht klappen, will ich auf alle Fälle bei der WM im Mai für Deutschland spielen", sagte Draisaitl der Sport Bild. Bei der Nationalmannschaft könnte das zumindest schon mal eine Art Nowitzki-Effekt auslösen.
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